Der Raum in dem sie nun standen, war eingerichtet mit naja... eigentlich mit nichts. Gut da war dieses leere offene Regal an der linken Wand, eine eckige Couch, davor ein kleiner Tisch mit Glasplatte. Alles war in einem eintönigen Grau gehalten. Gegenüber der Tür, durch die sie eingetreten waren, lag eine zweite, wohl der Ausgang. Mit viel Fantasie konnte das hier ein Wohnzimmer darstellen.
Y/n konnte hören wie Niragi lachte. Es war ein hohles Lachen, ohne viel Zuversicht. Doch y/n wollte sich nicht entmutigen lassen. "Überprüf alles, vielleicht lässt sich was bewegen. Vielleicht ist hier was versteckt. Es muss Hinweise geben."
Also begannen sie an allen Kanten und Flächen zu ziehen und zu drücken, jedes noch so kleine Detail zu untersuchen. Leider gab es davon kaum welche. Es war schwer sich davon nicht entmutigen zu lassen.
"Warum bist du nicht zu unserem Treffpunkt zurückgekommen?" Y/n wusste nicht, wie sie Niragis Fragerei eine ganze Stunde lang ausweichen sollte.
"Ich hab gespielt", formulierte sie die Wahrheit ziemlich vage und ließ ein entscheidendes Detail aus.
"Ach ja? Welches Spiel?" Sie konnte hören, wie Niragi, der zuerst die Couch unter die Lupe genommen hatte, auf sie zukam. Sie stand bei dem Regal, mit dem Rücken zu ihm. So sah sie nur aus dem Augenwinkel, wie seine Arme sich nun links und rechts von ihr abstützen und sie in die Mangel nahmen.
"Herzbube", sagte sie ehrlich und ignorierte seine Nähe, indem sie weiter an den Brettern des Regals rüttelte.
"Y/n", seine Stimme klang dicht an ihrem Ohr. Sie presste genervt die Kiefer zusammen.
"Such weiter! Ich will nicht sterben, nur weil du es nicht gut sein lassen kannst."
"Nicht gut sein lassen?", er klang wütend. Beim sprechen drückte er seine Lippen bedrohlich dicht an ihr Ohr.
"Offensichtlich", sie fuhr ihren Ellenbogen nach hinten aus, um ihn loszuwerden. Doch statt von ihr abzulassen, griff er ihren Oberkörper und drehte sie herum. Dann drückte er ihr den Arm auf den Brustkorb. Die Bretter der Fächeraufteilung des Regals, schnitt sich dadurch in das Fleisch ihres Rückens, sie bekam kaum Luft.
"Lass mich!", presste sie mit aller Kraft hervor. Doch Niragi dachte gar nicht daran. Als sie schließlich einen Versuch wagte, sich frei zu kämpfen, rutschte sie mehr zufällig an dem Regal entlang nach unten. Sie spürte, wie sich eines der Bretter dabei verdrehte, als sie darüber glitt. Eine Sekunde später wurde es stockdunkel.
"Was hast du gemacht?" Sie spürte Niragi immer noch dicht bei sich. Sein Arm lag nicht mehr auf ihrem Brustkorb, sodass sie wieder Luft bekam. "Das Regal, eines der Fächer war ein versteckter Mechanismus."
"Wie auch immer", er zog sie wieder in die Höhe. "Erinnert mich an was."
An seinem Tonfall >und weil sie für einen kurzen Moment auch an die Dunkelheit im Kühlraum hatte denken müssen< erkannte sie seine Intention sofort und legte sich schützend die Hand vor den Mund. Wie erwartet trafen seine Lippen kurz darauf auf ihren Handrücken.
"Idiot, das ist jetzt wirklich kein passender Zeitpunk", zischte sein an und drückte sein Gesicht weg. Als sie ihn schließlich ganz von sich schob, wurde der Blick auf etwas frei, dass Niragis Silhouette bis jetzt verborgen hatte. Oder vielleicht war es erst jetzt aufgeleuchtet.
"Ich dachte du hättest das Ding untersucht", mit anklagendem Unterton deutete y/n auf die Couch. Aus deren Inneren leuchtete es deutlich hellblau. So hell, dass der Ausfall des ursprünglichen Lichts kein Problem mehr war. Sofort wussten beide was zu tun war.
"Wie kriegen wir das Ding auf?", fragte y/n das Offensichtliche. Wie selbstverständlich ging Niragi auf den Tisch mit der Glasplatte zu und wollte sie schon zerschlagen, doch y/n hielt ihn auf.
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Caught in Borderland (German Version)
FanfictionGeplant war eine normale Reise nach Japan. Y/n sollte endlich die Eltern ihres Freundes Yuma kennenlernen. Doch gleich nach ihrer Ankunft in Tokyo, passiert etwas unerklärliches. Die Stadt ist wie leergefegt und y/n ist dazu gezwungen an tödlichen S...