Happy hatte mich von der Schule geholt, er war mit mir zum Arzt gefahren. Es war alles in Ordnung und seine Sorgen vollkommen umsonst.
Jetzt fuhr er gerade mit mir nach Hause, er hatte mich gefragt was passiert war und ich hatte ihm erklärt das Brock ein homophober Arsch ist, der ein Problem mit mir und Steve hat. Happy war nicht erfreut, weshalb ich den Teil mit seinem Vater und Howard bewusst ausgelassen hatte.
Es war sowieso nur eine blöde Drohung... dachte ich zumindest.Als ich zu Hause ankam, hörte ich Howard lautstark in seinem Büro telefonieren. Er fluchte vor sich hin, sprach dann energischen in den Hörer und legte letztendlich auf, das hörte ich, da es plötzlich total still war.
Verwirrt sah ich zu Happy, der nur mit den Schultern zuckte.
"Wahrscheinlich läuft in der Firma mal wieder etwas nicht richtig." meinte Happy.
Ich nickte erleichtert, das war schon öfters vorgekommen.Nachdem ich Jacke und Schuhe ausgezogen hatte, entschuldigte mich bei Happy und ging in mein Zimmer, um mich hinzulegen und mich auszuruhen. Happy hatte noch zu tun, weshalb er sich nun um seine 'Aufgaben' kümmerte.
Ich lag auf meinem Bett und starrte die Decke an, der Tag zog ziemlich an meinen Kräften, jedoch konnte ich nicht schlafen. Meine Gedanken hingen in der Schule bei Steve und meinen Freunden, sie hatten sich alle solche Sorgen gemacht, ich sollte ich ihnen wenigstens schreiben, dass es mir gut geht.
Doch als plötzlich die Tür aufflog und laut an Wand abprallte, war dieser Gedanke wie ausgelöscht. Ich saß kerzengerade auf meinem Bett und sah erschrocken zu Howard, sein Blick war kalt und triefte nur so vor Hass.Er schlug die Tür so schwungvoll zu, wie er sie geöffnet hatte, das laute Knallen der Tür ließ mich zusammenzucken.
Happy hatte vor 10 Minuten das Haus verlassen, also war ich auf mich allein gestellt.
Howard baute sich vor mir auf, starrte mir nun direkt in die Augen.
"Was läuft eigentlich falsch bei dir, dass du dich mit einer Schwuchtel anfreundest!" Die Worte spuckte er mir entgegen und um sicherzugehen, dass ich ihm zuhören, drückte er mein Kinn grob nach oben, sodass ich ihm ansehen musste.
"Hör mir mal ganz genau zu, Anthony! Wenn du dich auch nur noch einmal mit diesem Kerl triffst, mit ihm sprichst, du ihm Nachrichten schreibst oder du ihn auch nur schief anschaust. Verspreche ich dir, ich finde heraus, wo er wohnt und Prügel die Schwuchtel aus ihm heraus! VERSTANDEN!"
Ich brachte ein nicken zustande, doch das schien Howard nicht zu interessieren, denn seine Hand kollidierte schmerzhaft mit meiner Wange.Ich sah ihn ein paar Sekunden geschockt an, meine Wange brannte wie Feuer und ich spürte das Blut darin pulsieren.
Jedoch wurde ich wütend, je länger seine Worte in meinem Kopf nachhallten. Er kann mich schlagen und mich beleidigen, aber wenn er Steve da mit reinzieht, geht er zu weit.
Ich stand auf, stellte mich gerade hin, hob mein Kinn, welches er losgelassen hatte und starrte ihn wütend an.
"Halt dich ja von Steve fern!" knurrte ich. "Du warst die ganze Zeit nicht für mich da! Du hast dich aus meinem Leben rausgehalten und mir nur Regeln und Grenzen gesetzt, es reicht mir! Ich möchte einfach nur ein normales Leben führen! Und jetzt, wo ich einmal glücklich bin, kommst du und zerstörst alles! ICH HASSE DICH!" brüllte ich Howard entgegen.Die zweite Hand auf meiner Wange ließ mich hasserfüllt zu Howard aufschauen.
"So redest du nicht mit mir Anthony!" brüllte er ebenfalls. "Ich hätte dich damals weggeben sollen, nachdem du deine Mutter getötet hast, aber ich hatte dir eine Chance gegeben, um es wiedergutzumachen und du trittst das ganze mit Füßen." knurrte er.
"ICH HABE MUM NICHT UMGEBRACHT! ES WAR EIN FUCKING UNFALL!" brüllte ich, während mir die Tränen über die Wange liefen. Wieso zog er Mum mit rein?!
Howard vernichtet mich mit einem von Hass triefenden Blick, bevor ihm zum dritten Mal die Hand 'ausrutschte', danach verschwand er aus meinem Zimmer.In meinem Adrenalin Rausch stolperte ich durch mein Zimmer und schnappte mir die Zigarettenschachtel, die ich seit zwei Wochen nicht mehr angerührt hatte.
Nach fünf Zigaretten machte mein Körper mit einem Hustenanfall auf sich aufmerksam, ich ließ die sechste Zigarette in der Schachtel.
Für den Bruchteil einer Sekunde kam mir ein anderer Gedanke, denn ich jedoch direkt aus meinem Kopf verbannte. Ich würde mich wegen Howard definitiv nicht selbst verletzten, diesen Fehler hatte ich vor Jahren einmal begannen, meine Mum hatte mich damals aus diesem Teufelskreis geholt.
Stattdessen ging ich so leise wie möglich in die Vorratskammer und schnappte mir 2 Whiskyflaschen.In meinem Zimmer öffnete ich eine der Flaschen und nahm einen großen Schluck. Zusammen mit dem übermäßigen Nikotinkonsum von gerade eben drehte es mich nach dem ersten Schluck heftig, ich krallte mich an meinem Schreibtisch fest, um etwas Halt zu bekommen, um nicht umzukippen.
Als das Drehen nachließ, trank ich weiter und noch nicht einmal 5 Minuten später war die Flasche leer.
Das Brennen in meiner Kehle ließ nach und der Alkohol fing an erste Wirkungen zu zeigen.Die zweite Flasche leerte ich nicht wenig später und dann setzte mein Gehirn komplett aus mit wurde schwarz vor Augen, was dem übermäßigen und plötzlichen Nikotin und Alkohol-Konsum zu verdanken war.
Als ich wieder wach wurde, lag ich immer noch auf dem Fußboden in meinem Zimmer. Mir war schwindlig, schlecht und ich hatte Kopfschmerzen. Ich setzte mich vorsichtig auf und hoffte mein Frühstück in mir zu behalten, während ich vorsichtig auf mein Bett zuging.
Ich legte mich auf mein Bett und kuschelte mich in meine Decke. Plötzlich tauchten die Bilder von vorhin vor mir auf, Howard in meinem Zimmer, die Dinge die er zu mir gesagt hatte und was es für mich bedeutet.Ich muss mich von Steve fernhalten, sonst passiert ihm noch etwas. Er ist vielleicht kräftig, aber gegen Howard würde er nicht ankommen.
Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ein Schluchzen durchfuhr meinen Körper und heiße Tränen flossen mir über die Wangen.
Ich lag noch eine Weile so da, bis ich einschlief.Als ich irgendwann wieder wach wurde, sah ich auf mein Handy, es war 13:00 Uhr. Steve und die anderen hatten jetzt Schluss. Ich kannte meine Freunde und wusste, dass ich jetzt bestimmt haufenweise Nachrichten bekommen würde. Dann heißt es meine Schauspieltalente herauszuholen und meinen Freunden, 'mal wieder', etwas vorzuspielen.
Es dauerte nicht lange, bis die ersten Nachrichten ankamen.
Loki: Hey, habe von deiner Prügelei gehört. Alles ok Kumpel?
T: Ja, alles gut, mir geht's gut. Du solltest mal Brock sehen.Das sollte er lieber nicht, Brock sieht nicht mal ansatzweise so schlecht aus wie ich.
Clint: Wie geht's dir, Kämpfer?
T: Gut, tut schon gar nicht mehr weh. Sollte spätestens übermorgen wieder fit sein.Das stimmte auch nicht, mir tat mein kompletter Körper weh und auch übermorgen wäre ich zu 100% nicht topfit.
Pietro: Hey, wir wollten mal nachfragen, ob du alles gut überstanden hast.
T: Klar! Bin hart im Nehmen. Wir sehen uns! Spätestens übermorgen.Die nächste Nachricht ließ mich die Luft anhalten. Sie war von Steve.
Steve: Hey, wie geht's meinem unerschrockenen Helden? Soll ich rüberkommen und dir die Sachen vorbeibringen? Wir könnten die Aufgaben durchgehen oder kuscheln, wenn dir das lieber ist. ❤️
T: Nein, lieber nicht... Ich bin gerade nicht die beste Gesellschaft. Ich bin noch etwas müde.
S: Kein Problem, ich könnte dir auch einfach nur Gesellschaft leisten. ❤️
T: Lieber nicht, ich sehe schrecklich aus. Wir sehen uns übermorgen.Ich ließ Steve keine Chance mehr zu schreiben. Das 'Wir sehen und übermorgen' hatte ihm hoffentlich klargemacht, dass ich ihn auch morgen nicht sehen werde. Und auch wenn es wehtut ist es besser so. Er hat etwas Besseres verdient. Wir werden darüber hinwegkommen und irgendwann kann Steve das Leben leben, welches er verdient.

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Highschool life - Stony
FanfictionSeitdem tot von Maria Stark geht im Hause Stark alles drunter und drüber. Zu allem Schulstress muss Tony noch mit einem privaten Geheimnis zurechtkommen... (TW: Gewalt, Alkohol) PS: Ich habe mal etwas neues ausprobiert. Die Geschichte spielt aus T...