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"Schon morgen?", fragte ich verwundert. Das ging mir alles gerade viel zu schnell. Wieso schon morgen? "Ja. Besser zu früh, als zu spät.", sagte Jonathan. Er stand auf und fuhr sich durch die Haare. "Ich zieh mir jetzt erstmal was an.", sagte er grinsend und ich musterte seinen halbnackten Körper. Er hatte einen unglaublich durchtrainierten Körper. "Gefällt dir was du siehst?", neckte mich Jonathan. Früher hätte ich errötet auf den Boden geschaut, doch jetzt grinste ich nur und bejahte. "Na dann.", sagte er und fing an - zu meinem bedauern - sich anzuziehen. Ich fing an, meine Sachen zu packen. Doch dafür hatte ich nicht viel Zeit, denn Leo kam in mein Zimmer gestürmt. "Kathy!", schrie sie aufgeregt. Doch als sie Jonathan sah wurde sie still. "Was ist?", fragte ich mit einem schmunzeln. Jonathan zog sich ein T-Shirt über und schaute Leo konzentriert an. "Ehm.. ich hab gehört du.. ich meine ihr, wollt schon morgen fahren.", sagte sie und schaute uns abwechselnd an. "Ja und?", sagte Jonathan. Leo schaute eingeschüchtert auf den Boden. "Kathy kann ich dich mal kurz alleine sprechen?", fragte sie mich und schaute Jonathan entschuldigend an. Der verdrehte nur die Augen und ging raus. Als er die Tür schloss, fing Leo auch schon an. "Kathy, ihr dürft nicht schon morgen gehen das geht nicht!", sagte sie. Ich schaute sie nur fragend an. "Meine Essstörung ist so krass wie nie zuvor. Schau mich an." Ich schaute ihren Körper an. Sie war noch dünner geworden. Sie war nur noch ein Skelett. "Ich brauche dich. Du musst mir helfen wieder normal zu werden.", schrie sie mich verzweifelt an. Vollkommen überfordert atmete ich aus. "Leo ich kann nichts dagegen tun. Jonathan will morgen fahren." Leo schaute mich erst traurig und dann wütend an. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich im und ging. "Dumm oder was?", hörte ich Jonathans Stimme hinter der Tür, die Leo gerade brutalst zugeknallt hatte. Dann öffnete sich die Tür und Jonathan kam rein. "Was ist denn mit der los?", fragte er mich. "Keine Ahnung.", log ich und fing an, weiter meine Sachen zu packen.

"Mit welchem Typ Mädchen würdest du am ehesten ficken?", fragte ich ihn nachdem wir gerade unsere Unterhaltung über Bitches und deren tiefes Niveau beendet hatten. "Ganz ehrlich?", fragte er vorsichtig. Ich nickte. "Blond, geiler Arsch, geile Titten.", antwortete er. Ich nickte wissend. "Also du in Blond.", sagte er und packte mit ernster Miene seine Sachen. Mit dem Rücken zu ihm gedreht wurde ich rot wie eine Tomate. "Und warum blond?", fragte ich nach einer Weile. "Keine Ahnung.", sagte er. "Mit welchem Typen würdest du denn am ehesten schlafen?", fragte er mich und ich wusste jetzt wurde er aufmerksam. "Ganz ehrlich?", machte ich ihn nach. "Ja. Sag.", sagte er befehlerisch. "Du bist genau mein Typ.", sagte ich. Es stimmte. Braune Haare, blaue Augen. Hübsch. Durchtrainiert. Badboy. Was wollte man mehr? Anscheinend hatte ich meine Gedanken laut ausgesprochen, denn Jonathan errötete - Jonathan. Ist. Errötet. Omg. - und drehte sich mit einem grinsen weg. Ich stand auf und sprang auf seinen Rücken. Er lachte und stand auf. Ich klammerte mich an ihm fest und küsste seinen Hals. Er ließ mich jedoch schnell wieder runter und packte weiter. Enttäuscht legte ich mich auf die Matratzen. "Ich geh duschen.", beschloss ich kurzerhand und schnappte mir ein Handtuch.
Auf dem Weg zum Bad traf ich auf die blonde Schlampe die ich um alles in der Welt nicht abkonnte. Eigentlich wollte ich einfach an ihr vorbeigehen, doch sie hielt mich auf. "Du weißt, dass das heute noch ein Nachspiel haben wird.", sagte sie ernst. "Was?", ich verstand nicht, was sie wollte. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und schaute mich hasserfüllt an. "Du wirst morgen nirgendswo hingehen. Besonders nicht mit Jonathan, der bald mir gehören wird." Ich musste mir ein Lächeln unterdrücken. Als ob sie mich jetzt verprügeln würde oder so. "Ach. Du weißt es noch nicht?", fragte sie aufeinmal spielerisch erstaunt. Ich wurde aufmerksam. "Was denn?", fragte ich neugierig. "Jonathan..", sie fing an mit ihren Haaren zu spielen. Sie hatte echt wunderschöne Haare. Und sie ist genau Jonathans Typ. "Wir haben gestern..", versuchte sie es erneut. Sie war etwas kleiner als ich, fiel mir auf. War aber auch nicht schwer mit meinen 1,72cm. "Naja wie soll ich es sagen..", sie zog dieses Gespräch eindeutig in die Länge. Ich wollte doch noch duschen gehen. "Komm zum Punkt.", sagte ich genervt. "Wir hatten gestern Sex. Geilen Sex. Seeehr geilen Sex.", lachte sie und schaute mich verachtend an. Ich schaute sie ungläubig an. Stimmte es? Als ob. Aber wenn doch? Meine Fantasie spielte verrückt. "Kathy? Noch da?", fragte sie mich und wedelte mit ihrer perfekten Hand vor meinem Gesicht herum. Ich schlug ihre Hand weg und ging an ihr vorbei zum Bad. "Was ist? Sitzt der Schock so tief?", schrie sie mir hinterher. "Ich rede nicht mit Schlampen!", schrie ich und machte die Tür zum Bad auf. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Als ich frisch geduscht in "mein" Zimmer ging, war Jonathan nicht da. Ich zog mir eine Jogginghose und ein Sweatshirt an und band mir die Haare zu einem Dutt. Dann legte ich mich auf die Matratzen und machte die Augen zu. Was war bloß loß mit mir? Wieso glaubte ich den Worten dieser Schlampe die eh nur log? Mein Magen knurrte und ich hatte echt hunger. Jammernd wälzte ich mich einmal und stand dann widerwillig auf. "Na dann, los.", motivierte ich mich zum essen. Ich ging in eine der vielen Küchen und machte mir einen Tee und schmierte mir ein Brot. Hungrig biss ich hinein und setzte mich hin. Ich würde Thomas vermissen. Und auch Leo, obwohl sie gerade nicht so gut zu sprechen war. Und Jay. Und meine Mutter. Ann vermisse ich ja eh schon. Ann. Was hatte es eigentlich mit ihr auf sich? Wieso wollte niemand über sie reden und wieso kannte sie jeder? Meine Ann? Ein paar Mädchen kamen lachend herein, gefolgt von Jonathan. Er sah aufgestylt aus, wie als wollte er in den Club gehen oder so. Als er mich sah, verging ihm sein Lachen. "Kathy.", sagte er. Ich zog eine Augenbraue hoch. Die Mädchen zogen ab. "Hey Schatz.", sagte Jonathan und wollte mir einen Kuss geben, doch ich drehte mein Gesicht weg. "Was ist los?", fragte er überrascht und setzte sich hin. Ich schaute ihm ernst in die Augen. "Diese blonde Schlampe behauptet, ihr hättet gestern miteinander geschlafen." Jonathan machte ein überraschtes Gesicht. "Aha.", sagte er. "Wusste ich ja gar nicht.", er lachte. Es war ein gefaktes Lachen, das erkannte ich sofort. "Ich würde dich niemals betrügen.", sagte er ernst, aber auch nervös. Ich nickte nur und stand auf. "Kommt nicht so glaubwürdig rüber.", sagte ich und ging. Ich war schon ziemlich müde und beschloss, schon schlafen zu gehen. Es würde jedoch noch eine lange Nacht werden.
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Danke an alle die noch mitlesen undso :) denn die Leser werden mittlerweile immer weniger. Kann ich aber auch vollkommen nachvollziehen ^^ Hab euch alle lieeeeeeeeeb♡♥

The Badboy and the suicide girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt