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Zu Hause angekommen, parkte ich mein Motorrad in der Garage.
Schnellstmöglich ging ich ins Haus, durch die Sache mit Steve war ich erst ziemlich spät zu Hause angekommen.
"Anthony, bist du das?!" hörte ich direkt Howard's Stimme aus dem Büro.
"Ja! Tut mir leid, dass es länger gedauert hat. Wir hatten Sport und wir sollten die Halle noch aufräumen!" rief ich. Es war riskant das zu sagen, da Howard Mister Rumlow jederzeit anrufen kann. Jedoch klang diese Ausreden gerade am glaubwürdigsten.
"Ok! Essen steht in der Küche." rief Howard mir zu, danach ging die Bürotür mit einem lauten Knall zu. Erleichtert atmete ich aus, Howard schien nicht skeptisch zu sein, was erstmal gut war.

In der Küche saß Happy an der Kücheninsel. Er las sich Prospekte aus der Zeitung durch und hörte dabei leise Musik. Er schien mich nicht zu bemerken, weshalb ich mich leise bemerkbar machte. "Hey, können wir reden...?" fragte ich. Überrascht sah Happy von den Prospekten auf.
"Tony, ich hab dich gar nicht bemerkt. Worüber willst du reden?!"
Happy wirkte nicht so, als würde er es mir übel nehmen, dass ich ihn so ausgegrenzt habe. Eigentlich hatte er jeden Grund dazu nicht mit mir reden zu wollen, trotzdem sagte er zu.
Zusammen mit Happy ging ich in mein Zimmer.
Dieses Gespräch konnte nicht länger warten.

Nachdem ich Happy alles erklärt hatte, sah er mich schockiert an.
"Tony, das kann so nicht weitergehen. Du musst etwas dagegen tun."
"Was soll ich den bitte tun, ich bin noch nicht 18, wenn Howard ins Gefängnis kommt, muss ich ins Heim, weg von all meinen Freunden und Steve."
Aufgebracht lief ich in meinem Zimmer hin und her, an sitzen war von Anfang an nicht zu denken. Doch je länger ich durch mein Zimmer lief, desto bewusster wurde mir, dass ich keine Ahnung hatte, was ich tun sollte. Haare raufend, sah ich Happy an.
"Ich weiß nicht, was ich tun soll, Happy. Ich will meine Freunde nicht verlieren... aber ich will auch nicht Howard und seine ganzen Verbote und Sonderregeln noch länger um mich haben."
Ich stand danach noch genau 10 Sekunden, bevor meine Beine plötzlich unter mir nachgaben und ich auf meinen Zimmerboden landete und dort schwer atmend und schluchzend liegen blieb.
Keine 5 Sekunden später, setzte sich Happy neben mich, ich spürte, wie er mich vorsichtig in seine Arme zog, um mich zu umarmen. Er atmete lauter, sodass ich meinen Atemrhythmus an seinen anpassen konnte, währenddessen strich er mir sanft über den Rücken, um mich zu beruhigen.
Ich krallte mich in sein Oberteil und ließ den Tränen freien Lauf. Es war mir alles viel zu viel, ich wusste nicht, wohin mit meinen Gefühlen und Gedanken und ich wusste nicht, was ich gegen Howard tun sollte und wie es eventuell ohne ihn weitergehen könnte.

"Tony, wir werden morgen zur Polizei gehen! Du kannst gerne Steve oder einen deiner Freunde mitnehmen, aber wir müssen der Polizei erzählen was hier ab geht. Sie werden uns helfen! Wenn sie sehen, dass wir uns gut verstehen, dann lassen sie dich bei mir und du musst nicht ins Heim." sagte Happy überzeugt.
"Was, wenn nicht, Happy?! Was, wenn sie mich nicht bei dir lassen. Was, wenn sie uns nicht glauben." nuschelte ich gegen Happy's Schulter.
"Dann denken wir uns etwas anderes aus. Mach dir keine Sorgen, wir bekommen das hin, es wird alles gut werden." flüsterte Happy mir zu. Ich löste mich von Happy, wischte mir die Tränen weg und sah ihn dann an.
"Nagut. Dann machen wir das morgen so." sagte ich.
Irgendwie muss dieser Teufelskreis ja mal ein Ende haben! Auch wenn ich Angst vor den Auswirkungen habe.

Nach meinem Gespräch mit Happy schrieb ich Steve, was der Plan für morgen ist und ob er Zeit hätte uns zu begleiten. Natürlich sagte er zu, auch wenn er dafür ein Treffen mit Bucky verschieben musste.
Wir schrieben noch einige Zeit miteinander, und Steve schrieb mir wie sehr er sich freute, dass ich mich nun endlich gegen Howard wehren will. Mich machte der Gedanke, dass ich vielleicht bald schon normal Leben kann, super glücklich. Jedoch hatte ich auch riesige Angst vor morgen.
Die ganze Zeit schossen mir Gedanken durch den Kopf: 'Was ist, wenn ich nicht bei Happy bleiben darf?! Was, wenn ich meine Freunde nicht mehr sehen kann, weil ich in Obhut genommen werde. Was, wenn die Polizisten uns nicht glauben. Was, wenn sich nichts ändert und Howard mir mein Leben danach nur noch schlimmer macht, weil er bemerkt, dass ich mich gegen ihn wehre?!'

Eine neue Nachricht von Steve riss mich aus meinen Gedanken.

S: Denk nicht so viel darüber nach. Ich kann deinen Kopf förmlich bis hierher rauchen sehen. ❤️ Es wird alles gut!

Daran erkannte man, mal wieder, dass Steve mich zu gut kennt. Er weiß genau, dass ich mir schon wieder viel zu viele Gedanken mache.

T: Ich hab trotzdem Angst, was, wenn etwas schiefgeht?!
S: Ich bin mir zu 99% sicher, dass alles gut wird und du in ein paar Tagen endlich normal leben kannst.

Denn nächsten Satz schrieb einfach aus Impuls heraus. Ohne überhaupt darüber nachzudenken.

T: Danke, dass du für mich da bist. ❤️ Ich liebe dich.
S: Ich bin immer für dich da, das solltest du mittlerweile wissen. Ich liebe dich auch. 😊❤️

Ich konnte Steve förmlich grinsen sehen, als ich seine Nachricht las. Und ich freute mich schon darauf, es bald Normalität werden zu lassen.

Highschool life - Stony Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt