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"Tony... Tony?"
Verschlafen sah ich Happy an, der vor mir stand und auf mich runtersah.
"Tut mir leid, dass ich dich wecke, aber ich wollte mit dir sprechen. Und wir werden das jetzt machen, sonst kommen wir nie dazu. Außerdem ist Howard gerade außer Haus, deshalb kannst du ganz ohne Sorgen mit mir sprechen." forderte Happy.
Ich seufzte, bevor ich ihn ansah.
"Ich... Ich weiß nicht, ob ich dazu bereit bin..."
"So schlimm?!" fragte Happy, der mich anscheinend trotz flüstern gehört hatte.
Nach einiger Zeit Stille, in der ich mich und meine Gedanken gesammelte hatte, begann ich leise zu sprechen.
"Ich... hatte gestern einen Zusammenbruch, der Auslöser war wahrscheinlich der Abend mit Howard. Ich hab auf dem Balkon über den Abend und die Vergangenheit nachgedacht, das hat meine Erinnerungen nur verschlimmert..."
Ich hielt meinen Kopf gesenkt, wenn ich aufsehen würde, könnte ich höchsten wahrscheinlich nicht weitersprechen. Ich atmete nochmal tief durch, bevor ich weitersprach.
"Meinen ersten Zusammenbruch hatte ich mit 12, es war als Howard zum ersten Mal gewalttätig geworden ist. Er hatte mich geschlagen und mir Dinge an den Kopf geworfen. Wenn ich daran denke, kann ich noch immer seine abwertende Stimme hören.

'Du bist ein Nichtsnutz! Der größte Fehler meines Lebens! Geh mir aus den Augen.'

Es war damals so schlimm, dass ich nur wenige Minuten danach im Badezimmer zusammengebrochen bin. Mom hatte mich anschließend gefunden.

Das zweite Mal war in der Middel School. 'Freunde' hatten mich gemobbt, die Lehrer meinten, dass es bestimmt bald nachlassen würde. Doch das ganze zog sich über Monate und eines Abends bin ich in meinem Zimmer zusammengebrochen. Mom kam in mein Zimmer, weil ich nicht auf ihrer Rufe reagiert hatte. Als sie mich gesehen hat, hatte sie mich einfach in ihre Arme gezogen. Sie hatte nicht gefragt, was los sei. Es hatte gereicht, dass sie bei mir war und ich ihre Nähe spüren konnte. So konnte ich mich beruhigen."

Nachdem ich all das ausgesprochen hatte, sah ich Happy an. Tränen liefen mir über mein Gesicht und trotzdem lächelte ich. Ich war erleichtert, es endlich ausgesprochen zu haben.
"Oh Gott Tony, das tut mir alles so leid." sagte Happy, bevor er mich in seine Arme zog.

Wir blieben eine Weile so sitzen, ich spürte wie Happy mir sanft über den Rücken Strich. Ich genoss die Umarmung, fühlte mich erleichtert, sicher und geborgen. Vielleicht wird es jetzt etwas einfacher mit wenigstens einer Sache aus der Vergangenheit abzuschließen.

Nachdem wir uns gelöst hatte, entschuldigte sich Happy noch einmal dafür mich geweckt zu haben, dann verließ er mein Zimmer.
Er wirkte etwas mitgenommen und ich war mir ziemlich sicher, dass es an den Sachen lag, die er gerade erfahren hatte. Doch er sah auch erleichtert aus, schließlich wusste er jetzt was gestern passiert war.

Nach diesem Gespräch konnte ich nicht mehr schlafen. Ich lag auf meinem Bett und scrollt etwas durch Social Media. Es gab massig viele Posts von Leuten, die ich kaum kannte. DM's von Menschen die sich erhofften das ich zurück schreiben würde.
Genervt seufzte ich, als ich mein Handy weglegte, wie können Menschen so nervend sein?!
Ich lag eine Weile auf meinem Bett. JARVIS spielte leise Musik im Hintergrund, ich war so vertieft in die Musik, dass ich erschrak, als mein Handy plötzlich klingelte.
Es ist 18 Uhr!
Die Party würde in ca. 1 Stunde beginnen, was heißt, dass ich noch genügend Zeit habe, um mich fertig zu machen. Als Erstes muss ich Duschen.

Mit einem Handtuch um den Hüften ging ich zurück in mein Zimmer.
Gerade als ich das Hemd von der Sofalehne nehmen wollte, fiel mein Blick auf den Spiegel an meinem Schrank. Fast automatisch suchten meine Augen den dunkeln Bluterguss auf meinen Rippen, welcher in einem kräftigen lila leuchtete.
Vorsichtig strich ich darüber nur, um im nächsten Moment zusammenzuzucken, es tat noch immer weh.

Ich wendete meinen Blick vom Spiegel ab und zog das Hemd an, wobei ich die oberen zwei Knöpfe offen ließ. Danach zog ich die Jeans an.
Nachdem ich mich angezogen hatte, kümmerte ich mich um meine Haare. Ich schnappte mir mein Haarspray und verschwand erneut im Bad.
Nach gefühlten 10 Jahren hatte ich es geschafft meine Haare etwas zu bändigen.
Langsam denke ich wirklich, dass sie ein Eigenleben führen...

So leise wie möglich, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, schlich ich nach unten, um meine Schuhe und Jacke anzuziehen.
Nachdem ich alles angezogen hatte, schnappte ich mir meinen Schlüssel von der Kommode im Flur. Gerade als ich das Haus verlassen wollte, hörte ich eine Stimme hinter mir.
"Wo willst du hin?!"
Erschrocken ich drehte mich langsam um, nur um erleichtert festzustellen, dass Happy hinter mir stand.
"Gott Happy, hab ich mich erschrocken. Ich wollte nur Clint abholen, wir gehen zu Loki, er schmeißt eine Party mit seinem Bruder. Mach dir keine Sorgen, es werden nicht viele Leute da sein." erklärte ich, während ich am Türrahmen lehnte.
"Damit hab ich auch kein Problem." erklärte Happy lächelnd. "Aber wolltest du gar nicht Tschüss sagen?!" Happy sah mir grinsend entgegen.
"Das tut mir natürlich leid." murmelte ich sarkastisch.
Jedoch sah ich Happy danach ehrlich lächelnd an.
"Bis morgen Happy."
"Viel Spaß und übertreibe es nicht."
"Klar, ich bin doch immer anständig!" sagte ich sarkastisch, bevor ich mich umdrehte und das Haus verließ.
"Bis morgen." hörte ich noch, bevor die Tür hinter mir ins Schloss fiel.

Zufrieden ging ich in die Garage, ich schnappte mir meinen Helm und einen weiteren, bevor ich mich auf mein Motorrad setzte und aus der Garage fuhr. Ich raste die Straße entlang, die Lichter der Straßenlaternen schossen an mir vorbei und ich spürte den Wind, der gegen meinen Oberkörper presste. Ich fühlte mich zum ersten Mal in dieser Woche wieder so richtig frei und erleichtert, es war, als würde mit dem Gespräch und der Party die Last der Woche von meinen Schultern genommen werden.

Ziemlich schnell erreichte ich die Einfahrt, die zu Clint's Haus führte. Etwas langsamer fuhr ich in den Hof und blieb dann stehen. Ich zog meinen Helm aus und schrieb Clint, dass ich da war.

Nach fünf Minuten kam Clint raus, er begrüßte mich mit einem Handschlag und sah mich danach gespielt ernst an.
"Schön, dass du es auch mal geschafft hast. Weißt du, dass du 30 Minuten zu spät bist?" fing Clint an zu meckern.
Ich sah ihn grinsend an.
"30 Minuten nur!? Wow, das ist ein neuer Rekord."
Clint schüttelte lächelnd den Kopf. Ich sah ihn an und reichte ihm 'seinen' Helm.
"Aber mal im Ernst, wir wollen doch nicht die ersten sein, die bei Loki auftauchen." erklärte ich.
"Das nicht, aber wir werden sicher die letzten sein. Und das ist sowas von peinlich." murmelte Clint, während er sich hinter mich setzte.
"Wir werden bestimmt nicht die letzten sein." sagte ich, bevor ich meinen eigenen Helm wieder aufsetzte und das Visier herunterklappte.
Nachdem Clint sicher hinter mir saß, startete ich den Motor und fuhr los.

Nach 15 Minuten waren wir bei Loki angekommen. Ich sicherte mein Motorrad und lief dann mit Clint auf das Gebäude zu. Vor der Tür blieben wir stehen. Von drinnen konnte man noch keine Musik hören, deshalb klingelte ich. Ziemlich schnell wurde uns die Tür geöffnet. Loki stand im Türrahmen gelehnt vor uns und sah uns grinsend an.
"Tony, Clint gut, dass ihr da seid. Ihr seid die letzten. Jetzt sind wir vollzählig."
Ich sah zu Clint, der mich mit einem Ich-habs-dir-doch-gesagt-Blick ansah.
"Ups, doch die letzten. Aber hey, das beste kommt zum Schluss." murmelte ich, bevor wir zusammen ins Haus gingen.

Highschool life - Stony Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt