Ahnungsloses Erwachen

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Als y/n im Krankenhaus erwachte, brauchte sie eine ganze Weile, um sich zu orientieren. Ihr linker Arm war samt der zugehörigen Schulter in einen Gipsverband gepackt. Keines ihrer Besitztümer war da. Kein Handy, kein Geldbeutel, kein Ausweis.

Die junge Frau, die mit ihr das Zimmer teilte, Usagi Yuzuha war ihr Name, erklärte ihr >zum Glück auf Englisch< wo sie war. Immer noch in Tokyo, welches Krankenhaus wusste Usagi aber auch nicht. Genauso wenig hatte sie eine Antwort auf y/ns Frage, was überhaupt passiert sei. Dafür konnte Usagi ihr aber sagen, wo y/n herausfinden konnte, ob Yuma auch hier untergebracht war.

Also war y/n Usagis Tipp gefolgt und hatte die beschriebene Auskunftsstelle aufgesucht. Als die Dame, die dort arbeitete, sie aber nur anstarrte, begriff y/n, dass sie hier mit ihren geringen Japanischkenntnissen nicht weit kommen würde. Hektisch sah sie sich um und griff sich die erstbeste Person, die ihr ins Auge sprang. Ein junger Mann in weißem Patientenkittel, das Haar dazu passend aufgehellt. Y/n stutzte kurz, irgendwie kam er ihr bekannt vor. Aber das bildete sie sich bestimmt nur ein, woher sollte sie ihn denn kennen?

"Sprichst du Englisch?", fragte sie eilig, ohne sich vorzustellen.

"Ja", nickte der junge Mann etwas überrumpelt.

"Sprichst du auch Japanisch?", fragte y/n weiter. Wieder bestätigte er ihre Frage.

"Gut. Würde es dir was ausmachen, für mich zu übersetzen?" Y/n führte ihn schon zu der Auskunft, ohne wirklich eine Antwort abzuwarten.

"Hab ich eine Wahl?", der junge Mann wirkte belustigt. Doch y/n nahm sich keine Zeit, um ein Lächeln zu erwidern. Sie sprach stattdessen schon wieder zu der älteren Dame, die hinter der Theke der Auskunftsstelle stand. Der junge Mann tat y/n den Gefallen und übersetzte, um die Verständigung voranzubringen. Als er aber schließlich stockte, wurde y/n unruhig. "Was hat die Frau gesagt?"

"Sie haben deinen Freund gefunden", die Stimme des Hellhaarigen klang verdächtig ruhig. Also hackte y/n nach. "Aber? Was ist mit ihm? Ich verkrafte es, wenn er schlimmer verletzt ist, als ich. Wo kann ich ihn finden?"

"Kannst du nicht", erklärte der junge Mann nun langsam. "Er ist noch im Krankenwagen hierher gestorben."

Y/n starrte ihn mit offenem Mund an. Sie hatte Schlimmes erwarte. Aber das, das hätte sie nicht gedacht. Sie war so überrumpelt, dass sie keinerlei Ton von sich gab. Dann zog sich etwas in ihr zusammen und schnürte ihr die Atemwege erbarmungslos ab. Panisch nach Luft schnappend, stützte sie sich mit ihrem Gipsarm auf der Theke der Auskunft ab.

Der junge Mann handelte blitzschnell, als er begriff, was geschah. Er griff y/n an beiden Schultern und zwinge sie, sich auf den Boden zu setzen. So lehnte sie, hektisch atmend, mit dem Rücken gegen die Theke, die Beine gerade ausgestreckt. Sie nahm kaum wahr, wie er vor ihr in die Hocke ging. "Atme mit mir."

Erst schenkte y/n ihm keine Beachtung, nicht bis er ihr Kinn fest packte und sie zwang ihn anzusehen. "Ich hab gesagt, mit mir atmen!"

Seine zweite Aufforderung klang so bestimmt, das sie gar nicht mehr die Chance hatte ihn zu überhören. Also versuchte sie zu tun, was er sagte.

"Gehts wieder?", fragte er schließlich, als sie endlich wieder das Gefühl hatte, nicht zu ersticken. Erschöpft nickte sie.

"Soll ich nicht lieber einen Arzt rufen?" Wann war die Dame von der Auskunft denn zu ihnen gekommen? Y/n musste zwischendurch doch etwas weiter abgedriftet sein.

"Wie schon gesagt, ich bin Arzt. Es ist alles in Ordnung", erklärte der junge Mann nun ruhig aber bestimmt, und die ältere Frau zog sich etwas wiederwillig zurück.

"Arzt? Bist du dafür nicht etwas jung?", skeptisch hob y/n die Brauen. Er erwiderte nur einen ungläubigen Blick, der schließlich ins urteilende umschwang. Also gab sie etwas nach. "Ist ja gut. Danke für die Lebensrettung, aber schauen Sie nicht so empört Herr Doktor."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 31, 2023 ⏰

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Caught in Borderland (German Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt