Kapitel 36

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Haley

Mit diesen Worten war Ryc wirklich viel zu weit gegangen. Ich stürmte aus dem Raum und um ehrlich zu sein wusste ich nicht genau ob ich jetzt weinen oder ihn anschreien sollte.

Sofort kamen mir jegliche Erinnerungen welche ich bis dato verdrängt hatte zurück in meinen Kopf.

"Was willst du tun he?" Er lachte erneut "Du kannst nichts tun und das werde ich dir jetzt beibringen"

"Das ist doch krank! du bist krank" sagte ich laut und ließ ihn deutlich den Ekel in meiner Stimme hören.

"Nein ich verschaffe mir nur sowas wie den VIP Zutritt" er lächelte und fuhr mit seiner Hand in meine Hose.

"Hör auf!" wiederholte ich erneut.

"Ryc tut dir vielleicht körperlich weh aber glaub mir kleine ich tue dir psychisch weh" flüsterte er.

"Also gleich nachdem ich ein wenig Spaß mit dir hatte wirst du leiden" er zog seine Hand aus meiner Hose und für einen Moment war ich tatsächlich froh, dass er das tat doch im nächsten Moment begann er meine Kleidung zu zerschneiden.

Ich schüttelte den Kopf denn ich wollte nicht daran denken. Niemals wieder würde ich daran denken!

Das hatte ich mir so oft gesagt und jetzt riss Ryc all diese Wunden wieder auf. Das schlimme an der ganzen Sache mit Alec war gewesen, dass ich mich immer noch daran erinnern konnte wie ich verzweifelt nach Ryc gerufen hatte und wie er nicht gekommen war, weil er mich nicht hören konnte.

Ich glaubte wirklich in meinem ganzen Leben hatte ich mich noch nie so verzweifelt gefühlt wie damals in diesem Moment.

Ich hatte unendlich lange gebraucht um diese Sache in irgendeiner Art und Weise halbwegs zu verarbeiten. Solange man mich nicht darauf ansprach war auch alles gut doch ich spürte dennoch hin und wieder wie mich das ganze mehr beschäftigt als es eigentlich sollte.

Und jetzt mit einem Schlag kam das alles wieder hoch.

Ryc war mir in den nächsten Raum gefolgt "Haley so meinte ich das nicht!" versuchte er erneut sich rauszureden.

"Sei verdammt noch mal still!" brüllte ich "Du weißt genau, dass ich das nicht so meinte es ist mir rausgerutscht!" verteidigte er sich stattdessen weiter.

Ich blieb stehen "Ich glaube es wäre besser wenn wir getrennte Wege gehen" sprach ich aus was ich dachte und als ich Ryc ansah konnte ich deutlich die Verwunderung in seinem Gesicht sehen.

Mir war klar, dass er damit alles andere als einverstanden sein würde. "Spinnst du?" fragte er aufgewühlt und fuhr sich mit seiner Hand durch seine Haare.

"Wir können darüber reden okay aber... Haley... okay pass auf" Ryc sammelte sich einen Moment und ich merkte, dass die folgenden Worte ihn eine Menge Überwindung kosteten "Es tut mir leid okay"

Ich glaube das war das erste Mal, dass Ryc sich wirklich ernst gemeint bei mir entschuldigte ohne einen Versuch der Manipulation.

Ich sagte nichts was Ryc dazu veranlasste mir näherzukommen. Er legte seine beiden Hände auf meine Wangen und sofort breitete sich ein seltsames Kribbeln in meiner bauchgegend aus.

"Es tut mir leid, dass ich dich vorhin angeschrien habe Obwohl du offensichtlich nur helfen wolltest und es tut mir leid, dass ich das gesagt habe. Das war nicht richtig von mir aber ich war wütend"

Ryc machte eine Pause. "Du weißt genauso gut wie ich, dass wir zusammen gehören" erklärte er während er über meine Wangen Strich "Wir brauchen einander" seine Stimme war sanfter als eben noch.

Manchmal stellte ich mir immer noch vor was wohl passiert wäre wenn Ryc nicht so ein kranker Mörder und Psychopath gewesen wäre.

Ob wir dann jetzt eine Familie wären oder verheiratet wären?

Vielleicht hätten wir uns unter diesen Umständen auch gar nicht kennengelernt.

Ich nickte. "Versuch dich zu entspannen. Ich werde alles regeln und wenn all das hier vorbei ist dann gehen wir irgendwo hin an einen schönen Ort und du musst dir um nichts mehr Gedanken machen. Wenn das alles vorbei ist dann werden wir uns darauf konzentrieren unsere Tochter zu finden" Ryc lächelte mir zuversichtlich zu.

All das wäre zu schön um wahr zu sein. Ryc ließ nun meine Wangen in Ruhe und seufzte.

"Wie wäre es damit. Du lässt dir ein Bad ein, ich werde kochen, dann werden wir zusammen essen und morgen werde ich 100 % geben und diesen Wichser finden"

Plötzlich wirkte Ryc so sanft als hätte er nie anders mit mir gesprochen und irgendwie hatte das eine gewisse Wirkung auf mich.

Es entspannte mich irgendwie das Ryc so ruhig wirkte. Selbstverständlich wusste ich, dass er vermutlich all diese Worte nur sagte damit er die Kontrolle behielt.

Aber um ehrlich zu sein wollte ich jetzt nicht mit ihm diskutieren und schon gar nicht hatte ich weiter Lust auf das Thema allgemein.

Wenn ich also einfach mitspielte würde er mich vermutlich in Ruhe lassen und ich könnte mich in Ruhe abreagieren.

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(798 Wörter)

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