Kapitel 30

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(Haley)

Mehrere Tage vergingen. Es waren Tage in denen nichts passierte. Es war einfach als wäre mein Leben unverändert weiter gegangen seit dem Vorfall mit Dylan.

Ryc hatte sich die letzten Tage erstaunlich stark zurückgezogen und wenn wir zusammen im Haus waren dann hatte ich das Gefühl er ginge mir absichtlich aus dem Weg.

Ich merkte, dass ihn irgendetwas beschäftigte aber er wollte mir einfach nicht sagen was los war. Also ließ ich Ryc einfach Ryc sein und beschloss heute die Sache endlich selbst in die Hand zu nehmen.

Dieser typ hatte in seinem Brief geschrieben, dass wir uns bald sehen würden also ging er wohl davon aus es würde sich bald eine Möglichkeit dafür bieten und diese würde ich ihm heute geben.

Zumindest war das mein Plan.

Ich wusste der Typ war gefährlich denn das hatte die Sache mit Dylan preisgegeben.

Allerdings wusste ich nicht wirklich wie man sich als normaler Mensch diesbezüglich verhalten sollte. Ich meine vor einigen Jahren lebte ich mit einem Psychopathen zusammen dessen größte Freude es war mich zusammen zu schlagen.

Seither hatte ich irgendwie die Fähigkeit verloren vernünftig mit meinen Konflikten umzugehen. Meine Therapeutin hatte damals gesagt ich solle auf Konfrontation gehen und mich nicht von meinen Problemen verstecken.

Doch genau das tat ich gerade und deswegen wollte ich dies heute ändern.

Ryc wollte ich nicht einweihen denn ich befürchtete, dass er mit seinen aktuellen Problemen bzw Launen voll und ganz dagegen sein würde, da ich ja mit meinem Vorhaben von seinem Plan abwich und so zog ich mich möglichst leise um, schnappte mir die Autoschlüssel und verließ das Haus ohne Bescheid zu sagen.

Ich wusste ich hatte nicht lange Zeit bis Ryc bemerkte, dass ich das Haus verlassen hatte. Aber es musste sein und außerdem war ich nicht seine gefangene.

Ich durfte machen was ich wollte.

Nach einer Weile kam ich endlich in der Stadt an. In der Stadt fühlte ich mich eigentlich sicher denn ich glaubte kaum, dass irgendwas schlimmes passieren würde, würde ich mich an einem Ort voller Menschen aufhalten.

Ich traf mich mit Chloe in einem Café denn was war schon verdächtig daran sich mit einer Freundin zu treffen.

"Ich dachte du wärst weg" war das erste was Chloe bemerkte als sie mit etwas Verspätung eintraf.

"Meine Pläne haben sich etwas geändert" erklärte ich und Chloe lächelte etwas "Wegen diesem heißen waschmittelwerbung typ?" mir war klar, dass sie Ryc meinte.

Nun musste auch ich etwas Lächeln "Er ist kein Waschmittelwerbung Typ aber ja meine Pläne haben sich zu einem kleinen Teil auch wegen ihm geändert" sagte ich.

"Scheint ja was ernstes bei euch zu sein" meinte Chloe bevor sie im nächsten Atemzug hinzufügte "Ich hoffe wirklich du bist mit Dylan fertig" sie strich sich eine Strähne ihre Haare nach hinten.

"Verstehe mich nicht falsch ihr wart glücklich miteinander aber Dylan ist ein Schwein und die Tatsache, dass er sich seit Tagen nicht meldet wegen Celinas geburtstagsparty und ich mich jetzt völlig alleine darum kümmern muss bestätigt mir nur, dass er ein Arsch ist"

"Ach verdammt den Geburtstag habe ich ja völlig vergessen" ich legte mir die Hand an die Stirn.

"Bei dem Kerl kein Wunder. Da würde ich sogar meinen eigenen Geburtstag vergessen" spielte sie wieder auf Ryc an.

"Du findest ihn doch nicht ernsthaft-" ich wollte gar nicht aussprechen was ich da dachte "Vielleicht kannst du mir ja seine Nummer geben" meinte sie plötzlich.

"Ach Gott Chloe bloß nicht glaub mir"

"Warum denn nicht?"

"Er ist vergeben" war das erste was mir einfiel und auch wenige Sekunden später meinen Mund verließ. Das war eine Reflex Antwort auch wenn ich dabei an mich selbst dachte.

"Achso" Chloe blickte nachdenklich drein und ich sah mich einmal um denn ich hatte es mir zum Ziel gemacht nach allen verdächtigen Personen welche männlich waren Ausschau zu halten.

Ich wusste nicht wie der Kerl aussah was mir ein Nachteil war und da Ryc sich offensichtlich weigerte mir irgendwelche Informationen zu geben musste ich das ganze eben selbst herausfinden.

Deswegen versuchte ich mir die meisten männlichen Gesichter die ich heute sah zu merken so, dass ich ihn auf alle Fälle wiedererkennen würde wenn er denn heute hier auftauchen würde.

"Aber jetzt mal im Ernst was läuft bei euch. Der Kerl ist vergeben wie du sagst aber sieht dich trotzdem so an als wärst du seine Ehefrau oder sowas"

"Er sieht mich überhaupt nicht so an!" protestierte ich schnell "Und wie er das tut. Nur, weil du das nicht siehst bedeutet das nicht, dass ich das nicht auch sehe. Du weißt ich bin Profi im deuten des Männlichen Blickes und er hat definitiv den die Liebe meines Lebens Blick"

Chloe lächelte erneut. Ich schüttelte bloß den Kopf bevor ich an meinem Cappuccino nippte "Du hast ja keine Ahnung wovon du redest" murmelte ich dann mit dem Gedanken an alle schlechten Seiten die ich jemals von Ryc gesehen hatte.

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(810 Wörter)

:)


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