Gewitter - OB x OP

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Ollie PoV:

Er fühlte sich schlecht, richtig schlecht. Nicht weil er vor dem Gewitter Angst hatte, was draußen tobte, sondern weil Oscar sich davor fürchtete.

Blöd nur, dass er davon nur wusste, weil er, als sie bei einem Gewitter vor ein paar Wochen in einem Bett geschlafen hatten, gespürt hatte, wie Oscar bei jedem Blitz zusammengezuckt war und sich bei jedem Donner komplett angespannt hatte.

Es hatte ihn innerlich zerstört, dass Oscar litt und ihn nicht um Hilfe fragte und selbst als er dann nachgefragt hatte, hatte er bloß ein „Alles gut, schlaf weiter", bekommen. Er war wirklich froh, dass er ihn wenigstens in den Arm nehmen durfte in dieser Nacht.

Und das war leider kein Einzelfall. Er besprach jedes seiner Probleme mit Oscar und sie lösten sie zusammen, der Ältere hingegen kam nie mit seinen Problemen zu ihm. Er versuchte alles mit sich selbst auszumachen.

Am Anfang ihrer Beziehung hatte er gehofft, dass sich das im Laufe der Zeit ändern würde, aber sie waren jetzt schon fast ein Jahr zusammen und trotzdem redete Oscar mit ihm nicht über seine Probleme und Ängste.

Vor ein paar Wochen hatten sie dann darüber geredet und er hatte wirklich gehofft, dass es besser werden würde, aber bisher hatte sich nichts geändert.

Es war immer noch er, der auf Oscar zuging, ihn in den Arm nahm, wenn es ihm schlecht ging. Ging es Oscar gut, war er der typische Koala, für den ihn alle hielten, ging es ihm schlecht, war er eine Eisstatue, kalt und unnahbar.

Und jetzt lag er hier und war absolut unentschlossen, was er tun sollte. Nach der letzten Abweisung hatte er sich geschworen, dass er sich nicht weiter selbst zerstören würde und Oscar auf ihn zukommen müsste.

Aber auf Oscar zu warten zerstörte ihn genauso. Er konnte es einfach nicht ertragen, zu wissen, dass Oscar vier Zimmer neben ihm war und litt.

Er warf alle seine Vorsätze über Bord und stand auf. Gerade, als er seine Zimmertür öffnen wollte klopfte es.

Er riss überrascht die Augen auf. Oscar stand vor Tür und zitterte. Er öffnete die Arme und tatsächlich warf Oscar sich ihm entgegen. Es verwirrte ihn total.

„Es tut mir so leid, Bärchen, es tut mir so leid", wurde ihm immer wieder ins Ohr geschluchzt, während er die Tür wieder schloss.

Völlig überfordert strich er Oscar hoffentlich beruhigend über den Rücken. Er hatte keine Ahnung, was Oscar so leid tat, er wusste bloß, dass es das Gewitter nicht sein konnte.

Vorsichtig bugsierte er den Australier in sein Bett. Er lehnte sich am Kopfteil an und zog Oscars Rücken an seine Brust.

„Was tut dir leid?", flüsterte er ihm ins Ohr. „Alles, einfach nur alles", war die sehr hilfreiche Antwort, die er bekam. Oscar presste sich vollkommen aufgelöst näher an ihn.

„Wollen wir lieber morgen darüber reden?", fragte er in der Hoffnung zumindest jetzt eine verwertbare Antwort zu bekommen.

„Nein, nein, nein", Oscar löste sich von ihm und wischte sich hektisch die Tränen aus den Augen. Er war wirklich komplett durch den Wind, zumindest das Gewitter schien er im Moment verdrängen zu können.

„Wir müssen das jetzt klären, das hast du verdient"

Das machte ihm Angst. Er griff nach Oscars Hand, einerseits um ihn zu beruhigen, andererseits um sich selbst zu beruhigen. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, als Oscar seine Hand drückte.

„Es tut mir so leid, dass ich nie mit dir darüber geredet hab, was mich belastet. Ich hab jetzt endlich verstanden, was du mir letztens sagen wolltest"

(578 Wörter)

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Weiter gehts mit den beiden und neuen Problemen 😅

Ich hoffe es hat euch gefallen 😊

Very short Formula 1 ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt