12.

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Diese Nacht war scheußlich gewesen. Ich hatte mich ständig herumgewälzt und kein Auge zu machen können. Der Grund war nicht nur, dass ich hatte alleine schlafen müssen, sondern auch, dass ich Quinn einfach nicht aus meinem Kopf bekommen konnte.

Ich stieß ein Knurren aus und schlug die Bettdecke zurück, da mich eine plötzliche Hitzewelle überkam. Ich versuchte es noch einmal damit, die Augen zu schließen und meinen Kopf zu leeren, aber nichts funktionierte. Ständig kehrten meine Gedanken zurück zu Quinn, unserem Streit und zu dem, was ich alles gesagt hatte und das ich nicht so gemeint hatte.

Sollte ich mich bei ihm entschuldigen? Sollte ich es ihm erklären?
Will er überhaupt mit mir reden?

Ich hielt es nicht länger aus. Ich warf die Bettdecke vollends von mir und setzte mich auf. Meine nackten Füße berührten den Boden, der mich vor Kälte zusammenzucken ließ. Ich wusste nicht wie lange ich dort saß, aber ich kam zu dem Schluss, dass ich nicht mit Quinn streiten wollte. Aber dass ich ebenfalls nicht die erste sein würde, die sich entschuldigte.

Langsam hievte ich mich in eine stehende Position und begann wie ferngesteuert zur Zimmertür zu laufen. Vorsichtig öffnete ich sie und lief auf den Flur hinaus, der von einem einzigen Feuerstiel erleuchtet wurde.

"Ein Kerzenleuchter", ich konnte das Grinsen in Quinns Stimme förmlich hören, als ich herumwirbelte und mit meinen Augen nach ihm suchte. Doch er stand nirgendwo, was mich zu der Erkenntnis führte, dass ich mir das bloß eingebildet hatte.

Auf einmal zog mich etwas in eine ganz bestimmte Richtung und ich konnte nicht anders als einfach loszulaufen und meinem Gefühl zu folgen. Wie von selbst fand meine Hand den Türknauf und drehte daran, um die Tür ein kleines Stück zu öffnen. Ich spähte durch den kleinen Spalt und ließ meine Augen über Quinns schlafende Gestalt wandern.

Vielleicht war es ein wenig gruselig was ich gerade tat, aber ich konnte nicht anders als ihn zu beobachten. Ich lehnte meinen Kopf gegen den Türrahmen, er sah so friedlich aus beim Schlafen, was mir ein kleines Lächeln auf die Lippen malte. Was ich nicht wusste, war das Quinn auch nicht hatte schlafen können und genau wusste wie lange ich in der Tür stand und ihn betrachtete.

Mit einem kleinen Seufzer trat ich einen Schritt zurück und schloss die Tür wieder. Es machte keinen Sinn. Einerseits war ich sauer auf Quinn und wollte mich nicht bei ihm entschuldigen, andererseits wollte ich aber auch nicht mit ihm streiten und einfach dort weitermachen wo wir vor unserem Streit gewesen waren.

Meine Beine trugen mich durch die vielen Gänge der Burg, bis ich sicher war, dass ich mich verlaufen hatte. Ich stieß eine zufällige Tür auf und erkannte mit großen Augen, dass ich wohl in einem von Chesters privaten Zimmern gelandet sein musste. Das Zimmer war pompös eingerichtet und hatte allmöglichen Schnickschnack darinstehen, den ich noch nie vorher in meinem Leben zu Gesicht bekommen hatte.

Staunend schaute ich mich um, beeindruckt von den ausladenden Möbelstücken und verschnörkelten Verzierungen.

"Schließe die Tür hinter dir wieder und setz dich dann hin", ertönte eine Stimme aus dem Inneren des Raumes. Ich zuckte leicht zusammen, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass womöglich jemand in diesem Zimmer war.

"I-ich ehm", stammelte ich, weil ich mir nicht sicher war, ob das tatsächlich so eine gute Idee wäre.
"Keine Sorge Liebes, ich beiße nicht", endlich erkannte ich, dass die Stimme zu Chester gehörte, sofort entspannte sich mein Körper ein Stückchen.

Ich tat wie geheißen und schloss die Tür, bevor ich weiter in den Raum trat und dann Chester auf einem riesigen bettähnlichen Möbelstück sitzen sah. "Na komm. Setz dich hier auf das Sofa", er klopfte auf das Sofa neben sich und sah mich mit freundlichen Augen an. Ich zögerte leicht, setzte mich dann aber doch neben ihn.

Oasis- Kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt