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Als ich draußen ankam, waren Clint und Natasha nirgends zu sehen. Wollten sie nicht eigentlich auf mich warten?! Komisch, vielleicht warten sie ja in der Cafeteria.

Gerade als ich zurück in das Schulgebäude gehen wollte, packte jemand meine Schulter und zog mich mit sich. Ich stolperte dem bis jetzt noch unbekannten hinterher und versuchte nicht hinzufallen.
Etwas abseits der Menschenmassen wurde ich ziemlich unsanft gegen die Mauer der Schule gedrückt und erst jetzt konnte ich den 'Entführer' ansehen. Es war niemand geringeres als Brock Rumlow, der Sohn des Sportlehrers, und sein bester Freund Alexander Pierce.
"Was willst du Rumlow?" fragte ich genervt, da ich jetzt schon keine Lust auf seine geistlosen Kommentare hatte. Pierce ignorierte ich komplett, da er auch ein absoluter Idiot ist.

"Stark, was für eine Freude dich zu sehen. Ich hab von meinem Vater erfahren, dass er dir Manieren beigebracht hat. Also wie war es?" fragte er. Er setzte ein gehässiges Lächeln auf und legte den Kopf etwas schief, während er mich ansah. Pierce hörte ich leise lachen, der soll sich gar nicht erst reinhängen, er steht sowieso nur rum und hört uns zu.
Sinnloser geht es nicht!

"Oh, es war super! Ich lasse mich gerne von Idioten verprügeln. Du kannst ja gerne weitermachen, würde gut reinpassen, nicht wahr!?" antwortete ich.
Ich schmunzelte, während ich Rumlow in die Augen sah, er sah mich nur gernevt an.
"Nimm den Mund nicht zu voll, Stark. Das Schuljahr ist noch lang, es hat gerade erst begonnen." knurrte Brock selbstverliebt, bevor er sich umdrehte und mit Alexander im Schlepptau ging.

Ich ging zurück zu dem vorderen Teil des Schulhofs. Während ich meine Kleidung zurecht zupfte, hielt ich nach meinen Freunden Ausschau, sie waren jedoch immer noch nirgends zu sehen waren. Das ist wirklich komisch...
Ich überlegte nicht weiter und setze mich an unseren Stammplatz.
Ich zündete mir eine Zigarette an und sah mich auf dem Schulhof um.
Mein Blick fiel, wie so oft heute, auf Roger und seine Freunde. Seine Freunde verhielten sich komisch, sie sahen immer wieder 'unauffällig' zu mir, während Rogers nur peinlich berührt daneben stand.
Wenn die weiter so starren fallen ihnen bestimmt bald die Augen aus dem Kopf, ist ja schrecklich. Aber Rogers versuchte wirklich sich aus den Gesprächen auszuhalten, er steht nur neben seinen Freunden und versucht so wenig wie möglich zu mir zu schauen...

"TONY!" Clint's Stimme riss mich aus meinem Gedanken. Schnell drehte ich mich zu Legolas, so hatte ich Clint in der fünften Klasse getauft.
"Wo wart ihr?" fragte ich, während ich den Rauch ausatmete.
"Dasselbe wollte ich dich fragen, wir hatten doch ausgemacht uns in der Cafeteria zu treffen, um über Freitag zu reden."
"Fuck! Ich wusste das ich was vergessen hatte." murmelte ich, ich drückte die Zigarette aus und stand auf.
"Was habt ihr ausgemacht?" fragte ich, während wir ins Schulgebäude gingen.
"Noch nicht wirklich viel, unser wichtigster Mann fehlte schließlich." Clint zuckte mit den Schultern, während er mich grinsend ansah.
"Achso, wichtigster Mann also. Gib es zu Nat wollte dich nicht mitnehmen, und da wir die einzigen sind, die fahren können, musst du jetzt mit mir mitfahren?!"
"Ja, vielleicht ist das ein Grund, von vielen natürlich. Also würdest du mich am Freitag abholen?" fragte Clint grinsend.
"Klar, kein Problem. Ich hole dich ab. Aber nachhause kommen wir an dem Abend nicht mehr." erklärte ich ihm. "Ok, kein Problem." sagte Clint.

Im Gebäude trafen wir Natasha, sie lehnte an ihrem Spind und wartet auf uns.
"Hi Jungs. Na Tones mal wieder nicht richtig zugehört?!" sagte sie grinsend, während sie neben uns her lief.
"Ja ja. Mach dich ruhig lustig Romanoff, ich kann doch auch mal was vergessen." schmunzelte ich.

