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Wir bedankten uns bei der Sekretärin und gingen, nachdem sie uns unseren Stundenplan ausgehändigt hatte und uns die wichtigsten Informationen mitteilte. Als wir nebeneinander durch den Flur liefen, schauten uns fast alle an. "Kathy..", fing Jonathan an und blieb stehen. "Ich hab jetzt Chemie. Du Bio. Pass auf dich auf." Und dann war er auch schon weg. Als ich auf mein Handy schaute, und merkte, dass ich nur noch eine Minute hatte, fing ich an, schneller zu laufen und fand den Raum, in dem ich hatte, erstaunlich schnell. Alle waren schon im Raum und saßen. Ich ging langsam rein und alle Blicke richteten sich auf mich. Der Lehrer begrüßte mich nett und sagte mir, dass ich mich doch vorstellen sollte. Also blieb ich vor der Tafel stehen. Mein Herz klopfte wie verrückt, und ich zog die Ärmel meines Pullovers weiter runter und hielt sie mit meinen aus Nervosität geballten Händen fest. Mir kam mein Rock plötzlich viel zu kurz vor und ich fühlte mich komplett unwohl. "Ähm.. ich bin Kathy. Ich bin gestern erst hierher gezogen. Ähm.. eh.." Was sollte ich sagen? Sollte ich sagen wie alt ich bin? Oder woher ich kam? Ich fing an, zu schwitzen. Ich fing an zu zittern. Selbstbewusstsein, wo bist du?, fragte ich mich innerlich. Ich schluckte. Diese peinliche Stille ist verdammt scheiße. Hilflos schaute ich zum Lehrer. Ich spürte die vielen Blicke auf mir. Der Lehrer verstand und half mir aus der Patsche. "Habt ihr noch Fragen an Kathy?", fragte er in die Klasse. Ein paar Arme hoben sich. "Serim.", sagte der Lehrer zu einem Jungen mit Brille. Er sah so aus, wie als hätte er einen zu schnellen Wachstumsschub gehabt, und hätte dabei vergessen, auch in die Breite zu wachsen. "Waren deine Noten in der alten Schule gut?", fragte er mich. Ich musste grinsen. Als ob. "Haha ehm.. naja sie waren so mittel, wenn ich es jetzt mal harmlos ausdrücke.", sagte ich. Ich entspannte mich ein bisschen. Der Junge nickte und fing dann an, mit einem seiner Stifte zu beschäftigen. "Daniel.", sagte der Lehrer. Ein gut aussehender Junge kam zu Wort. "Und wie alt bist du?", fragte er mich grinsend. "17.", sagte ich kurz. Ein anderer neben diesem Daniel fragte mich auch grinsend, ob ich single wäre. "Nein.", antwortete ich knapp. "Aber Fernbeziehungen sind doch total scheiße. Mach mit ihm Schluss, hier gibt es auch ein paar heiße Typen. Und für deinen Bruder gibts sicher auch was.", sagte er. Für deinen Bruder. Dachten die echt, Jonathan wäre mein Bruder? Oh Gott, haha. "Also ich denke diese Fragerunde ist hiermit beendet.", sagte der Lehrer. "Er ist nicht mein Bruder.", sagte ich zu dem Jungen. "Er ist mein Freund."

~♡~

Ich hatte jetzt schon 4 elende Schulstunden überlebt. Viele Schüler waren neugierig und hatten mich ausgefragt. Ich benahm mich total schüchtern und wurde dann teilweise auch in Ruhe gelassen. Jedoch kamen dieser Daniel und sein Freund in der Pause zu mir. "Na du hübsche. Du stehst hier ja ganz allein.", sagte sein Freund. Sie wären um einiges größer als ich, vielleicht 1,90cm oder so ähnlich. "Wie heißt du eigentlich?", fragte ich den Typen, ohne auf seine Anmache einzugehen. "Ryan. Und du hast die Ehre, mit mir reden zu dürfen. Ich bin einer der beliebtesten Jungen der Schule, glaub mir.", redete er stolz von sich. "Also.. Ryan.", setzte ich an und schaute ihn frech an. "Ich habe die Ehre, mit einem wundervollen Typen zusammen zu sein, der um Welten beliebter ist als du, was aber auch eigentlich keine Rolle spielt. Deshalb muss ich nicht mit dir reden." Mit einem Lächeln drehte ich mich um und ging. Doch ich kam nicht weiter, denn Jonathan kam auf mich zu. Ich unarmte ihn. Ich freute mich, ihn zu sehen. "Diese Typen denken echt, die habens drauf.", sagte ich lächelnd und zeigte auf Daniel und Ryan. "Sie habens ja auch drauf.", sagte Jonathan und ging grinsend auf sie zu. "Na Bro!", begrüßte er Ryan und auch Daniel. Ich fühlte mich verarscht. Ich ging zu den dreien und schaute sie ungläubig an. "Das ist Ryan. Und Daniel. Ich kenne sie durch ein paar Streetfights und Straßenrennen hier in L.A. Ich bin hier früher immer hergekommen, weils so geil ist mit denen.", sagte Jonathan. Ich brachte nur ein lasches "Aha" aus meinem Mund heraus und seufzte. Na toll. Jonathan hatte hier schon Freunde und ich? Ich stand ganz alleine da. "Wir werden ab jetzt wahrscheinlich immer bei ihnen sein, da ich auch Geschäftlich mit ihnen zu tun habe.", sagte Jonathan. Geschäftliches. Was denn so Geschäftliches? Wie verdiente Jonathan eigentlich seine Brötchen? Ich hatte das noch nie hinterfragt, aber es musste gefährlich sein. "Na super.", sagte ich mit einem fake Lächeln und gab den beiden die Hand. "Ich würde sagen, wir vergessen das von eben und fangen nochmal von vorne an. Ich bin Kathy.", sagte ich. "Ryan." - "Daniel.".
Es klingelte und wir gingen wieder in die Schule. Wie sehr hatte ich die Schule vermisst..
..nicht.

The Badboy and the suicide girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt