Kapitel 25

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,,Weshalb hast du dich für Kentucky entschieden?'' fragte er mich plötzlich, während wir auf dem Weg zurück waren, nachdem wir uns beim Kiosk Kleinigkeiten geholt hatten.
Ich senkte meinen Blick.

,,Florida war meine Heimat'' fing ich an zu erzählen.
,,Durch gewisse Ereignisse, hat sich dieses Blatt aber nach einer Zeit angefangen für mich zu wenden. Ich war nicht mehr ich selbst und musste dort weg'' fuhr ich fort.
Er hörte mir aufmerksam zu.

,,Was für Ereignisse?'' fragte er, woraufhin ich ihn von der Seite anschaute.
,,Tut mir leid, ich wollte dir nicht zu nah treten'' entschuldigte er sich sofort.
,,Alles gut'' entgegnete ich ihm.
,,Ein Freund von mir erlitt einen Unfall, für den ich mir bis heute noch die Schuld gebe'' erzählte ich.

,,Verstehe'' sagte er in demselben Ton, wie ich es vorhin erst getan hatte, als würde er es wirklich verstehen können. Dabei wusste er nicht, dass er dieser Freund war. Aber natürlich wusste er, dass er selbst dieses Schicksal erlebt hatte und es daher verstand.

Als ich von weitem Deven mit jemanden auf uns zukommen sah, veränderte sich sofort meine Laune. In Florida hatte ich nie so etwas wie Feinde oder Menschen, die ich überhaupt zu so etwas in Erwägung ziehen würde, doch Deven - er war die Hölle in Person.

Er war unglaublich manipulativ, egoistisch und falsch. Am Anfang spielte er dir den perfekten Freund vor, doch nur solange er einen Nutzen oder ein Spielchen in dir sah. Ich hatte ihn relativ schnell durchschaut und Leute angefangen sie vor ihm zu warnen und zu erzählen, wie er wirklich drauf war und das hatte ihm natürlich nicht gepasst. Seitdem sah er in mir eine Art Feind.

Er stand mit einer kleinen braunhaarigen vor uns. Ich kannte sie nicht, daher vermutete ich, dass es sein Ersti war. Er widmete mir nicht einen Blick, sondern hielt ihn auf George gerichtet, was mir schon zu verdächtig erschien.

,,So sieht man sich wieder, George'' entgegnete er ihm mit einem vorgespieltem Lachen.
,,Schneller als gedacht'' erwiderte George lächelnd. Innerlich kotzte ich. Selbstverständlich störte es mich, dass mein eigentlicher Freund mit so einer miesen Schlange sprach. Woher kannten sie sich überhaupt schon so schnell?

,,Clay ist also dein Lehrer'' kam es von ihm, woraufhin George zufrieden nickte.
,,Na dann viel Glück'' er klopfte ihm auf die Schulter, während er bereits an ihm vorbeilief.
,,Pass auf, wem du dich hier anschließt'' entgegnete er George und schaute währenddessen das erste Mal zu mir mit diesem provokantem Grinsen auf seinen Lippen, was George natürlich nicht gesehen hatte.

,,Was meint er damit?'' kam es irritiert von George, nachdem Deven gegangen war.
Ich schaute George fest in die Augen und konnte nicht anders, als auch ihn zu warnen.
,,Hör zu, ich will dir gar kein schlechtes Bild vermitteln oder vorschreiben mit wem du etwas zu tun hast, aber halt dich von Deven lieber fern. Er ist nicht der, für den er sich ausgibt.''

Nun schaute er mich noch irritierter an.
,,Das klingt ja dramatisch'' fing er jedoch an zu lachen.
George nahm schon immer alles viel zu sehr auf die leichte Schulter, aber das war nun mal er.
Immerhin sah er keinen paranoiden Freak dadurch in mir, noch nicht jedenfalls,

Inzwischen waren wir seit einiger Zeit schon wieder im Zimmer und lernten weiter. Oder eher gesagt er lernte und ich starrte ihn dabei so unauffällig an, wie ich es konnte. Natürlich hatte auch ich Sachen zu lernen, doch tatsächlich recht wenig, da ich mich eigentlich viel mehr um ihn kümmern sollte, doch das tat er bereits selbst.

Es war Schwachsinn, dass man ihm überhaupt jemanden zugeteilt hatte. Er war derjenige, der mir zwischendurch bei etwas half, statt ich ihm. Die Jones wollte mich damit bestrafen, da er ja so spät eingestiegen war und sie dadurch vermutete, dass er nichts drauf hatte, dabei kannte sie ihn kein bisschen. Sie hatte mir dadurch nur mehr Freiraum gegeben und die Nähe des Menschen, nach der ich mich die letzten Jahre so gesehnt hatte.

Ich beobachtete George dabei, wie er sich eine Haarsträhne, die ihm ins Gesicht gefallen war, aus dem Gesicht strich und anschließend mich anschaute. Ich war so in seine Bewegungen und meine Gedanken vertieft, dass ich dieses Mal nicht realisiert hatte, dass er mich beim starren ertappt hatte.

,,Habe ich irgendetwas im Gesicht?'' fragte er mich sanft.
,,Huh? Was?'' kam es von mir, als ich wieder zu mir gekommen war.
Ich spürte, wie sich meine Wangen nun erröteten. Es war selten, dass George es geschafft hatte mich in eine verlegene Situation zu bringen.

Aber so wie ich nicht mehr einst der 16-jährige Clay aus Florida war, war er nicht mehr der 16-jährige George. Erst jetzt war mir aufgefallen, dass er Muskeln bekommen hatte. Allgemein sah er einfach anders aus. Er hätte locker als der neue Aufreißer des Campus durchgehen können. Dabei war sein inneres wie eine aufblühende Blume.

,,Du scheinst viel nachzudenken'' stellte er fest. Stillschweigend starrte ich ihn wieder an.
,,Ich habe den ganzen Tag schon gemerkt, dass du viel nachdenkst und vor dir her grübelst'' fügte er hinzu. Ich kratzte mir am Hinterkopf und lächelte ihn etwas verkrampft an, da ich nicht wusste, wie ich darauf antworten sollte. Schließlich war er es, über den ich nachdachte.


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Heute war ich mal wieder sehr produktiv beim Schreiben, schon das dritte - lets gooo

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Missing PartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt