Freier Fall

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Ein paar Tage nach dem Zusammenbruch ging es mir wieder so gut das ich mich in der Lage fühlte für die Quidditch-Mannschaft vorzuspielen. Imelda unterstützte dieses Vorhaben mit einer Freude die ich bei ihr nur sah wenn sie flog. Die anderen waren dabei, weil sie sehen wollten, ob ich wirklich so gut war wie Imelda schwärmte und natürlich weil sie meine Freunde waren.

Beim Quidditchfeld wurde allen die sich neu aufstellen lassen wollten, passende Trikots und Umhänge in die Hand gedrückt, dazu noch Knieschoner und Armschoner. Für das Testspiel mussten wir Besen der Schule nehmen, weil sie unser Können bewerten wollten ohne einen besseren Besen. Nach dem ich mich von meinen Freunden verabschiedet hatte und sie mir Glück wünschten, warf ich mir die Quidditchsachen über, sie waren nicht perfekt auf mich zugeschnitten sondern etwas groß, aber die Schoner konnte ich so eng machen wie ich sie brauchte und so flatterte nichts an mir herum. Als nächstes stellten wir uns in einer Reihe auf, damit der Teamkapitän das Vorgehen noch einmal erklären konnte.

"Das hier ist kein Spaß, wir wollen Leute, die die Sache ernst nehmen, keine jämmerlichen Weicheier!", rief Penelope Callahan und lief vor uns auf und ab, "Die Saison beginnt im Januar und wir brauchen nur zwei neue Spieler weil Dorchas und Jean sich auf die U.T.Z Prüfung vorbereiten müssen", Penelope betrachtete jeden von uns eingänglich und blieb kurz bei mir stehen, "Nur weil du Trolle jagen kannst und die Jungs um den Finger wickelst heißt das noch lange nicht das du im Quidditch was kannst also zeig mir was du drauf hast Hawkins", sie sagte es leise aber die beiden neben mir hörten es trotzdem und mussten sich das Lachen verkneifen. Die einzige Frage, die ich mir stellte, war, welche Jungs?

"Also einer nach dem anderen, wir brauchen einen Treiber und einen Jäger!", sagte Penelope und weil Penelope wusste für was wir genau vorspielten teilte sie uns in die Gruppen ein die sie brauchte. Ich stand neben Samantha, die sich auch als Jägerin für das Team beworben hatte, die anderen drei wollten wohl Treiber sein. Zuerst war eine Drittklässlerin dran, ich glaube, sie hieß Leandra oder Leonora, aber ich war mir nicht sicher. Zu meiner Überraschung stellte sie sich verflucht gut an, wahrscheinlich spielte sie schon Quidditch, seit sie fliegen konnte. Der zweite Kandidat war Everett Clopton, auch er war nicht schlecht. Zu seinem Übel fing er sich am Ende seiner Runde dann aber einen Klatscher in den Bauch und musste umgehend in den Krankenflügel gebracht werden.

Der dritte Kandidat war Amit und bevor er überhaupt auf den Besen steigen konnte erbrach er sich an den Rand des Spielfeldes, wo er hin gerannt war als sein Name aufgerufen wurde. Er wurde von ein paar Siebtklässlern ebenfalls zum Krankenflügel eskortiert, die ihm gut zuredeten, dass sowas jedem Mal passiert.

Dann waren Samatha und ich gleichzeitig dran, weil der andere Jäger gerade Amit begleitete und so war nur noch Penelope da. Auf ihren Pfiff stiegen wir beide auf unsere Besen und flogen los, beide einem Quaffel hinterher der sich nicht fangen ließ, Im Flug beförderte Samantha der Ball mit einem sauberen Schuss durch den linken, der drei Ringe. Ich nickte anerkennend, das war wirklich gut gewesen. Ich versuchte etwas ähnliches und während ich den Klatschern gekonnt auswich, kam mir der Quaffel näher, ich flog an den Ring in der Mitte und warf ihn mit voller Wucht. Samantha fing den Quaffel auf der anderen Seite wieder auf und Penelope rief uns irgendwas zu. Ich konnte sie nicht verstehen und drehte mich zu ihr, weil ich dachte, dass ihre Worte so besser bei mir ankommen würden. Und das war das Problem. Ich passte einen Moment nicht auf und dann wurde mein Kopf so brutal zur Seite geschleudert, dass es sich anfühlte, als hätte mir jemand den Kiefer gebrochen. Ich schmeckte Blut. Die Welt drehte sich plötzlich so schnell wie nie zuvor und ich spürte, wie ich fiel, aus der Ferne schienen viele Leute auf einmal wild durcheinander zu rufen und als ich landete, war es weich. Jemand musste mich im freien Fall gestoppt haben.

"Krankenflügel sofort!", rief jemand und zwei Arme packten mich, ich sah nur verschwommen und mir fiel es schwer die Augen offen zu halten, "Bleib wach Hawkins!", hörte ich, doch ich konnte nicht, ich hatte keine Kontrolle über meine Augen, ich hatte über nichts Kontrolle ich wusste nur das ich nicht wach bleiben konnte, ich verlor das Bewusstsein und das letzte was ich hörte war ein lautes "Fuck!"

Against the dark Hearts - German/DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt