Bis du mein bist

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Dieser Kuss war nicht wie mein erster, ich hatte ihn nicht erwartet, aber mir gewünscht. Ein Gefühl wie ein Feuerwerk explodierte in meinem Inneren. Ein Gefühl von Wärme, Sicherheit und Zärtlichkeit fand seinen Weg in mein Herz. Es war, als ob alle meine Ängste und Sorgen für einen Moment verschwunden wären und nur noch Sebastian und ich übrig blieben. Seine Lippen waren weich und zart auf meinen. Er schmeckte nach Kräutertee und Waldfrüchten und Honig.

Ich erwiderte seinen Kuss, meine Hände fanden ihren Weg in sein Haar und ich zog ihn noch näher an mich heran. Der Kuss wurde intensiver und wir ließen uns in den Moment fallen, ohne uns Gedanken über die Konsequenzen zu machen.

Alles was die letzten Wochen vorgefallen war, verschwand hinter einem nebligen Schleier, den ich weder sehen konnte noch sehen wollte. Seine Hände lösten sich von meinem Gesicht und umschlangen meine Taille. Er drückte mich noch fester an sich.

Ich spürte, wie mein Herz ungeahnte Sprünge machte und mir blieb die Luft weg. Ich keuchte in den Kuss hinein und auch Sebastian schien, um Atem kämpfen zu müssen.

Wir hatten umeinander herum getanzt wie zwei dumme Schwäne, die nicht wussten, wohin sie eigentlich wollten und endlich ihren Weg zueinander gefunden haben.

Ich bereute, dass ich nicht eher nachgegeben hatte, wie hatte ich nur darauf verzichten können diese Lippen zu küssen?

Als wir uns schließlich voneinander lösten, atmeten wir beide schwer.

Sebastian sah mich an und ich konnte die Unsicherheit in seinen Augen sehen. "Es tut mir leid", sagte er leise, "ich wollte dich nicht überrumpeln."

Ich schüttelte den Kopf und legte meine Hand auf seine Brust. "Du hast mich nicht überrumpelt", sagte ich, "ich wollte das auch.", sagte ich und ein leichtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

"Ich...", er zögerte, seine Hände lagen noch immer um meine Taille, sein Daumen strich sanft über meinen Rücken, ich schwieg und wartete nur auf seine Worte.

"Ich wollte dich schon küssen, seitdem du im Scriptorium den Cruciatus Fluch auf dich genommen hast, um mich vor dem Schmerz zu schützen", hauchte er.

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich damals nicht mehr in der Lage war jemanden zu küssen", sagte ich und grinste ihn an. Der Schmerz hatte mich damals so übermannt, dass Sebastian mich aus dem Scriptorium, hatte hinaus, tragen müssen.

Sebastian lehnte seine Stirn gegen meine, "Ich bin in dich verliebt Elisabeth"; hauchte er an meiner Wange.

Ich schloss die Augen, ich wollte diesen Moment festhalten.

"Ich bin auch in dich verliebt, Sebastian", hauchte ich.

Sebastian lächelte und ich spürte, wie sich sein Griff um meine Taille fester anfühlte, erneut beugte er sich zu meinen Lippen und küsste mich. Diesmal war der Kuss sanfter und zärtlicher, als ob er sich vergewissern wollte, dass ich wirklich bei ihm sein wollte.

Ein klirrendes Geräusch riss uns aus dem Kuss, " Deek wusste nicht, dass sie Besuch haben", sagte der kleine Hauself, als ich mich erschrocken von Sebastian löste und ihn ansah.

"Deek!", sagte ich überrascht, dabei war es ganz normal, dass er hier war. Sebastian war der Eindringling.

Der große Slytherin sah mich irritiert an, ich lächelte entschuldigend.

"Ähm Deek das ist mein...Sebastian", sagte ich, nachdem ich nicht wusste, als was ich den Jungen mit den Sommersprossen vorstellen sollte. Sebastian machte eine Handbewegung, die einem Winken glich und sagte nichts.

"Deek wird sie nicht weiter stören", sagte der Hauself nachdem er die Scherben des Pflanzentopfs aufgesammelt hatte, er verließ den Raum der Wünsche durch dieselbe Tür, durch die wir hinein getreten waren.

"Du hast einen Hauselfen?", fragte Sebastian und sah mich ungläubig an, "Nein er ist nicht mein Hauself, er hilft mir nur, den Raum der Wünsche zusammen zu halten",antwortete ich.

"Seit wann hast du den eigentlich schon?", fragte er und machte eine ausladende Handbewegung um auf den Raum zu zeigen, "So ziemlich kurz nachdem ich nach Hogwarts kam, Professor Weasley hat mir gesagt er soll mir bei meinen Studien helfen und nachdem ich so viele Tierwesen gerettet habe, hat sie gesagt ich soll die Sache weiter führen", erklärte ich. Sebastian nahm wieder auf dem Sofa Platz, wahrscheinlich war das eine Information, die einen umhauen konnte.

"Die ganze Zeit hattest du das hier und wir haben trotzdem in der Krypta oder der Bibliothek herum gehangen?", fragte er immernoch ungläubig, ich lächelte ihn entschuldigend an und zog die Schultern hoch.

"Das hier war mein Rückzugsort, du kannst echt fordernd sein und manchmal brauchte ich einen Moment für mich", sagte ich jetzt, Sebastians Blick wurde wieder weicher.

"Ich verstehe, es tut mir leid das ich dir so viel zugemutet habe", sagte er, ich setze mich neben ihn auf den weichen Stoff und fuhr aufgeregt mit meiner Hand darüber.

Wir waren ganz alleine und Deek würde in den nächsten Stunden nicht wieder zurückkommen.

Nein, ihr habt euch gerade erst wieder vertragen

Ich hasst meine innere Stimme, aber sie hatte Recht, also lehnte ich mich einfach nur an Sebastians Brust und legte meinen Arm um ihn. Er legte seinen Arm um mich und zog mich näher an sich.

"Ist das der Moment, in dem ich dich fragen sollte, ob ich dir den Hof machen darf?", ich sah auf und blickte in seine Augen, die mich genau musterten. "Ich glaube, so funktioniert die Sache", hauchte ich, Sebastian schmunzelte.

"Nagut", er löste sich von mir und stand auf, zog mich ebenfalls auf die Füße.

Sebastian räusperte sich: "Miss Elisabeth Farrah Hawkins, würdest du mir die Erlaubnis erteilen dir den Hof zu machen und mich damit sehr glücklich zu machen?", fragte Sebastian, er hatte mit einem Grinsen angefangen, doch jetzt war seine Miene ganz ernst.

Ich starrte ihn an, das hier war keine einfache Angelegenheit. Jemandem den Hof zu machen war ein Versprechen für denjenigen da zu sein und an seiner Seite zu stehen.

Ich nickte zaghaft.

Ein sanfter Kuss besiegelte das Versprechen.

Wir konnten das ganze Jederzeit wieder auflösen, jemandem den Hof zu machen bedeutete nicht ewig an ihn gebunden zu sein, es war bloß offizieller als in geheimen Räumen herum zu knutschen.

Da gab es nur noch eine Sache: Meine Freunde würden mich in Stücke reißen, wenn sie davon erfuhren.

Against the dark Hearts - German/DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt