Kapitel 44

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Am nächsten Tag wachte ich nicht wie üblich in meinem eigenen Bett auf. Nach dem Umsehen stellte ich fest, dass ich mich im Schlafzimmer des Slytherin-Vertrauensschülers befand. Ich war irritiert. Ich wusste, dass ich auf dem Sofa eingeschlafen war, während Ominis und Imelda sich darüber unterhalten hatten, ob es möglich wäre ohne Sehkraft Quidditch zu spielen. Ich fragte mich, wieso ich hier war, denn keiner meiner Freunde war Vertrauensschüler. Ich war außerdem nur in meinem Beinkleid und einem Unterkleid.

Neben mir lag Sebastian, halbnackt, weil er nur seine Unterwäsche trug. Ich strich ihm vorsichtig über die Nase, um ihn zu wecken.

Er murmelte irgendwas und schien ziemlich schlecht gelaunt zu sein. Ich hatte Sebastian schon morgens erlebt, das war keine Neuheit.

"Mein Liebster", flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Bevor ich etwas anderes tun konnte, hatte er den Arm um mich geschlungen und mich an sich gedrückt. Er war warm und es war angenehm, so an ihn gekuschelt zu liegen, aber ich wollte doch zu sehr wissen, wieso wir hier waren. So wie ich Sebastian kannte, hatte er dem Schüler, dem das Zimmer eigentlich gehörte, irgendeinen fiesen Streich gespielt, weswegen dieser nicht hier war.

Ich versuchte mich aus der Umklammerung zu lösen, aber es wollte mich nicht gehen lassen und eigentlich wollte ich auch nicht gehen, aber wir mussten irgendwann auch mal in den Unterricht. Wenn die Uhr an der Wand richtig ging, dann hatten wir nur noch dreißig Minuten, um fertig zu werden.

"Sebastian, du musst mich loslassen, wir müssen in den Unterricht", sagte ich, doch er drückte mich noch fester an sich und fuhr mit seiner Hand unter mein Unterkleid. Er schien ganz andere Pläne zu haben.

Ein Klopfen an der Tür ließ ihn innehalten.

"Sallow ich brauche mein Zimmer zurück", hörte ich jemanden sagen.

Sebastian richtete sich genervt auf, doch es dauerte nicht lange bis er seine Sachen aufgesammelt hatte und die Tür öffnete während er sein hemd zuknöpfte. Ich zog mir gerade meinen Umhang über als das Gesicht von Harmond Flint der Sebastian anerkennend zunickte nachdem er mich ansah.

"Nicht schlecht Sallow", sagte er und ich wollte am liebsten im Boden versinken, er dachte vermutlich wir hätte nicht nur geschlafen.

"Hallo Hammond", sagte ich, als ich an Sebastians Seite trat, der Vertrauensschüler lächelte charmant, "Elisabeth wie immer eine Freude dich zu sehen", antwortete er.

Hammond war jetzt schon seit 2 Jahren Vertrauensschüler und dementsprechend kannte er mich ziemlich gut, weil er mich öfters erwischt hatte wie ich nachts auf dem Gelände herumgelaufen war.

"Ich hoffe ihr hattet eine erholsame Nacht, das nächste Mal solltest du allerdings in deinem Schlafsaal nächtigen damit Sebastian nicht gezwungen ist mich um einen Schlafplatz für dich anzubetteln", sagte Hammond und ich sah weg um die Hitze zu verstecken die mir in die wangen stieg. Das war unangenehm.

Wir gingen in den Gemeinschaftsraum, wo außer ein paar vereinzelten Leuten keiner mehr war. Die meisten waren wahrscheinlich schon unterwegs zum Unterricht, wo wir auch sein sollten.

Ich griff nach Sebastians Hand und zog ihn schnellen Schrittes mit mir, "Na los Professor Heart liest uns sonst die Leviten", sagte ich. Professor Heart war erst dieses Jahr nach Hogwarts gekommen, sie war die neue Lehrerin in Zauberkunst, nachdem die Stelle für längere Zeit von verschiedenen Vertretungslehrern besetzt worden war. Sie war jung, aber sehr streng und erwartete Bestleistungen von jedem Schüler.

Wir hatten zwar nicht gefrühstückt, aber das war mir gerade egal, zu spät kommen war für Professor Heart je nach Laune ein guter Grund fürs Nachsitzen.

Against the dark Hearts - German/DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt