Reingeplatzt

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"Du hast einen Phönix?", fragte eine ungläubige Stimme und ich drehte mich erschrocken um.

"Was bei Merlins Bart machst du hier Sebastian?", fragte ich aufgebracht.

"Na das selbe könnte ich dich fragen!", sagte der große Slytherin, doch mir schien diese Gegenfrage irgendwie frech, immerhin war das hier mein Raum der Wünsche in den er rein geplatzt war.

"Wie kommst du hier überhaupt rein?"

"Ich bin dir gefolgt", antwortete er auf meine Frage, er kannte wirklich keine Grenzen, es war einfach nicht zu glauben, "Wieso verfolgst du mich?", fragte ich, mein Gesicht war eine Mischung aus Angst und Verwirrtheit.

"Weil ich mit dir reden wollte und du immer vor mir weg läufst", sagte er, er klang so gleichgültig dabei, "Ist dir in den Sinn gekommen das ich nicht mit dir reden will Sebastian?", fragte ich genervt.

"Ich werde nicht akzeptieren das wir sowas wie Feinde sein solle Elisabeth"

"Das hast du doch beschlossen!", rief ich aus, "Ich wollte einfach nur meine Ruhe, wieso kannst du das nicht akzeptieren?", meine Stimme klang so verzweifelt wie ich war, die gesamte frustration kam an die Oberfläche und ich warf sie ihm entgegen.

"Weil du mir wichtig bist, ich brauche dich in meinem Leben", sagte er jetzt, auch in seiner Stimme lag die blanke Verzweiflung.

"Nein tust du nicht, du willst nur beweisen wie viel macht du über mich hast", presste ich hervor, sein Blick verdunkelte sich, erst jetzt bemerkte ich was für Schatten er unter den Augen hatte. Er sah aus als hätte er seit Tagen nicht geschlafen.

"Du redest dir das ein damit du glauben kannst das ich dein feind bin aber das bin ich nicht, das bin ich nie gewesen", sagte er scharf.

"Wenn ich einen Fluch auf dich abfeuern würde, wärst du genauso wütend!", schrie ich.

"Dann tu es endlich!", schrie er zurück und breitete die Arme aus, er hatte seinen Zauberstab nicht in der Hand, im Gegensatz zu mir.

"Räche dich für das Scriptorium, räche dich für den Abend auf dem Astronomieturm!", er sah mich wütend an, "Das ist es doch was du willst, du willst Rache, ich kann es in deinen Augen sehen"

Er hatte Recht, ich wollte Rache.

Du spielst mit dem Feuer

Ich drehte mein Gesicht weg, ich konnte ihm nicht weh tun, "Ich kann dir nicht weh tun, Sebastian", sagte ich.

"Aber du willst mir weg tun", sagte er. Ich ließ meinen Zauberstab fallen und trat ein paar Schritte zurück. Ich sah ihn an, schüttelte den Kopf.

"Nein"

"Elisabeth"

"Geh weg, Sebastian bitte", sagte ich, meine Stimme war jetzt von Tränen getränkt, ich konnte ihn nicht ansehen.

"Bitte Beth", flehte er, Sebastian sank auf die Knie.

Ich war nicht bei Sinnen, hatte sämtliche Linien übertreten, ich wollte zu ihm gehen, ich war so besessen von Sebastian Sallow, dass ich dachte, er hätte mich mit Amortentia verzaubert.

Ich zögerte, ich zögerte lange. Ich stand wahrscheinlich einige Minuten da, bis ich den ersten Schritt auf Sebastian zu schritt. Meine Knie waren weich und ich fühlte mich schwindelig.

Vor ihm sank ich auf die Knie, ihm liefen die Tränen über die Wangen.

Ich legte meine Hände an sein Gesicht und er öffnete die Augen, seine dunkelgrünen, einnehmenden Augen. Ich strich ihm mit den Daumen, vorsichtig die Tränen von den Wangen.

"Es tut mir leid", hauchte ich, seine Augen wurden weich und Erleichterung machte sich in ihnen breit.

Wir knieten eine Weile schweigend an, sahen einander nur an.

Dann stand ich auf und reichte ihm die Hand und er ergriff sie.

"Komm wir setzten uns an einen bequemeren Ort", sagte ich und führte ihn aus dem Gehege. Ich hatte einige Sofas in dem Raum, eine stand vor einem Kamin den ich ebenfalls beschworen hatte, inmitten mehrerer Regal.

Wir setzten uns auf die grüne Samtcouch, ich setzte mich an das entgegengesetzte Ende von Sebastian aus, wir berührten uns kaum.

Wieder schwiegen wir eine ganze Weile, bis er sich räusperte.

"Also du und Ominis...das war falscher Alarm?", fragte er jetzt und ich sah ihn entgeistert an, "Oh nein, wir waren zusammen und dann wollte er doch lieber etwas von Evangeline und hat mich fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel", sagte ich sarkastisch, "Natürlich war das falscher Alarm", fügte ich hinzu. Sebastian verlagerte sein Gewicht, so als ob er sich unwohl fühlte.

"Das mit der Krawatte war eben...naja ich dachte-"

"Sebastian ich habe nicht mit Ominis geschlafen!", rief ich auch und er zuckte zusammen, "Schon gut tut mir leid", sagte er und hob defensiv die Hände, "Ominis hat viele Verehrerinnen, ich dachte eben es wäre kein Wunder wenn du ihn auch magst"

"Mein herz schlägt für jemand anderen", antwortete ich, Sebastian sah mir direkt in die Augen.

"Für wen denn?", hauchte er, ich legte den Kopf schief und schmunzelte, "Fragst du mich das ernsthaft?", fragte ich, er biss sich auf die Lippe.

"Ich-", sagte Sebastian, sein Atem ging schneller, so als ob er kaum Luft kriegen würde.

"Du?"

"Ich hab Angst das ich dir weh tue.", sagte Sebastian, ich schnaubte, als hätte er das noch nie getan. Er runzelte die Stirn und sah mich leicht genervt an.

"Du weißt was ich meine"

"Ja aber es ist nicht so als könnte ich damit nicht umgehen Sebastian"

"Soll ich mir dein Bein ansehen, dann können wir sehen wie gut du damit umgehen kannst", es war ein gemeiner Vorwurf, den er mir da machte.

Ich stand auf und fuhr mir durch die Haare, "Was willst du denn von mir Sebastian? Es kann keine Freundschaft sein, denn sonst würdest du nicht jedes Mal in die Luft gehen, wenn du denkst, dass ich mit jemandem zusammen bin!", sagte ich, mein Ton war lauter als nötig, aber ich war aufgebraucht von diesem Hin und Her.

Auch er stand auf, schritt durch den Raum. Auf und Ab. Auf und Ab.

"Ich weiß es nicht", sagte er doch ich wischte diesen satz mit einer Handbewegung hinfahrt.

"Das ist Blödsinn du bist nur nicht ehrlich zu dir selbst", sagte ich und sah ihn mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.

Er blieb stehen.

In dem Moment wo ich dich kennengelernt habe, wusste ich, dass du Ärger bedeutest.

"Du willst die Wahrheit?"

"Sei wenigstens ehrlich zu dir selbst, Sebastian", sagte ich frustriert.

"Schön"

Er schritt auf mich zu, seine Hände umschlossen meine Wangen und er beugte sich zu mir hinunter.

Dann fanden seine Lippen meine. 

Against the dark Hearts - German/DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt