Duelle statt Duette

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Tage nach meinem Geburtstag hatte ich eine Auseinandersetzung mit Nerida Roberts.

Ich kam gerade aus Verteidigung gegen die dunklen Künste, ich war auf dem Weg zur großen Halle, zu Mittagessen, Imelda und Poppy an meiner Seite.

Der Unterricht war schon schlimm genug gewesen. Ominis hatte Sebastian soweit unter Kontrolle, dass dieser nicht völlig am Ende war, aber ich konnte sein Gesicht sehen. Seine Augen, die mich voller Schuld beobachteten, als ich versuchte, einen Zauber auszuführen. Er selbst hatte nachgelassen, Flüche kamen ihm kaum über die Lippen und jedes Mal, wenn Professor Hecat zu einem Duell aufrief, war er der Letzte, der sich freiwillig meldete.

Ich wusste das es nur einen brauchte der nachgab, aber das Problem war das ich diejenige sein musste die ihm verzieh und nicht andersherum und das konnte ich nicht.

"Hey Miststück!", Neridas Stimme holte mich aus meinen Gedanken, ich ignorierte sie, denn sie konnte ja jeden damit meinen. Ich wusste, dass sie mich meinte, aber so ließ ich nicht mit mir sprechen.

"Hawkins", jetzt hatte sie meine Aufmerksamkeit, wenn auch unfreiwillig. Ich stoppte Poppy und Imelda im Gehen und drehte mich um. Meine Freundinnen folgten meinem Beispiel. Nerida stand im Gang, umgeben von einigen ihrer Freundinnen. Was hatte Sebastian nur von ihr gewollt?

Ich seuftze auf, "Was willst du Nerida?", fragte ich, offensichtlich genervt. Ich war zu zerreißen angespannt aber das durfte sie nicht merken.

"Du hast mir den Freund ausgespannt und das büßt du!", sagte sie, ihr Ton war getränkt von Zorn, "Was willst du denn von mir, soll ich dir eine Schachtel Bertie Botts Bohnen spendieren damit es wieder gut ist?", ich wusste genau das ich sie damit nur noch mehr zur Weißglut treiben würde, als wäre Sebastian mit einer Schachtel Süßigkeiten vergleichbar.

"Du denkst du kannst dir alles erlauben weil du die große Heldin von Hogwarts bist aber du bist zu weit gegangen!", zischte sie, ich hatte ihn ihr ja nicht einmal ausgespannt, er hatte sie nur benutzt, um mich eifersüchtig zu machen. Sie hätte ihn lieber anschreien sollen statt mich, er hatte es definitiv verdient so wie er sie ausgenutzt hatte. Ich mochte Nerida überhaupt nicht, aber sie hatte nicht verdient so benutzt zu werden. Niemand hatte das.

"Nerida ich habe dir Sebastian nicht ausgespannt, vielleicht stellst du lieber ihn zu rede statt mich", ich versuchte es jetzt auf die vernünftige Weise, ich hatte keine Lust aufs Nachsitzen.

Mittlerweile hatten sich auch einige Leute im Gang versammelt. Sebastian stolperte aus der menge hinter Nerida, Ominis hinter ihm. Der blonde Slytherin-Erbe versuchte den Jungen mit den Sommersprossen zurück zu ziehen.

Unsere Blicke trafen sich.

Ja du hast mich hier rein geritten

Mein Blick sagte alles, leider bemerkte Nerida das ich hinter sie sah und drehte ihren Kopf, um zu sehen wen ich ansah.

Ich konnte sehen wie ihre Zündschnur platzte.

"Oh das glaub ich ja wohl nicht!", schrie sie und richtete ihren Zauberstab auf mich, das war das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen das jemand das tat und ich hatte immernoch Hämatome vom ersten Mal.

"Bitte tu das nicht", sagte ich und hob die Hände, doch sie hatte den Zauberstab schon in Angriffposition und ich hatte meinen noch in meinem Umhang.

"Depulso!", dieses Mal konnte ich mich nicht schützen und flog durch die Luft nach hinten.

"Beth!", seine Stimme hallte durch den großen Raum, ich stützte mich auf, als ich Sebastian ansah, wurde er noch immer von Ominis und noch ein paar anderen festgehalten. Nein er durfte mir nicht helfen, er würde die Sache nur schlimmer machen.

"Bitte Nerida, ich weiß dass du wütend bist, aber wir können das auch anders klären!", rief ich, Imelda war zu mir gerannt, um mir aufzuhelfen, doch Poppy stand gegenüber von Nerida, Zauberstab gezückt. Ich ging schnellen Schrittes zu ihr und stellte mich schützend vor meine Hufflepuff-Freundin.

Jetzt hatte ich meinen Zauberstab in der Hand, "Nerida ich warne dich!", sagte ich laut, doch sie war wie ein Stier, dem man ein rotes Tuch vorgehalten hatte.

Ich war das rote Tuch.

"Incendio!", rief die Slytherin

"Protego!", ich hatte den Zauber wahrscheinlich gerade abgewendet, bevor sie mich verbrennen konnte.

"Was ist hier denn los?", hörte ich die Stimme von Professor Weasley, die gerade ihren Weg durch die Menge bahnte. Nerida riss die Augen auf und ich wusste, die Sache war gelaufen. Ich werde den Rest des Jahres nachsitzen.

"Professor Nerida hat angefangen!", rief Poppy laut, so wie ich aussah war das auch einfacher zu glauben, doch das würde mich nicht retten.

"Ms Roberts, Ms Hawkins! Sie kommen beide mit in mein Büro!", sagte die stellvertretende Schulleiterin jetzt, ich griff nach meiner Tasche und zog sie hinter mir her, als ich Professor Weasley humpelnd folgte. Meine Freunde sahen mir mitleidig nach. Nerida folgte mit etwas Abstand.

Klasse

Professor Weasleys Büro war nicht weit weg vom Büro den Schulleiter, also mussten wir einige Minuten schweigend hin laufen.

"Setzen Sie sich", sagte Professor Weasley an Nerida und mich gerichtet, als wir in ihrem Büro angekommen waren. Ich ließ mich auf einen von den mit rotem Samt bezogenen Sesseln nieder, die ihrem Schreibtisch gegenüber standen. Nerida tat es mir gleich.

"Mir ist egal wer angefangen hat und mir ist egal was diese Auseinandersetzung ausgelöst hat, wobei ich es mir schon denken kann, wenn ich so bedenke, was ich von ihren Mitschülern so höre!", ich zuckte zusammen, so hatte Professor Weasley noch nie mit mir gesprochen.

"Professor, ich hatte daran keine Schuld, ich habe mich nur verteidigt!", sagte ich in einem leicht aufgebrachten Ton, ich wollte keineswegs respektlos sein, ich versuchte nur nicht unterzugehen.

"Miss Roberts, was haben sie dazu zu sagen?", fragte Professor Weasley an Nerida gerichtet, sie zog die Schultern hoch und sah nach unten, sie schien sich zu schämen.

"Elisabeth hat Recht, ich hab sie zuerst angegriffen und sie hat nur versucht, sich zu verteidigen.", sagte sie leise, ihre Stimme zitterte ein wenig und ich sah, wie eine Träne auf ihr Bein tropfte.

"Nun gut wenn das so ist, Miss Hawkins sie dürfen gehen, aber bitte gehen sie als erstes zum Krankenflügel, Madam Blainey wird sich ansehen ob sie zu Schaden gekommen sind."

"Danke Professor", antwortete ich und verließ das Büro hastig. Draußen standen Poppy und Imelda und Ominis und Sebastian.

"Gehts dir gut?", schoss es aus dem großen, brünetten Slytherin.

Bitte lass mich Kraft haben ihm zu widerstehen

"Mir geht es gut, ich gehe in den Krankenflügel und lasse meinen Knöchel ansehen", sagte ich und humpelte hastig hinfort. Imelda und Poppy folgten mir und versuchten mich zu stützen. Ich musste den Kloß in meinem Hals hinunter schlucken. Wieder versuchten die Tränen mich zu übermannen. Wieso lief eigentlich alles so dermaßen schief, was ich tat?

Against the dark Hearts - German/DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt