28

432 19 4
                                    

Erstmal tut es mir leid das länger kein Kapitel kam, doch ich hatte irgendwie ne ideenblockade und dazu habe ich Ferien. 😂 (da ich eine Schulische Ausbildung mache)
Aber ich geb mir mühe wieder häufiger was zu veröffentlichen. 😅

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.
LG. Julia
______________________________________
Mittwoch:

Das Klingeln eines fremden Weckers riss mich aus meinem traumlosen Schlaf. Müde öffnete ich die Augen und drehte mich in die Richtung, aus der das Klingeln bis eben noch kam. Steve saß auf dem Sofa, auf dem er die Nacht geschlafen hatte und streckte sich ausgiebig.

"Morgen." murmelte ich, während ich mir über die Augen rieb . 
"Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?"
"Ja alles bestens, ich hoffe, es war kein Problem, dass ich die Nacht dein Bett belegt habe."
"Ich hab dich hergebracht, also war es kein Problem." erklärte Steve grinsend.
Ich lächelte Steve zu, bevor ich mich ebenfalls aufsetzte und mein Handy in die Hand nahm, um auf die Uhr zu gucken.

VERDAMMT! WIR HABEN JA SCHULE!

"Steve, ich hab ein Problem, die Schule geht in 1 Stunde und 50 Minuten los und ich hab keine Sachen mit geschweige denn Schulzeug. Und ich weiß auch nicht, wie lange ich nach Hause brauche und in welche Richtung ich muss." erklärte ich panisch.

Wenn Howard mitkriegt, dass ich nicht zu Hause, geschweige denn in der Schule war, bin ich geliefert.

"Das ist blöd. Meine Mom schläft noch, sie hatte Nachtschicht, sonst hätte sie dich fahren können. Aber vielleicht kannst du deinen Vater anrufen?! Er holt dich bestimmt, wenn du ihm alles erklärst?!" schlug Steve vor.

Oh nein, ich muss mir schnell was einfallen lassen. Wenn Steve mitbekommt, was bei uns zu Hause angeht, will er bestimmt helfen und das würde überhaupt nicht gut für mich enden, sollte Howard was davon mitbekommen.

"M-mein Dad, der... der schläft bestimmt noch. Ich will ihn nicht wecken." erklärte ich nicht wirklich überzeugend. Was wohl auch Steve aufgefallen ist, denn er sah mich nur skeptisch an.
"Tony? Du klingst besorgt. Was ist los?"
"Ähm... ü-überhaupt nichts. I-ich weiß gar nicht wa-was du meinst!" murmelte ich vor mich her.

Warum muss ich so stottern?! So fällt nur noch mehr auf, dass eben nicht alles in Ordnung ist.

"Tony, ich merke doch, dass etwas nicht stimmt. Was ist los?" fragte Steve besorgt.
Als er mir in die Augen sah, wollte ich ihn nicht mehr anlügen. Das Blau in seinen Augen funkelte besorgt und sein Blick zeigte mir, dass er sich wirklich Sorgen machte. Doch ich kann ihm nicht die Wahrheit sagen. "Es ist... kompliziert." seufzte ich, während ich auf den Boden starrte. Ich will Steve aus der Sache raushalten, so wie alle meine Freunde, niemand weiß davon. Es reicht ein falsches Wort und irgendwie würde Howard mitbekommen, dass ich jemanden von unserer Situation erzählt habe. Das darf nicht passieren!

"Tony..."
Als ich aufsah hockte Steve direkt vor mir, er hatte seine Hand auf mein Knie gelegt, er sah zu mir auf und lächelte aufmunternd. "Egal was es ist, du kannst mir vertrauen. Versprochen."
Wie ist er eigentlich so schnell hergekommen, ohne das ich etwas bemerkt hatte, gerade saß er noch auf dem Sofa und jetzt hockt er vor mir.

Meine Gedanken wurden unterbrochen, als ich bemerkte wie Steve ganz vorsichtig nach meiner Hand griff und diese aufmunternd drückte, während er mir noch immer in die Augen sah.

"Es liegt nicht an dir, oder dass ich dir nicht vertrauen. Ich vertraue dir, wirklich, aber es ist einfach zu kompliziert." murmelte ich leise. Steve lächelte nur.
"Ich habe Zeit. Mit nur einem Anruf hab ich mich für heute krankgemeldet."
"Steve, ich will nicht, dass du für mich lügst." widersprach ich.
"Den einen Tag werde ich verkraften." sagte Steve, bevor er aufstand und mit seinem Handy sein Zimmer verließ.

Wieso muss dieser Kerl so verdammt fürsorglich und stur sein? Er wird nicht locker lassen, das ist mir während dem Gespräch aufgefallen. Also werde ich mich ebenfalls krankmelden und hoffen, dass Howard nichts mitbekommt. Und mir jetzt überlegen was ich Steve erzählen kann, sodass er ruhe gibt.

Nachdem ich mich ebenfalls für heute abgemeldet hatte, setzte ich mich zurück in Steve's Zimmer. Steve war Duschen gegangen, weshalb ich nun in seinem Zimmer saß und wartete. Währenddessen überlegte ich mir, was ich Steve erzählen kann, ohne dass er direkt Verdacht schiebt. Denn er würde sowieso nicht locker lassen, bis er nicht wenigstens etwas erfahren hat und 'beruhigt' ist.

Als Steve aus dem Bad kam, trug er nur eine dunkle Jogginghose, seine Haare tropften auf seinen Oberkörper, der übrigens verdammt gut gebaut war. Ich verstand gar nicht, was ich an Brüsten immer so toll fand, wenn man sowas haben kann. Dieser Anblick war verboten, attraktiv und verdammt, wie gern würde ich das öfters sehen.

Doch lange hielt der Anblick nicht, denn Steve ging auf seinen Schrank zu und suchte sich ein Shirt heraus.
Nachdem er ein Shirt gefunden hatte, zog er es an und setzte sich dann zu mir auf's Bett.

Naja ich glaube anderes hätte ich sowieso kein Gespräch führen können...

Als ich zu Steve sah, sah er mich nur bittend an, er wollte nicht aufdringlich sein, deshalb sagte er nichts. Also gab ich mich geschlagen und fing an zu erzählen.
"Wie gesagt, es ist kompliziert. Mein Vater und ich haben nicht die beste Beziehung, er ist ziemlich streng. Und deshalb rufe ich ihn, lieber nicht an. Wen er mitbekommt, dass ich nicht in der Schule bin, wird er nicht erfreut sein." erklärte ich. Schon während dem Gespräch ist mir selbst aufgefallen, was für einen Blödsinn ich erzählte. Und wie ich es mir dachte, war die Ausrede schrecklich. Sie war so schlecht, dass ich mir selbst nicht glauben würden, selbst wenn ich total betrunken wäre.

"Tony ich bin nicht blöd. Schon auf der Party hast du von Problemen erzählt, ich habe das Hämatom gesehen, welches nicht vom Sportunterricht kam. Ich kann 1 und 1 zusammenzählen, aber ich möchte von dir hören, was da läuft!"

"Wenn du weißt, was bei mir abgeht, dann lass es doch einfach! Wieso soll ich dir etwas erzählen, was du längst weißt!
Verdammt, ich hab Angst nach Hause zu kommen!
Ich hab Angst, erneut Howard's Opfer zu werden!
Ist es das, was du hören willst, Rogers!? Willst du hören, wie scheiße es mir geht?!" 
Zum Ende brach meine Stimme und mein Satz, den ich zu Beginn geschrien hatte, endete in einem flüstern, welches von einem Schluchzen unterbrochen wurde.

Nach kurzer Zeit spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, bevor ich vorsichtig in starke Arme gezogen wurde.
Ich lehnte mich gegen Steve, legte meinen Kopf auf seine Schulter. Meine Tränen durchnässten sein Shirt, während mich ein Heulkrampf nach dem anderen durchzuckte. Aber Steve störte das alles nicht, er strich mir beruhigend über den Rücken und wartete darauf, dass ich mich beruhigte.

Als mein Schluchzen nach einiger Zeit immer leiser wurde und dann irgendwann verstummte, flüsterte Steve: "Kann ich dir irgendwie helfen?"
Ich schüttelte leicht meinen Kopf.
"Sag einfach niemandem, was du weißt, so kannst du mir einiges an Ärger ersparen, den Rest regel ich selbst. Ich weiß mittlerweile ungefähr, wie ich mit Howard umgehen muss." flüsterte ich an Steve's Schulter.
"Das macht es nicht besser." murmelte Steve traurig.
Er löste sich von mir und drückte mich sanft von sich, sodass er mich ansehen konnte.
"Danke. Das du da bist." flüsterte ich, bevor ich gequält lächelte und mir fast erneut die Tränen kamen.
Doch Steve war schneller, er wischte mir die Tränen weg und lächelte mich danach an.
"Kein Problem. Sag mir Bescheid, falls du mich brauchst." flüsterte er, bevor er sich vorsichtig vorbeugte und mir einen Kuss auf die Lippen hauchte.
Es war nur eine minimale Berührung, doch ich hatte es gespürt und es war unglaublich.

Steve jedoch schien gerade erst zu realisieren, was er getan hatte, denn er wurde plötzlich feuerrot und schaut schockiert zum mir.
"T-tut mir Leid. Ich wollte nicht - ich. Es tut mir leid." murmelte Steve, während er beschämt auf den Boden starrte.
"Tony... könntest du vielleicht irgendwas sagen. Ich fühle mich wie der letzte Volldepp." nuschelte Steve.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, innerlich freute ich mich über den Kuss, doch, als meine Gedanken wieder klarer wurden, hatte ich einfach nur Angst. Howard ist einfach zu gefährlich. Ich darf Steve auf keinen Fall mit reinziehen.

Der Gedanke, dass Howard was mitbekommen haben könnte, ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Obwohl ich wusste, dass Howard nichts bemerkt haben kann, da er nicht hier ist, hatte ich schreckliche Angst, dass er doch irgendwie was mitbekommen hatte.

"Ich... Ich weiß nicht, was ich sagen soll." antwortete ich flüsternd. Während ich auf den Boden starrte, spürte ich wie die Panik in mir überhand gewann.

Highschool life - Stony Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt