Als y/n die abgebrannte Ruine erreichte, graute bereits der Morgen. Das Feuer war mittlerweile erloschen. Hier und da knackste noch ein glimmendes Stück Glut. Keine Menschenseele war zu sehen. Um ehrlich zu sein bezweifelte y/n, dass nach einem solchen Feuer irgendetwas übrig geblieben war, was ihr noch nutzen würde. Aber jetzt wo sie die ganze Nacht hierher gelaufen war, wollte sie sich wenigstens umsehen.
Um so tiefer sie in die Ruine kletterte, desto unangenehmer wurde es. Hier drinnen war es noch heiß, es brannten noch einige Flammen. Die Luft war furchtbar dünn. Y/n hustete. Ihre Augen waren gereizt und tränten vom Rauch.
"Was ist hier nur passiert?", wisperte y/n in die Leere. Keiner antwortete ihr. Natürlich nicht, hier war ja auch keiner der...
"Ah!" Sie kreischte auf und sprang herum, wie von der Tarantel gestochen. Als sie sich wieder beruhigt hatte, bückte sie isch. Irgendetwas hatte ihr Bein berührt, davor hatte sie sich so erschrocken. Und jetzt sah y/n auch was das gewesen war. Da, zwischen den Trümmern, lag eine Hand. Sie bewegte sich auf und zu, griff an die Stelle, wo sie gerade y/ns Wade zu fassen bekommen hatte. Die Hand sah widerlich aus. Die verbrannte Haut schälte isch, warf helle Blasen und blutete an einigen Stellen. Doch sie musste zu einem lebendigen Menschen gehören, wenn sie noch so einen festen Griff hatte. Da unter den Trümmern musste also jemand liegen.
"Ach du Scheiße!", stieß y/n aus, als ihr das bewusst wurde. Wie konnte man sowas überleben? Wenn solche Brocken auf einen stürzten, war man normalerweise tot. Scheinbar war das hier ein besonders zähes Kerlchen.
Unsicher ging y/n um den Trümmerhaufen herum. Die Decke des Raums musste an dieser Stelle eingestürzt sein, weil das Feuer sie instabil gemacht hatte. Und der oder die arme darunter, war verschüttet worden. Wo sollte sie nur anfangen die Brocken anzuheben? Konnte sie die Steine Trümmer überhaupt bewegen, ohne, dass wer auch immer darunter lag, Vollendes zerquetscht wurde? Doch wenn y/n die Person dort liegen lies, würde sie garantiert sterben. Also find sie ganz vorsichtig an. Nahm immer nur Teile von ganz oben, sodass nichts verrutschen konnte. Die Trümmer waren schwer, sodass y/n nur langsam vorankam. Doch schließlich wurde ein Bein frei. Es sah genauso über aus, wie die Hand. Schlimmer war hier, dass die Hose wohl aus Kunstfaser bestand und durch die Hitze des Feuers an die Haut des Beins geschmolzen war.
Y/n schüttelte sich. Sie wollte sich nicht ausmalen, was die verbrannte Person für Schmerzen haben musste. Womöglich wäre es besser, wenn y/n sie einfach sterben lies. Aber... Sie dachte wieder an Yuma... Sie wollte so schnell nicht noch einen Name auf ihre Liste setzen, also arbeitete sie weiter. Von den Beinen hoch zum Oberkörper. Auch halber Höhe stellte y/n die Vermutung auf, dass die verwundete Person wahrscheinlich ein Typ war.
Schließlich wurde der, mit Brandblasen übersäte, Hals sichtbar. Y/n zögerte, bevor sie das Gesicht freimachte. Irgendwie hatte sie Angst vor dem, was sie finden würde. Beim Anblick der, vom Feuer entstellten Haut, musste sie sich ohnehin fas übergeben. Aber es half alles nichts. Also hob sie die letzten Trümmer an.
Als sie das Gesicht freilegte schlug sie sich entsetzt die Hände vor den Mund. Wie auch immer dieser Mensch vorher ausgesehen hatte... Die gesamte Haut hatte sich von Wangen, Stirn, Nase und Kinn abgeschält. Das würde nie mehr gut werden. Ein Wunder, dass die schwarzen Haare noch da waren. Oder vielleicht waren sie auch verbrannt. Y/n sah es nicht richtig. Der Typ hatte ein gemustertes Tuch um den Kopf gebunden, unter dem nur ein paar Strähnen hevorlugten. Abgesehen von den Haaren, waren die dunklen Augen das Einzige, was von dem Kopf heil geblieben war.
Von dem Verletzten kam ein Krächzen.
"Ich weiß nicht...", Y/n war überfordert. "Ich weiß nicht, wie ich dir helfen kann."
Wieder krächzte der Verbrannte, doch y/n verstand nicht.
"Ich... Es tut mir leid, ich..." Womöglich sprach er kein Englisch. Und y/ns Japanisch war nicht ausreichend. So stand sie da, fühlte sich elendig nutzlos.
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Caught in Borderland (German Version)
FanfictionGeplant war eine normale Reise nach Japan. Y/n sollte endlich die Eltern ihres Freundes Yuma kennenlernen. Doch gleich nach ihrer Ankunft in Tokyo, passiert etwas unerklärliches. Die Stadt ist wie leergefegt und y/n ist dazu gezwungen an tödlichen S...