Die Beifahrertür wird aufgerissen und Aurelia setzt sich auf den Sitz. "Du brauchst einen Schulabschluss.", sagt sie als wäre es das Argument dass alles umwirft. Ich lege den Kopf in den Nacken und starre den Dachhimmel an. "Den habe ich doch auch schon.", seufze ich. "Was?" Ich schaue sie an. Ihre nassen Haare kleben ihr im Gesicht. "Ich habe einen Abschluss. Deswegen brauche ich wirklich nicht mehr zur Schule gehen." "Warum bist du dann hergekommen?" "Sagte ich doch ich will Basketball spielen." Sie sieht mich mit offenen Mund an. "Ich weiß nicht was ich dir jetzt noch sagen soll." "Ich weiß. Es hält mich eigentlich nichts hier." Sie sieht auf ihre Hände. "Was sagen deine Eltern dazu?", fragt sie leise. "Die interessiert es nicht solange ich meinen Sport spiele und gewinne." Sie zieht scharf die Luft ein. Stille. Ich beobachte sie.
"Musst du irgendwo hin?", frage ich sie leise. Sie sieht mich verwirrt an. "Nein, also nur nach Hause.", antwortet sie. "Kann ich dich fahren?" "Nicht nötig. Es ist nicht weit weg." "Okay.", sage ich und starte das Auto und fahre los. "Was machst du?", fragt sie verwirrt. "Ich fahre Auto." "Ja aber wohin." Ich grinse sie an. "Nachhause." Sie sieht mich entsetzt an. "Lass mich raus.", befiehlt sie. Ich ignoriere sie und fahre weiter. "Du entführst deine Lehrerin gerade.", faucht sie. Ich muss schmunzeln. "Du hast dich freiwillig in den Wagen gesetzt." Sie seufzt und lehnt sich zurück. Sie beobachtet mich. "Ich werde einfach nicht schlau aus dir. Erst das Verhalten in Italien und jetzt hier.", gibt sie zu. "Mach dir nicht so ein Kopf über mich. Ich mache alles worauf ich Lust habe. Was mir eben Spaß macht." "Und deine Lehrerin zu ärgern macht Spaß?"
Ich halte an und sehe sie an. "Ich nehme dich nicht wirklich als meine Lehrerin ernst. Du bist die heiße Italienerin die ich im Urlaub kennengelernt habe.", erkläre ich. Ich steige auf und sie sieht mir verwirrt hinterher. Ich gehe ums Auto und öffne ihre Tür. Sie steigt aus und sieht sich um. "Wo sind wir Ylva?" "Bei mir." Ich schließe die Haustür auf und sehe sie wartend an. "Du solltest rein bevor dich jemand sieht.", empfehle ich. Sie stöhnt genervt auf und stapft ins Haus. "Du bist unmöglich." Ich grinse sie an und werfe meine Sachen weg. "Hast du Hunger?", frage ich und laufe zur Küche durch. Sie folgt mir. "Sag mir was das hier werden soll?", fragt sie und stellt sich in meinen Weg. Eine gute und berechtigte Frage. "Wir verbringen den Nachmittag zusammen." "Ylva. Ich bin deine Lehrerin." "Das kümmert mich nicht." "Mich aber. Es ist verboten. Ich kann meinen Job verlieren." "Nur wenn wir erwischt werden." Sie seufzt. "Es wird auffliegen. Ich liebe meinen Job." Ich fahre mir durch die Haare. Kompliziert. Es stört mich. Ich gehe an ihr vorbei und suche die Zutaten zusammen.
"Ich gehe einfach nicht mehr zur Schule. Einfache Lösung.", sage ich und stelle den Topf auf den Herd. Sie legt ihre Hand auf meinen Unterarm. Ich schaue ihr in die Augen. "Mach das nicht. Einfache Lösungen für solche Probleme sind meistens die Falschen." Ich stütze mich an der Arbeitsfläche ab und lasse den Kopf hängen. "Es ist zwar süß von dir dass du mich weitertreffen möchtest aber wir müssen es einsehen dass es nie funktionieren würde."
DU LIEST GERADE
Überraschung, das Leben spielt unfair
RomanceEin wunderschöner Urlaub. Eine schöne Romance. Alles schöne endet mit der Realität. Aurelia De Luca trifft auf die freche Ylva Smith. Beide machen einen Kurzurlaub und leben eine kurze Liebe. Das Spielt aber nicht fair und sie treffen sich im echten...