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Ich war gerade nach Hause gekommen, als mir einfiel, dass mein Cousin sich angekündigt hatte. Aber er war nicht gekommen. Ich beschloss, meine Mutter anzurufen und zu fragen, ob sie etwas weiß.

(K=Kathy, M=Mom)

K: Mom? Hey, ich wollte fragen, ob du irgendetwas von Lukas weißt.. Er wollte doch uns besuchen kommen.
M: Ja.. er hatte sich vor ein paar Wochen gemeldet, dass er doch nicht kommen kann.
K: Toll! Und wieso erfahre ich das nicht?!
M: Hatte ich anscheinend vergessen, dir zu sagen..
K: Danke

Ich hatte einfach so aufgelegt. Nie bekam ich etwas mit, geschweige denn wurde mir etwas gesagt.

Ich wollte aber unbedingt wissen, ob Lukas vielleicht doch kommt. Deshalb schrieb ich ihm eine SMS.

"Kommst du eigentlich noch? Weil, du hattest ja abgesagt.."

Kurz darauf bekam ich seine Antwort:

"Ja.. Wenn's okay wäre, würde ich mit Ally und Mona kommen."

"Kein Problem. Schreib mir einfach wann .", antwortete ich.

Nach einer Stunde, die ich noch mit Lukas gechattet hatte, machten wir gegen Ende aus, dass er noch dieses Wochenende kommen würde. Das war übermorgen (Samstags).

Er wollte eine Woche bleiben, und solange meine Schule besuchen. Ally auch und Mona würde vielleicht gar nicht mitkommen, weil niemand zu Hause war.
Ich langweilte mich so sehr, dass ich beschloss, endlich mal wieder Ann anzurufen. Oder nein, besser noch, ich wollte mich mit ihr treffen. Schon bald hatten wir Zeitpunkt und Ort ausgemacht. Ich musste schnell loslaufen, um rechtzeitig anzukommen. Also zog ich mich an und ging raus. Ich ging viele Seitengassen entlang, was irgendwie gruselig war, denn sie waren echt dunkel und manchmal lagen einfach mittendrin irgendwelche Penner, die nirgendswo anders schlafen konnten. Aber schon bald war ich an dem abgemachten Treffpunkt angekommen. Ein kleines Café mitten in der Innenstadt. Ich sah Ann schon von weitem. Ich ging lächelnd auf sie zu.

"Hey, du hast dich lange nicht mehr gemeldet.", sagte Ann, als ich mich mit ihr zusammen an einem der Tische im Café gesetzt hatte. "Ja.. Es gibt vieles, was ich dir erzählen muss.", sagte ich, ohne sie dabei anzuschauen. "Dann fang mal an.", sagte Ann, verschränkte ihre Arme und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Ich erzählte ihr wirklich ALLES. Dass ich etwas mit Mason hatte, Jonathan und Mason sich geprügelt hatten, warum und wie ich das mit Mason beendet hatte, und dass sich Jonathan nicht mehr meldete.

Sie hörte mir einfach nur zu, gab keine dummen Kommentare oder ähnliches ab, und ich war sehr froh darüber. Als ich endlich fertig mit erzählen war, sagte Ann: "Kathy, da ist ja wirklich sehr viel passiert, während ich krank war." Sie war die ganze Zeit krank gewesen?

"Eh.. Ja genau. Geht's dir besser?", fragte ich sie vorsichtig. "Ja, ich hab jetzt nicht mehr so starke Blähungen und der Durchfall ist auch nicht mehr so dünn wie Wasser, außerdem hab ich jetzt nur noch in einem Nasenloch richtig viel Rotz..", fing sie an. Igitt. Wie ekelhaft. "Stoooop! Ich will das ehrlich gesagt nicht hören!", schrie ich sie fast an. Sie fing an zu lachen. "War doch nur Spaß. Meinem Bein geht's besser." Ihrem Bein? Ich schaute sie anscheinend fragend an, denn sie ergänzte: "Du weißt schon. Ich hab's mir gebrochen. Klingelts?", fragte sie belustigt. "Ach so.. Ja...", sagte ich verzweifelt. Ich hatte Ann wirklich sehr vernachlässigt, denn ich wusste nichtmal dass sie sich ein Bein gebrochen hatte. Nachdem wir beide keine Lust mehr hatten, zu sitzen, verabschiedeten wir uns voneinander und ich ging froh nach Hause.

Aber was war jetzt mit Mason? Ich musste es herausfinden. Könnten wir Freunde bleiben? Denn er war  schon irgendwie wichtig geworden, eben nur als Freund.

The Badboy and the suicide girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt