Ein Licht am Horizont

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Sie konnte nicht sagen, wie lang sie bei Yumas Leichnam gesessen hatte. Als sie sich endlich hatte aufrappeln können, war es draußen stockfinstere Nacht gewesen. Alleins schlurfte sie durch die leeren Straßen Tokyos,

Über ihre Wangen, die immer noch rot gesprenkelt von Yumas Blut waren, schwappten immer wieder Tränen.

Nirgendwo brannte ein Licht... Nein, da war doch was. Ein Flackern am Horizont. Sie hatte das Ende einer Häuserreihe erreicht, hinter der eine weite Grünfläche lag, sodass man einen relativ weiten Ausblick hatte. Und so konnte sie den kleinen orangenen Punkt in der Ferne leuchten sehen.

Ein Feuer vielleicht? Aber das konnte nicht sein. Wenn sie die Entfernung überschlug, war das Licht ewig weit weg. Da sie es dennoch sehen konnte, hätte ein derartiges Feuer riesig sein müssen. Als würde ein großes Gebäude in Flammen stehen. Vielleicht war es ein Spiel? Doch sie hatte für die nächste Zeit erstmal genug von den Spielen. Sie wollte sich von dem Licht abwenden, aber es gelang ihr einfach nicht. Keine Ahnung was sie hoffte dort zu finden. Doch y/ns Aufmerksamkeit war nicht mehr von dem flackernden Etwas abzulenken.

Vielleicht gab es dort ja Menschen? Immerhin konnten ein paar Verbündete vielleicht nicht schaden, jetzt wo Yuma... Jetzt wo er tot war. Y/n sprach wie gesagt kein fließendes Japanisch. Wenn sie bis jetzt etwas nicht verstanden hatte, hatte Yuma für sie übersetzt. In einem Spiel auf Leben und Tod konnte es schon mal ganz entscheidend ein, ob man die Spielregeln verstand.

Wenn da bei dem Licht Menschen waren, hatten sie vielleicht auch Essen und Trinken. Die Vorräte, die sich bei sich trug würden nicht ewig reichen. Zwar war sie wohl länger versorgt, jetzt wo sie allein unterwegs war. Doch irgendwann musste sie ihren Rucksack >eigentlich Yumas Rucksack< wieder auffüllen. Also ging sie los, direkt auch das leuchtende Ding zu.

Caught in Borderland (German Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt