Kapitel 48

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(Haley)

Die folgenden Tage verliefen irgendwie Merkwürdig. Ich hatte das Haus nicht verlassen und fühlte mich irgendwie benebelt. 

Mein Handy konnte ich auch nicht finden. Ich hatte bereits Stundenlang danach gesucht doch ich erinnerte mich einfach nicht daran wo ich es hingelegt hatte. 

Ich kam also irgendwann zu dem Entschluss, dass ich wohl ein neues bräuchte. 

Wir hatten sogar versucht über Rycs Handy mein Handy zu erreichen doch es gab keinen Ton von sich und auch sämtliche Nachrichten kamen nicht einmal an. 

Eigentlich wollte ich daher schon vor zwei Tagen los um mir ein neues zu besorgen doch aus unerklärlichen Gründen gelang es Ryc immer wieder mich so zu beschäftigen, dass ich keine Zeit hatte oder gar nicht mehr darüber nachdachte. 

Ich fühlte mich gefangen. 

Es kam mir ein wenig so vor als wäre das alles kein Zufall aber wie sollte ich das ansprechen? 

Ich hatte zu große Angst vor seiner Reaktion und auf einen Streit konnte ich aktuell wirklich gut verzichten.

Ich musste mich noch ein wenig schonen denn die Schusswunde hatte mich sehr geschwächt und deswegen wollte ich es eigentlich vermeiden in irgendwelche Körperlichen Konflikte zu geraten. 

Denn im Endeffekt führte es zu überhaupt nichts, denn wir würden uns sowieso wieder versöhnen und dann würde alles so weitergehen wie bisher auch. 

Ein Teufelskreis. 

Ich beschloss abzuwarten bis ich mich vollständig erholt hatte. 

Jetzt gerade saß ich hier auf dem Tresen in der Küche und beobachtete Ryc dabei wie er irgendwas klein schnitt. 

Er beachtete mich kaum was ich merkwürdig fand denn sonst überhäufte er mich immer nur so mit Aufmerksamkeit.

„Alles in Ordnung?" fragte ich also und Ryc legte das Messer aus seiner Hand. 

Es kam mir schon ein wenig surreal vor, dass ich nach allem was passiert war ruhig neben ihm sitzen konnte obwohl er ein Messer in der Hand hatte. 

Denn er war immernoch unberechenbar. 

Nach unserem Streit hatten wir nicht mehr wirklich mit einander geredet. 

Wir hatten das nötigste miteinander gesprochen doch nicht ansatzweise so viel wie voher. 

"Ich habe nachgedacht" teilte er mir mit. 

"Und worüber?" erwiderte ich neugierig und vermutlich war es nichts gutes. 

"Wir sollten das Land verlassen und irgendwo Neu anfangen" erklärte er und ich glaubte erst mich verhört zu haben. 

"Wie? Warum das denn?" ich war nicht besonders begeistert von dieser Idee oder diesen Gedankenzug, denn es war völlig verrückt mich darauf einlassen zu wollen. 

"Ich finde du verdienst etwas besseres als das hier. Hier schleppst du nur einen Haufen Leichen hinter dir her und nach allem was passiert ist finde ich hast du ein besseres Leben verdient" ein leichtes Lachen entwich mir und sein Blick hob sich. 

"Oh du findest das lustig?" 

"Nein aber ich denke nicht, dass das eine gute Idee wäre" ich löste mich von dem Tresen und bemerkte wie er jede meiner Bewegungen augenblicklich begann zu studieren. 

Ich wollte Abstand zwischen uns bringen. 

"Ich habe hier ein Leben und Freunde, das werde ich nicht einfach wieder wegwerfen wie ich es schon mal getan habe" machte ich ihm klar und wollte gerade die Küche verlassen um eine eskalation zu vermeiden, als ich mit einem heftigen ruck herum gewirbelt wurde und eine Hand sich feste um meinen Hals legte. 

Mein Rücken knallte an die Wand und erschrocken schnappte ich nach Luft als ich in Ryc wütendes Gesicht blickte.

Er hatte wieder einmal komplett den Schalter umgelegt.

In der anderen Hand hielt er das Messer welches er doch nur wenige Sekunden zuvor beiseite gelegt hatte. Ich wusste doch, dass das passieren würde. 

"Denkst du wirklich du kannst hier noch ein Leben haben?" fragte er wütend. 

Verdammt ich wusste doch, dass irgendetwas nicht stimmte. 

"Ryc ich krieg keine Luft!" presste ich heraus ohne auf seine Frage zu antworten doch es schien ihm völlig egal zu sein. 

"Ich war die ganze Zeit über für dich da die ganze Zeit! Denkst du wirklich das mache ich ohne eine Gegenleistung? Denkst du wirklich ich habe mich geändert? Verdammt ich bin es so was von leid dir vor zu spielen ich hätte Geduld und wär ein besser Mensch geworden. Das war von Anfang an mein Plan hörst du? Und du bist so dumm und bis darauf reingefallen. Jedes meiner Worte, ich habe dich angelogen Haley die ganze Zeit. Du glaubst nicht wie sehr ich mich beherrschen musste wann immer du mich wütend gemacht hast. Ich wollte dich so oft einfach verletzen und dir weh tun. Alles was ich will bist du und ich bin endlich bereit dazu dich zu mir zurück zu holen und zwar endgültig. Weißt du dieser Autounfall damals? Er hätte niemals passieren dürfen denn er hat verdammt noch mal alles kaputt gemacht. Aber das lasse ich nicht noch einmal zu!" schrie er. 

Ich hatte lange nicht mehr solche Angst vor ihm und ich hatte ihn auch schon lange nicht mehr so gesehen.

Es war alles eine Lüge. 

Alles gehörte zu seinem verdammten Plan. 

Die Realisation sorgte Augenblicklich dafür, dass mir schlecht wurde. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen schossen. 

Ich war nicht verletzt davon denn irgendwie hatte ich es erwartet. Ich wusste die ganze Zeit über, dass es unmöglich war, dass er sich geändert hatte und doch hatte ich es irgendwie gehofft. 

Obwohl ich es geahnt hatte kam ich mir vor als hätte er mir soeben ein Brett vor den Kopf geschlagen.

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(878 Wörter)

:)

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