Im Geschichtsraum setzten wir uns wie immer in die letzte Reihe, nachdem wir uns gesetzt hatten kam auch schon der Lehrer.
Schon als er zu sprechen begann wurde mir langweilig.
Das kann ja was werden...

Nach 60 Minuten purer Langeweile und einem 30-minütigen Nickerchen, war der Unterricht zum Glück endlich vorbei. Aber ich muss sagen, dass der Geschichtsunterricht perfekt dafür ist, verlorenen Schlaf nachzuholen.
Meine letzten zwei Stunden verbrachte ich erneut im Technologie Kurs von Herr Pym und das waren auch die besten zwei Stunden an diesem Tag.

Ich öffnete gerade die Haustür, als direkt die Stimme meines Vaters erklang.
"ANTHONY! HERKOMMEN SOFORT!"

Ich bin nicht mal 3 Sekunden zu Hause und schon werde ich angebrüllt. Was hat der schon wieder?

Ich ging in Richtung des Büros, die Tür war angelehnt, was bedeutet, dass Howard nicht beschäftigt ist, was nie ein gutes Zeichen ist. Vorsichtig drückte ich die Tür auf und streckte meinen Kopf in sein Büro, direkt schoss mir der Geruch von Alkohol in die Nase. Es roch wie in einem Nachtclub, nur, dass der Geruch von Schweiß noch fehlte.

Howard's braune Augen starrten mir kalt entgegen und schon bei seinem Anblick fror ich. Er war schon immer gefühlskalt gewesen, weshalb ich mich immer unwohl in seiner Nähe fühlte.

"Mach die Tür zu und komm rein!" murmelte Howard von seinem Schreibtisch aus. Ich betrat das Büro und schloss vorsichtig die Tür hinter mir, bevor ich an seinen Schreibtisch trat und ihn ansah.
"Was gibt's Vater." murmelte ich.
"Eine ziemlich besorgte Lehrerin hat mich heute angerufen. Sie wollte wissen, ob du zu Hause geschlagen wirst... Was soll der scheiß Anthony?!"
Er sah mich verärgert an und ich konnte mir vorstellen, dass ich hier nicht heil rauskommen würde.
"Das Veilchen kam von einer dummen Prügelei auf dem Schulhof, nichts wildes. Ich kann eigentlich nichts dafür, die Lehrerin hat mich nicht gefragt, was passiert ist, also konnte ich mich auch nicht verteidigen. Ich wusste auch nicht, dass sie hier anrufen will, sie hätte mich vorher drauf ansprechen sollen..." versuchte ich Howard zu beschwichtigen, aber ich rechnete schon damit, dass es ihm egal sein würde.
Er erhob sich von seinem Stuhl und war mit wenigen Schritten bei mir, obwohl er nicht einmal richtig vor mir stand, konnte ich die Fahne, die er hatte, riechen.
Plötzlich packte er mein Kinn, er drückte es nach oben, sodass ich ihn ansehen musste.
"Hör mir mal zu Freundchen, ich möchte nicht das du mit dummen Prügeleien den Namen Stark durch den Dreck ziehst! Du solltest dich etwas besser beherrschen! Wenn sowas nocheinmal vorkommt, kannst du was erleben, hast du das verstanden!?"

Unfähig etwas zu sagen, versuchte ich so gut es ging zu nicken.
Howard lockere seinen Griff um mein Kinn.
Nachdem ich nicht mehr gezwungen war ihn anzusehen, starrte ich auf den Boden. Ich spürte Howard's Präsenz noch deutlich neben mir, und plötzlich landete eine Faust in meinen Rippen.
Ich zischte auf, er traf genau die Stelle, die sowieso schon blau war. Doch ich ließ mir nichts weiter anmerken und starrte weiterhin auf den Boden.
"Rede das nächste Mal mit den Lehrern, bevor sie hier anrufen! Du kannst froh sein, dass sie misstrauisch sind, sonst wärst du nicht so gut davon gekommen. Jetzt verschwinde du Bastard!"
Ich drehte mich um und flüchtete förmlich aus dem Büro. Ich rannte die Treppen nach oben und lief so schnell wie möglich in mein Zimmer.

Highschool life - Stony Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt