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"Sie war meine beste Freundin!", brüllte ich den Boden an. "Meine einzige Freundin!" Heulend schlug ich mit meinen Fäusten auf den Badezimmerboden. Ich konnte es nicht glauben, dass Ann nicht mehr lebte. Ich würde sie nie wieder sehen. Nie wieder mit ihr lachen. Ihr meine Geheimnisse erzählen. Mit ihr Sachen unternehmen. Mich bei ihr ausheulen, wenn mal wieder irgendwas in meinem Leben scheiße war. Meine Trauer wandte sich in Wut um. Wut auf Jonathan und seinen Bruder Marc, und darauf, dass ich Anns Tod nicht verhindern konnte. Wut darauf, dass Jonathan mit mir zusammen Spaß hatte, während Ann von Marc umgebracht wurde. Ich schrie. Jonathan stand nur da und schwieg. "Wie konntest du nur!", schrie ich Jonathan an und schaute ihm in die Augen. Er weinte. "Sie war meine einzige Freundin! Sie hat immer zu mir gestanden! IMMER!" Ich stand auf und wischte mir mein Gesicht ab. Ich ging auf Jonathan zu. "Sie wollte mir nie etwas böses. Und du hast sie umbringen lassen.", zischte ich ihn an. "Du Monster.", sagte ich hasserfüllt in sein Gesicht. Jonathans Miene änderte sich von traurig zu wütend. Er hob seinen Arm und schlug mir mit voller Kraft ins Gesicht. "Ich.." noch ein Schlag. "..bin.." und noch ein Schlag. "..kein.." ich lag blutend auf dem Boden. "..Monster!", brüllte Jonathan. Jedoch ließ er schnell wieder von mir ab, als ich anfing zu wimmern. Die Schmerzen in meinem Gesicht waren unerträglich. Happy Birthday, Kathy sagte eine Stimme in meinem Kopf. "Scheiße.", zischte Jonathan und hob mich hoch. Er trug mich in sein Auto und legte mich auf die Rücksitze. Er verschwand für 10 Minuten und kam dann mit unseren Koffern wieder. Die Schmerzen waren unerträglich und ich weinte. Kurze Zeit später war das Auto auch schon in Bewegung. Schmerzerfüllt schloss ich die Augen und versuchte, vom Schmerz abzulenken.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hielt das Auto und Jonathan stieg aus. Ich hörte von außen Stimmen. Eine davon gehörte Leo. "Wo ist Kathy?", hörte ich sie fragen. "Auf dem Rücksitz.", hörte ich Jonathans Stimme. Ich biss mir auf die Lippen. Dieses Arschloch. Ich liebe ihn doch eigentlich, aber was war denn Momentan los mit uns beiden? Die Tür ging auf und ich spürte einen kalten Luftzug. "Kathy, ist alles okay?", hörte ich Leos besorgte Stimme. "Jaja..", murmelte ich. "Alles ok." Ich versuchte, mich hinzusetzen. Als Leo mein Gesicht sah, verschlug es ihr den Atem. Geschockt schaute sie mich an. "Was ist denn mit dir passiert?!", kreischte sie. Ich schaute weg. "Nichts.", flüsterte ich. "Du hast ja gar nicht abgenommen!", sagte Leo und lenkte vom Thema ab, was mir nur recht war. "Ja, hatte nicht so wirklich Zeit dafür.", sagte ich, immer noch irgendwohin starrend. "Ganz ehrlich Kathy, du hattest mir aber gesagt dass du abnehmen willst. Ich finds scheiße. Aber anderseits.. anfangs hatte ich auch so meine Probleme, magersüchtig zu werden. Wir schaffen das schon, deinen Körper perfekt zu machen.", sagte Leo motiviert und nahm meinen Arm, um mich aus dem Auto zu ziehen. Als ich Ausstieg, sah ich zuerst die mir bekannten Gesichter.
Jay, Thomas und die kleine blonde Bitch konnte ich unter einer Menge Menschen erkennen. Wilkommen zurück, Jonathan!, stand auf einem riesigen blauen Schild, was von zwei Jungs festgehalten wurde. Sie alle lächelten mich an, doch die Stille, die enstand, als sie mein Gesicht sahen, war unerträglich. Ich schaute ausdruckslos alle an an und ging langsam und mit gesenktem Kopf zu Thomas. Dabei streifte mein Blick den von Jay. Er sah schockiert und wütend aus. Als ich bei Thomas angekommen war, umarmte ich ihn. Ohne ein Wort zu sagen umarmte er mich auch. Es war immer noch Still und ich wusste, dass alle uns anschauten. "Thomas?", flüsterte ich so leise, dass nur er es hören konnte. "Ja?", flüsterte er fragend zurück. "Ich hab dich echt vermisst.", sagte ich. Wir standen noch eine Weile so da, dann nahm Thomas mich an meiner Hand und führte mich in das Gebäude. Als wir eine ruhige Ecke gefunden hatten, fing Thomas an. "Ich habe jemanden kennengelernt. Er heißt John.", sagte er. "Wow, ist doch super!", sagte ich fröhlich. "Naja..", sagte Thomas. Ich schaute ihn fragend an. "Er lebt nicht hier in der Gang. Er studiert gerade. Und es wird schwer sein, ein Doppelleben zu führen. Und John anzulügen. Außerdem hätte ich eine Schwachstelle, wenn mir jemand etwas böses will. Ich kann das nicht Kathy. Manchmal muss mam halt Opfer bringen. Ich werde den Kontakt mit John abbrechen. Das ist aber auch schon lange beschlossen.." - "Aber das kannst du nicht machen! Was, wenn er deine große Liebe ist?", fragte ich Thomas. "Dann habe ich meine große Liebe in ein nicht-gefährliches Leben hineingebracht, indem ich ihn verlasse.", sagte Thomas. Es war erstaunlich, wie gut er seine Gefühle verstecken kann. "Aber sas ist jetzt unwichtig. Was ist mit dir passiert?", fragte mich Thomas. "Es war eigentlich wunderschön.", sagte ich. "Er hat mich entjungfert", flüsterte ich Thomas zu. Er schaute mich überrascht und fröhlich an. "Wow!", sagte er nur. "Aber..", fing ich an. "Aber was?", fragte Thomas, als ich nicht weiter redete. "Heute.. hat er mir erzählt, dass er seinen Bruder beauftragt hat, meine beste Freundin zu töten. Sie ist tot." Meine Unterlippe zitterte und mir kullerten Tränen über die Wangen. Thomas umarmte mich. Ich redete weiter. "Ich habe ihn Monster genannt und er hat mich niedergeschlagen und gesagt, er wäre kein Monster." Jetzt fing ich richtig an zu weinen. "Reden wir hier von Ann als deine beste Freundin?", fragte Thomas nach einer Weile. "Ja.. woher kennst du ihren Namen?", fragte ich überrascht. "Ann ist.. ne ziemlich harte Nuss.", sagte Thomas vorsichtig. "Wie meinst du das?", fragte ich und setzte mich aufrecht hin. "Thomas, was ist hier eigentlich los?" Thomas schaute mich schuldbewusst an. "Es ist alles nicht so einfach.", versuchte sich Thomas rauszureden. "Schieß los.", sagte ich und machte es mir bequem.

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Ich bin wieder im totalen Wattpad-Fieber. Unglaublich! Ich denke mal, es wird wieder regelmäßig etwas kommen :)

The Badboy and the suicide girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt