Der schönste Tag im Sommer

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Ehe wir uns versahen, war der Tag der Sommerballs gekommen.

Genau ein Jahr war vergangen, nachdem wir Ranrok das Handwerk gelegt hatten und trotz allem, was in diesem und im Jahr davor alles geschehen war, zitterte ich jetzt vor Aufregung.

Meine Freundinnen und ich hatten uns im Hufflepuff-Schlafsaal der Sechstklässler versammelt, um uns hier zurechtmachen, weil er am größten war.

Poppy trug ihr Haar in Locken, sie trug wieder die Bienen Haarspange und ihre Augen waren dunkel geschminkt und sie hatte ihre Lippen nur mit einem dunklen rose-farbenen Lippenstift geschminkt, den ich mir ausleihen durfte. Imelda hatte sich für Rot entschieden und ihre Augen mit erdähnlichen Tönen betont, ihr Haar fiel ihr glatt über den Rücken, ein paar Strähnen hatte sie fest gesteckt.

Natty hatte ihre Wangenknochen mit einem Puder betont, und ihre Augen ähnlich geschminkt wie Imelda. Evangeline hatte sich dagegen entschieden, sich zu schminken, sie wollte, dass ihr Kleid für sie sprach, allerdings hatte sie ihr Haar in einer sehr aufwendigen Flechtfrisur zusammen gesteckt.

Ich trug außer dem von Poppy geliehenen Lippenstift nur etwas Puder und zarte Farben auf meinem Augenlid. Meine Haare fielen in Wellen über meinen Rücken und ich trug die Mottenhaarspange um sie hinten zusammen zu stecken. Wir zogen uns gemeinsam um, weil wir einander in die Kleider helfen mussten und als ich mein Kleid holte, staunten meine Freundinnen. "Ich wusste gar nicht, dass du so ein schönes Kleid hast!", sagte Natty aufgeregt, ich grinste sie an.

Nachdem ich das Kleid anprobiert hatte, hatte ich meiner Mutter einen Brief geschrieben, dass ich ihr dankbar war, dass sie es mir mitgegeben hatte, weil es jetzt eine Gelegenheit gab. Ich hoffte, dass sie sich über diese Mitteilung freute, aber sie schickte nichts zurück.

Imelda sah mich an, "Es gibt da einen Zauber, um Unfälle zu vermeiden, nur damit du es weißt", sagte sie und ich sah sie irritiert an, "Wovon redest du?", fragte ich, sie presste die Lippen aufeinander, belustigt.

"Ich vermute einfach, dass du nicht vorhast, nächstes Schuljahr mit einem Mini-Sebastian zuhause zu sitzen", sagte sie. Mir fiel die Kinnlade runter. "Imelda!", rief ich aus und sie verdrehte die Augen, "Bitte spar es dir, dieses Kleid, die Haare, du hast sogar Rüschen Besetzte Unterwäsche an!", sagte sie und deutete auf mein Beinkleid. Sie hatte Recht, ich hoffte das Sebastian und ich heute den nächsten Schritt gehen würden. Ich hoffte, dass er es genauso sehr wollte wie ich.

"Fein, wie geht der Zauber?", fragte ich und sie klatschte erfreut in die Hände, stand auf.

Sie machte eine sanfte Bewegung mit dem Zauberstab und sprach die Worte, die ich genau wiederholte, "Der Zauber hält 12 Stunden, ihr solltet also die ganze Nacht Zeit haben", sagte sie grinsend, ich stupste sie in die Seite.

Wir hatten noch ein paar Minuten bis der Ball beginnen würde und ich wurde zunehmend nervöser. Imelda steckte mir ein paar Strähnen zurecht, "Hab keine Angst, ich bin sicher, es wird schön", hauchte sie. Neben Evangeline war Imelda diejenige, die mit derlei Dingen am meisten Erfahrung hatte, sie war vor Poppy schon mit einem Siebtklässler aus Slytherin zusammen gewesen.

"Was wenn er gar nicht will", flüsterte ich und spielte am Stoff meines Kleides herum, sie sah mich ungläubig an, "Oh bitte, du willst nicht wissen was er Ominis erzählt wenn er denkt das ihn keiner hört", sagte sie. Ich vergaß immer, dass Imelda die beiden auch im Gemeinschaftsraum traf und oft mit ihnen zusammen saß.

"Jetzt will ich es doch wissen", sagte ich und setzte mich auf Poppys Bett, damit ich nicht noch mehr schwitzte, als ich vor Angst sowieso schon tat.

Poppy und Natty tanzten und übten noch ein paar Tanzschritte, also waren sie abgelenkt, Evangeline war im Waschraum. Imelda setzte sich neben mich.

"Er hat gesagt das er es kaum aushält in deiner Nähe zu sein weil er ständig daran denken muss dich zu-", ich räusperte mich gab Imelda einen Klaps auf ihren Oberschenkel, "Du hast Recht, ich will es doch nicht wissen", sagte ich und sie lachte auf, "Er verzehrt sich nach dir", sagte sie.

Das machte mich nicht weniger nervös, nein, es machte es noch schlimmer.

"Also Ladies!", rief Evangeline, als sie aus dem Waschraum kam, sie trug weiße Handschuhe und ihr Kleid umschmeichelte ihre Figur, "Wollen wir?", fragte sie und wir standen auf, ich sah meine Freundinnen an

Heute war der Ball und eine Woche später würden wir mit dem Hogwarts Express zurück zu unseren Eltern fahren. Es waren nur noch wenige Tage, bevor ich meine Freunde für drei Monate nicht sehen würde.

Ich würde den heutigen Abend genießen, das musste ich.

Als wir aus dem Raum traten, war der Gemeinschaftsraum gut gefüllt, alle Schüler gingen auf den Ball.

Wir verließen den Raum und machten uns auf den Weg zur großen Halle, wo wir unsere Begleiter treffen würden. Poppy und Imelda hatten sich an den Händen genommen. Die drei Männer standen vor der Treppe die in die große Halle führte. Garreth Weasley kam auf Natty zu und drückte sie, "Wenn ich Sucher wäre, dann wärst du mein goldener Schnatz Onai", sagte er als er den Arm um sie legte. Ominis wartete am Tor bis Evangeline an seine Seite trat und küsste sie als sie bei ihm ankam.

Ich konzentrierte mich nur auf meine Begleitung, er trug einen schwarzen Festumhang, die dazugehörige Weste war grün und er trug ein lavendelfarbenes Einstecktuch.

Ich lächelte, Sebastian musterte mich, seine Lippen öffneten sich leicht. Er war umwerfend.

"Hallo Darling", hauchte er, als ich meine Hand in seine legte, "Du bist atemberaubend", sagte er, bevor er mich küsste.

Wir gingen in die große Halle, es war noch nicht viel los, aber das änderte sich schnell, als nach und nach immer mehr Leute dazu kamen. Wir setzten uns an einen der runden Tische, die heute statt der Haustische in der großen Halle standen.

Professor Weasley stand am Pult des Schulleiters und statt ihres adretten Kostüms trug sie ein schwarzes Ballkleid, das hochgeschlossen war und rote Verzierungen hatte.

Sie hieß uns willkommen, als auch der letzte die große Halle betreten hatte.

"Herzlich Willkommen zum Sommerball, Wir möchten heute Professor Figs Opfer rühmen und dafür möchte eine besondere Schülerin ein paar Worte an sie richten", sagte die stellvertretende Schulleiterin und deutete auf mich.

Ich stand auf und ging zu ihr, das hier war nichts, was oft vorkam, aber Professor Weasley hatte mich gebeten, ein paar Worte vorzubereiten, weil ich dabei gewesen war, als Professor Fig...als Eleazar starb.

Ich räusperte mich und kramte ein Pergament hervor, auf das ich eine kleine Rede geschrieben hatte.

Meine Freunde sahen mich aufmunternd an, doch ich spürte trotzdem, wie mich die Tränen übermannen wollten.

"Danke Professor Weasley", sagte ich und blickte in die Menge. Meine Mitschüler sahen mich erwartungsvoll an, "Viele von euch kennen mich nur als die große Heldin von Hogwarts, aber die Person, die Hogwarts wirklich gerettet hat, war Eleazar Fig", sprach ich, ich straffte die Schultern. Das hier war viel schwerer als ich gedacht hatte, "Er war für mich da als ich niemanden sonst hatte, er war ein großartiger Professor und hat mich beschützt", die Tränen brannten in meinen Augen, "Professor Fig war mutig, couragiert und entschlossen, ich bin sicher die Gryffindors wissen wovon ich rede", meine Stimme brach bei meinen letzten Worten, "Aber er war auch ein guter Freund, er war klug und gerissen, Hogwarts war sein Zuhause und er wollte es beschützen und das hat er getan", ich ballte die Hände zu Fäusten und schluckte den Kloß in meinem hals hinunter. Ich sah zu Professor Weasley die nur zwei Meter hinter mir stand. Sie nickte verständnisvoll und kam zum Pult, als ich es verließ.

Sie sagte noch ein paar abschließende Worte und verzauberte dann die Instrumente, die sogleich damit begannen Musik zu spielen. Ich setzte mich zurück zu meinen Freunden und vergrub mein Gesicht an Sebastians Brust der mir sanft über die freigelegte Haut meines Rückens strich.

"Das war wirklich schön Beth", sagte Poppy und Natty nahm meine Hand und drückte sie.

Es brauchte einige Zeit bis die ersten sich auf die Tanzfläche trauten, nachdem Professor Weasley und Professor Sharp den ersten Tanz eröffneten, doch dann gingen auch Sebastian und ich tanzen. Ich stellte mich anfangs noch sehr dumm weil ich immernoch versuchte die perfekten Schritte zu machen, aber mein Tanzpartner führte mich sicher und ich konnte mich entspannen.

Against the dark Hearts - German/DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt