Leere. Wenn man das Gefühl hat, alles in seinem Leben bricht zusammen und der Boden wird einem unter den Füßen weggerissen, das ist die Beschreibung der Leere.
Ein Zustand des Gehirns, kurz bevor man in Panik ausbricht.Ich fühlte diese Leere gerade in diesem Moment.
Meine Füße waren wie angewurzelt und ich konnte mich nicht einen Fuß weit bewegen. Ich hatte das Gefühl als würden alle Befehle meines Gehirns an meinen Körper, mich zu bewegen und weiterzulaufen, nicht ankommen.
Beweg dich!
Lauf weiter!
Bring dich in Sicherheit!Mein Gehirn schrie diese Anweisungen, doch ich konnte nicht einer davon folgen. Ich glaubte nicht, dass meine Mutter tot war. Das durfte sie nicht. Ich hatte mich nicht richtig von ihr verabschiedet. Ich hatte meine verdammte Neugierde über sie gestellt!
"Kailey." Mein Gehirn sagte mir, dass jemand nach mir rief, doch ich konnte mich nicht dazu aufbringen zuzuhören.
Meine Mutter. Mutter, wo bist du?
"Kailey!" Die Stimme schrie jetzt. Schließlich schnellte mein Kopf doch nach oben und ich konnte mich irgendwie dazu bewegen einen Schritt vor den anderen zu machen. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Körper von alleine handeln, denn mein Gehirn war noch immer in dieser Schockstarre gefangen.
Beiläufig bekam ich mit wie Marisol nach meinem Arm griff und mich hinter sich herzog. Stolpernd folgte ich dem anderen Mädchen die Gänge der Oasis hinunter. Ich bekam weder mit wo wir hinliefen, noch dass wir inzwischen rannten.
"Da vorne rechts", rief eine, aber ich konnte nicht identifizieren wer es gerufen hatte und es war mir auch egal. Marisol zog mich weiter hinter sich her und achtete darauf, dass ich nicht zurückblieb. Hätte ich in dem Moment klar denken, oder überhaupt denken können, wäre ich ihr sicher dankbar dafür gewesen, aber ich konnte nicht denken.
Mein Gehirn war leer, bis die Leere meinen gesamten Körper auszufüllen schien.
Auf einmal veränderte sich die Umgebung und wir standen außerhalb der Oasis. Als ich das erste Mal draußen war, hatte ich jeden Eindruck in mir aufgesogen, auch die anderen Mädchen schienen fasziniert. Jedoch hatten wir nicht viel Zeit, hätte ich festgestellt, wenn ich bei Sinnen gewesen wäre, denn Crystal scheuchte uns sofort weiter.
Sie schien zielstrebig und als hätte sie einen Plan, es hätte mich normalerweise sicherlich nicht überrascht, dass Crystal die Führung übernommen hatte, doch jetzt war es mir egal.
In der nächsten Sekunde zwängte ich mich durch ein Loch in dem riesigen Zaun, den ich vor kurzer Zeit überwunden hatte. Es kam mir seltsam vertraut vor, ich hätte eigentlich erkennen müssen, dass es sich um die gleiche Stelle handelte, an der ich die Oasis mit Quinn zusammen verlassen hatte. Doch ich tat es nicht.
"Los Kailey", spornte Marisol mich an. Sie schubste mich in Richtung des engen Durchgangs und kletterte dicht nach mir hindurch. Kaum hatten wir das Gelände der Oasis verlassen, rannten wir weiter.
Wohin rennen wir?
Warum rennen wir davon?Nichts machte mehr einen Sinn.
Meine einzige Mission war schiefgelaufen. Meine einzige Aufgabe: Meine Mutter aus der Oasis zu holen und mit ihr zu meinem Vater zurückzukehren.
War das überhaupt meine Mission gewesen? Ich wusste es nicht mehr.Mein ausdrucksloser Blick landete auf Annabelle. Sie war noch zierlicher als normal, fast schon schmächtig, und stützte sich auf Crystal und ein anderes Mädchen ab. Die beiden anderen trugen sie schon beinahe, da Annabelle sich kaum selbst auf den Beinen halten konnte.
DU LIEST GERADE
Oasis- Kein Entkommen
Science FictionBitte gebt der Geschichte wirklich eine Chance. Ich brauche unbedingt Feedback. Und ich schwöre mit der Zeit wird sie auch besser. Die Oasis ist ein trostloser Ort. Ordnung und Gehorsam steht über allem. Männer und Frauen sind voneinander getrennt u...