8.

4 2 0
                                    

"Quinn? Quinn wach auf! Ich blute! Oh Gott, ich glaube ich werde sterben. Ich habe so Bauchschmerzen. Kann es sein, dass mich jemand heute Nacht aufgeschlitzt hat? Quinn! Au, es tut so weh."

"Was ist los? Wo blutest du?", Quinn fuhr sofort auf und guckte mich entsetzt an.
"Ich weiß es nicht! Wahrscheinlich irgendwo am Bauch", jammerte ich. "Du musst gucken."
"Ich?", fragte Quinn entgeistert.

"Ja du! Wer denn sonst?"
Er hob vorsichtig das Nachthemd an, sichtlich erleichtert als er sah, dass ich noch immer meine Unterwäsche aus der Oasis trug. Er schob den Stoff hoch und stutzte: "Da ist nichts, mit deinem Bauch ist alles in bester Ordnung."

Er schob das Nachthemd wieder herunter, dann entdeckte er etwas. "Bist du sicher? Ich werde bestimmt verbluten, es tut so weh!", wimmerte ich.
"Oh ja. Dir geht's gut. Du wirst nicht verbluten und nicht sterben. Alles ist in Ordnung", sagte Quinn mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen.

"Woher willst du das denn wissen? Bist du Arzt?", fragte ich aufgebracht.
"Bin ich was? Ach egal. Nein, dir geht's gut. Du hast bloß deine Periode", erklärte Quinn.

"Meine was?", fragte ich ihn verwirrt und setzte mich auf. Quinn lachte als er fragte: "Du weißt echt nicht, was mit dir los ist? Du hast deine Menstruation. Das ist völlig normal, jede Frau hat das. Ab dann ist ein Mädchen offiziell eine Frau, also herzlichen Glückwunsch."

Ich blickte ihn mit leicht geöffnetem Mund baff an. "Und warum blute ich dann?"
"Das ist eben so." Er zuckte mit den Schultern. "Das wirst du jetzt jeden Monat bekommen. Es sagt dir, dass du nicht schwanger bist."

"Aber warum sollte ich denn schwanger sein? Wie soll das denn funktionieren?"

"Ich weiß das ist bei euch anders, aber der natürliche Weg ist durch Sex. Dadurch wird eine Frau schwanger. Oh Du meine Güte jetzt haben wir ja doch das Techtelmechtel-Gespräch geführt.
Wie unangenehm."

"Was ist denn daran unangenehm?"
Quinn lachte. "Du bist wirklich unverbesserlich."

Verwirrt über das, was auch immer das gerade gewesen war, setzte ich mich auf. "Und wann geht es weg? Ich habe fürchterliche Bauchschmerzen und mein Rücken tut auch weh", beklagte ich mich bei Quinn. Dieser zuckte nur die Achseln, als er mir antwortete: "Keine Ahnung. Geh mal zu Florence, die wird dir helfen."

Hilflos blickte ich ihn an. "Weiß sie wer mein Vater ist?", fragte ich aus der Angst, sie würde mich danach vielleicht weniger mögen. Quinn schüttelte den Kopf: "Nein, ich habe niemandem etwas erzählt. Aber wegen der Farbe deines Blutes brauchst du dir eigentlich keine Sorgen zu machen, Florence weiß darüber Bescheid."

Ich nickte langsam und stand auf. Ich verließ Quinns Zimmer auf der Suche nach Florence. Endlich fand ich ihre Tür am Ende des kalten Flures und klopfte an. Ein zaghaftes Herein, erklang und ich trat ein. Ich schloss hinter mir eilig die Tür und kam auf das ältere Mädchen zu. "Was kann ich für dich tun?", fragte Florence.

Sie saß auf ihrem Bett und verwebte zwei Fäden Wolle, oder ähnliches, miteinander. Sie hob den Blick, um mir in die Augen zu sehen, stoppte aber bei dem unteren Teil meines Nachthemds. Ihre Lippen formten sich zu einem kleinen oh und sie sprang sofort auf, eilte in ihren angrenzenden Waschraum und kam mit ein paar seltsamen Dingen zurück.

"Ist das deine erste Periode?", fragte Florence sanft und legte das Zeug auf eine kleine Kommode. Ich nickte langsam und antwortete: "Ich wusste vorher nicht einmal, dass es so etwas gibt."
Florence lachte ein kleines Lachen, schaute mich dann jedoch ernst an. "Wenn du nicht weißt, was auf dich zukommt und was dich erwartet, könnte es unangenehm werden", sagte sie mit einem Unterton in der Stimme, der mir nicht gefiel.

Oasis- Kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt