"Kailey, wach auf."
Ich murmelte etwas Unverständliches und verbarg mein Gesicht weiter im Kissen. "Kailey. Wach auf oder ich muss härtere Mittel anwenden."
Ich riss meine Augen auf, bei der Berührung von Quinns Fingern mit meinen Rippen. "Stopp!", schrie ich auf einmal hell wach. "Hör auf, das kitzelt!"
Ich war aus dem Bett gesprungen und hatte die Hände schützend vor mir erhoben, während Quinn lachend vor mir auf dem Bett lag. Seine dunkelblonden Haare waren zerzaust und seine grünen Augen funkelten vor Schadenfreude. Seit er herausgefunden hatte, dass ich kitzelig war, quälte er mich ständig damit.
"Chester wollte heute mit dir trainieren", erklärte Quinn mir als er aufstand und sich umzog.
"Tatsächlich? Wieso das denn?", fragte ich und streifte eines von den für Quinn vorgesehenen Hemden über. Der mir gegenüberstehende Junge zuckte bloß ratlos mit den Achseln."Weiß auch nicht so genau. Er ist eigentlich nicht wirklich der Kämpfertyp, vielleicht will er dir ja zeigen wie man gut wegrennt. Was nicht zwingend schlecht sein muss, wenn ich so drüber nachdenke. Ich glaub, ich fänd es sogar besser, wenn du wegrennen würdest statt zu kämpfen."
Ich konnte nur meine Augen verdrehen, bei seinen Worten. "Ja und dann werde ich irgendwann angegriffen und du wirst sagen: Wieso hast du denn nicht gelernt, wie du dich verteidigst?"
Quinn schenkte mir ein schiefes Grinsen. "Ja, wahrscheinlich schon."
Noch einmal rollte ich meine Augen, bevor ich mich auf die Suche nach Chester machte.Ich hatte seit meinem Aufenthalt hier nicht sehr viele Worte mit dem Mann gewechselt, doch vielleicht hatte das kurze Gespräch am Vortag ja schon gereicht.
"Ah, Kailey. Wie schön dich ausgeruht zu sehen", begrüßte mich Chester.
"Und, wie geht es dir Liebes?"Ich lächelte ihn an, ich konnte rein gar nichts dagegen tun. "Tatsächlich geht es mir ziemlich gut. Ich habe deinen Rat befolgt und mit Quinn geredet. Auch wenn es bedauerlich ist, werden wir morgen schon wieder abreisen."
Wir gingen ein Stück durch verschiedene Gänge. Chester schob oder drängte mich nicht, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, er würde mich an einen bestimmten Ort führen. "Das ist zwar bedauerlich für uns, jedoch eine gute Nachricht für euch beide. Das freut mich", sagte Chester.
Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und ging in langsamen, großen Bewegungen. Es sah schon fast aus, als würde er schreiten. "Nun, ich schätze Quinn hat dir bereits mitgeteilt, dass ich gerne mit dir trainieren würde?"
Ich beschränkte meine Antwort auf ein Nicken.
"Gut. Ich weiß, dass Quinn hervorragend mit dem Bogen und noch ausgezeichneter mit dem Messer umgehen kann. Deshalb möchte ich dir beibringen-", er unterbrach sich selbst als wir an einer großen, doppelflügeligen Tür ankamen.Chester stieß sie mit einem Ruck auf und ließ mich einen Blick erhaschen, auf das dahinter Verborgene.
"Wie du jeden Gegenstand in eine Waffe verwandeln kannst", fügte er schließlich hinzu.Ich kam gar nicht mehr heraus aus dem Staunen. Vor uns war ein Meer aus allen möglichen Gegenständen, zum Großteil welche die ich noch nie zuvor gesehen hatte.
"Aus jedem?"
Chester schenkte mir ein Lächeln bei meinen Worten."Wenn du weißt wie, kannst du aus allem eine Waffe machen. Fangen wir hiermit an. Wie würdest du es verwenden, wenn ich dich angreifen würde?" Er kniete nieder und hob einen Feuerstiel auf, er drückte ihn mir in die Hand und trat ein paar Schritte zurück.
Ich wog das schwere Metall in der Hand hin und her.
"Du merkst, es ist schwer. Also ist es nicht geeignet, um damit wirklich zu kämpfen. Du musst mit solch schweren Gegenständen einen einzigen festen Schlag am besten hier an der Schläfe oder am Hinterkopf treffen", Chester fuhr sich mit den Fingern über die benannten Stellen, damit ich es besser visualisieren konnte.
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Oasis- Kein Entkommen
Science FictionBitte gebt der Geschichte wirklich eine Chance. Ich brauche unbedingt Feedback. Und ich schwöre mit der Zeit wird sie auch besser. Die Oasis ist ein trostloser Ort. Ordnung und Gehorsam steht über allem. Männer und Frauen sind voneinander getrennt u...