"Ich glaube sie lebt."
"Du glaubst? Als ich dich angeschossen habe, hast du von nicht lebenswichtigen Organen geschwafelt als hättest du Ahnung. Jetzt glaubst du nur noch?"
"Ich hoffe er glaubt richtig, denn wenn das die Ewigkeit nach dem Tod ist, geht sie mir jetzt schon auf die Nerven. Euer Gerede geht mir auf die Nerven." Flatternd öffnete y/n ihre Lieder. Doch ihre witzelnde Stimmung war sofort verschwunden, als die Schmerzen ihrer Schussverletzung sie wieder einholten.
"Wie schlimm ist es?", sie drehte den Kopf etwas zu Chishiya, dessen Gesicht sie links über sich fand. Er gab sich keine Mühe den Ernst der Lage zu verbergen. "Drei haben dich getroffen. Drei Kugeln. Zwei Streifschüsse am linken Oberarm."
"Und der Dritte?", y/n wusste, dass er sich das schlimmste bis zum Schluss aufgehoben hatte.
"Hat die linke Schulter getroffen. Wenn du Glück hast, hat er nur Muskelgewebe getroffen. Wenn du Pech hast, hat er Knochen oder Gelenk zerschmettert." Y/n wusste nicht wirklich was das bedeutete. Sie hatte keine Ahnung, was eine Schulter tat und wozu sie sie brauchte. Natürlich es war ihre Schulter, aber wer dachte denn schon bewusst über seine Schulter nach. Deswegen starrte sie nur unbeeindruckt in die Luft und versuchte die Schmerzen auszuhalten.
"Wie auch immer, wir müssen hinter ein Auto, in Deckung", Niragi war blass, sehr blass.
"Allerdings", y/n versuchte so streng zu klingen wie möglich. Auch wenn ihre Stimme viel an Kraft verloren hatte. "Ihr seid nicht ganz bei Trost. Wenn ich tot gewesen wäre, hättet ihr umsonst euer Versteck verlassen. Ich will nicht wissen, wie viel Blut ihr bis hierher verloren habt. Ihr seid genauso durchlöchert wie ich. Auch wenn das eurer eigenen Blödheit zu verschulden ist."
"Selbst das überlebt der auch noch", Chishiya warf Niragi einen vielsagenden Blick zu. Da konnte y/n allerdings nur zustimmen. "Stimmt ja, Unkraut vergeht nicht."
"Erinnerst du dich, dass ich dich heute schon mal undankbar genannt habe", keifte Niragi ihr entgegen, wobei etwas Blut aus seinem Mund spritzte und eine ekelige Schmierspur auf seinem Kinn hinterließ.
"Meinst du bevor oder nachdem du mich k.o. geschlagen hast? Weil dann habe ich womöglich Gedächtnislücken", entgegnete sie giftig. Er gab keine Antwort, sondern zog sie übertrieben heftig in die Vertikale.
"Au! Das war volle Absicht!", rief y/n anklagend und winselte vor Schmerz. Niragi sah sie nur trotzig an. "Du bist wie ein nasser Sack. Wie soll ich dich sonst hochkriegen?"
"Schlimmer als Kleinkinder, alle beide", murmelte Chishiya nun, während sich er und Niragi je einen von y/ns Armen über die Schulter legten. Mit einem ihrer eigene Arme hielten sie die junge Frau dann fest, den übrigen drückten sie auf ihre eigenen Wunden.
"Aber er hat Recht, leicht bist du nicht", schnaufte Chishiya, als sie alle drei hinter einem Auto zusammengesackt waren. Sie lehnten mit dem Rücken an das Gefährt. Y/n in der Mitte, Niragi rechts, Chishiya links.
"Hey! Wo bleibt deine neu entdeckte Sensibilität?", fuhr y/n in halb scherzend, halb beleidigt an.
"Ach bild dir doch nichts ein, der Typ ist mir gar nicht so unähnlich", schaltete sich jetzt Niragi harsch dazu. Y/n quittierte das nur mit einem bösen Zischen. Auch wenn Niragi vielleicht wiedermal nicht Unrecht hatte. Sie hatten beide schon beunruhigend skrupellose Seiten. Allerdings waren die bei Niragi eher sprunghaft und unberechenbar, während Chishiya ganz in Ruhe über seine Taten nachdachte.
"Was denkt ihr, wie lange müssen wir hier ausharren?", versuchte y/n ein Thema mit weniger Explosionspotenzial zu finden.
"Arisu und Usagi werden zurückkommen. Mindestens um nachzusehen, ob wir noch leben. Es sind kaum noch Spiele übrig. Sie haben eine Chance durchzukommen und uns dann rechtzeitig zu finden", Chishiya sagte das so sicher, dass y/n ihm glaubte.
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Caught in Borderland (German Version)
FanficGeplant war eine normale Reise nach Japan. Y/n sollte endlich die Eltern ihres Freundes Yuma kennenlernen. Doch gleich nach ihrer Ankunft in Tokyo, passiert etwas unerklärliches. Die Stadt ist wie leergefegt und y/n ist dazu gezwungen an tödlichen S...