Gähnend wachte ich auf und streckte meine Arme, ehe ich sie wieder seufzend aufs Bett fallen ließ. Mal wieder war ein weiteres Wochenende herum und eine neue Woche startete. Ich würde viel lebhafter morgens aufwachen, wäre alles nicht so verdammt anstrengend.
Ich hatte vor dieses Mal pünktlich aufzustehen und nicht wieder auf den letzten Drücker, doch mein Bett gewann den alltäglichen Kampf, so drehte ich mich wieder mit dem Gesicht zur Wand und schloss meine Augen.
,,Wenn du jetzt wirklich weiter schläfst, kommst du wieder zu spät und ich denke, dieses Mal wird dir die Jones den Kopf vor allen abreißen, so oft wie du zu ihren Seminaren die letzte Zeit zu spät gekommen bist'' ertönte keine zwei Minuten später Noels Stimme hinter mir.
Erneut stieß ich einen lauten Seufzer aus und jammerte in mein Kissen vor mich hin, während ich Noel leise lachen hörte. Ich nahm mein Kissen in die Hand und warf ihn damit ab.
,,Ach komm, die nächste Zeit wird doch total entspannt für uns. Wir müssen uns die nächsten vier Wochen nur ein wenig um die Erstsemester kümmern, das ist ein Traum für uns'' schwärmte er förmlich.,,Das ist schon diese Woche?'' grübelte ich.
,,Die sind nervig. Wie kleine Babys, die ihren neuen Spielplatz erkunden'' beklagte ich mich.
,,So waren wir am Anfang auch, das ist normal'' lachte er.
,,Es nervt trotzdem'' keuchte ich. Noel warf das Kissen zurück.
,,Steh jetzt auf, du Miesepeter.''Natürlich war es für uns Zweitsemester Leute eine relativ entspannte Zeit, da wir den Erstsemestern nur bei ihren Sachen helfen und ein wenig den Lehrer spielen mussten, dennoch hatte ich da absolut keinen Bock drauf.
Es kotzte mich schon mehr oder weniger an, wie motiviert die neuen Erstsemester waren. Selbst nach fünf Monaten, also quasi fast einem halben Jahr später noch. Als wir mit dem ersten Semester begonnen hatten, war unsere Motivation zum Teil nach drei Monaten schon verflogen.
Das allerschlimmste war einfach, dass wir uns nicht mal unseren Ersti aussuchen konnten. Dieser wurde uns von der Jones, sie war unsere Dozentin, zugeteilt. Ich hoffte nur stark darauf keinen Nerd oder so eine verdammt anhängliche Kleine, die dachte, dass ich mit ihr etwas anfangen würde, zu bekommen.
Klar klang das jetzt ein wenig selbstverliebt, aber das war ich nicht. Es war einfach nur die Wahrheit. Natürlich wussten die Leute in etwa bereits, dass ich auf Typen stand, doch ich war auch von Frauen nicht abgeneigt. Das war ich nie gewesen, doch ich bevorzugte tatsächlich doch eher Typen.
Als ich mit George damals zusammengekommen war, hatte ich nur Augen für ihn. Selbst heute fiel es mir nach all der vergangenen Zeit verdammt schwer mich auf wen neues einzulassen. Jedes Mal kam mir George in den Sinn und hielt mich davon ab jemanden näherzukommen.
Die letzten fünf Monate waren nicht einfach, aber wann war das eine Zeit, die letzten Jahre bei mir auch schon? Tatsächlich war ich für zwei Monate wieder in Therapie - freiwillig, da ich die Hilfe von meiner alten Therapeutin einfach gebraucht hatte.
Zu erfahren, dass George keinerlei Erinnerungen an mich hatte, warf mich zurück in einen überfüllten Brunnen. Durch die Hilfe der Therapie konnte ich lernen langsam damit klarzukommen und mich damit abzufinden, dass nichts mehr so sein würde, wie es einmal war, was George und mich betraf.
Es fiel mir wirklich nicht leicht, doch ich hatte selbst Nick gebeten mir keinerlei Sachen über ihn mehr zu erzählen, selbst wenn er jemanden neues kennenlernen sollte. Es würde mir nur weiterhin Schaden zufügen und weiteren ertrug ich langsam nicht mehr.
Natürlich gab es kaum einen Tag, an dem George mir nicht mindesten einmal in den Sinn kam, doch mittlerweile empfand ich ihn nur noch als eine gute Erinnerung. Ich versuchte nicht länger Hoffnung aus diesen Erinnerungen zu schaffen, da es keine mehr gab, dadurch dass er nicht wusste, wer ich war. Für ihn hatte es uns nie gegeben.
Es war schwer loszulassen, doch es war an der Zeit wirklich mit meinem Leben weiterzuziehen und das konnte ich nur, indem ich aufhöre George weiterhin nachzutrauern. Auch wenn ich mir wünschte, dass alles einfach anders gelaufen wäre.
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Schon mies, dass jetzt wo er langsam loslassen kann und bereit ist sein Leben wirklich weiterzuführen, George schon sehr bald wieder hineinplatzt und für mehr Chaos als die letzten Jahre unbewusst sorgt...💀
Btw hab ich mir jetzt eine Tastatur, die als meine ''Schreib-Tastatur'' dient, gekauft und es mich somit 100x mehr motiviert beim Schreiben😂
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Missing Part
FanfictionMit 16 erlitt George einen Unfall, der nicht nur sein Leben, sondern auch aller nahestehenden und Angehörigen veränderte. Er verfiel ins Koma und als wäre dies nicht schon schlimm genug verlor er dabei einen Teil seiner Erinnerungen, was zu dem Zeit...