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Hörbuch Kapitel 2:

[Side Note//Jahr 2014] Hey Leute, tut mir leid, dass es so lange nicht mehr weiter ging, dabei hat die Geschichte ja nicht einmal richtig angefangen.. Schlechter Start, würde ich sagen, aber ich hoffe, es wird besser :) viel Spaß beim lesen *0*

Am nächsten morgen wachte ich in einem fremden Bett auf. Wo war ich?! Ich schaute mich um und die Erinnerungen kamen wieder hoch.. Oh. Mein. Gott. Ich muss hier weg. Es war ein riesiger Fehler gewesen, diesen Jungen überhaupt erst zu fragen, ob er mich zu der Klippe fährt. Ich stand leise vom Bett auf und schaute mich in dem Spiegel an, der im Zimmer hing. Oh Gott, sah ich scheisse aus. Aber das sah ich irgendwie immer. Langsam ging ich aus seinem Zimmer raus und schaute mich um. Wo musste ich jetzt bloß lang? Ich probierte es einfach mal mit rechts. Also ging ich nach rechts, bald darauf kam eine Treppe die ich hinunterging, und plötzlich stand ich in einer riesigen Küche, die an ein Wohnzimmer angeschlossen war. Durch dieses Wohnzimmer ging ich und kam wieder in einen Flur, an dessen Ende die Haustür war. Ich seufzte erleichtert. Ich zog meine Schuhe an, die mir der Junge gestern gegen meinen Willen ausgezogen hatte, und öffnete die Haustür. Ich trat in den kühlen Morgen hinaus und atmete tief die frische Luft ein. Ich versuchte, mich zu orientieren. Die Gegend kam mir relativ bekannt vor. Also ging ich auf gut Glück los. Schon bald ging ich eine Straße entlang, die ich kannte. Ab dort kannte ich auch meinen Weg nach Hause.

Eine halbe Stunde später war ich zu Hause angekommen, und klingelte, da ich keine Schlüssel hatte. Meine Mutter machte mir wütend auf. "Wo warst du? Weißt du wie viele Sorgen ich mir gemacht hab?!", schrie sie und schubste mich ins Haus. "Du kannst für heute alles streichen, was du vorhattest, und den Rest des Tages in deinem Zimmer verbringen! Dein Handy habe ich schon konfisziert, und den Strom für dein Zimmer auch abgestellt! Und jetzt ab in dein Zimmer!" Sie packte mich an den Haaren und schliff mich regelrecht in mein Zimmer. Ohne mich zu wehren sagte ich kein Wort. Mir kamen die Tränen. Wieso musste ich in so einer "Familie" leben. Ich schob meinen Pullover hoch und sah meine Narben an. Ich hatte mich nicht sehr oft geritzt, ich hatte vielleicht acht Narben am linken Arm und keine an meinem rechten. Dass ich überhaupt Narben hatte, war ja schon schlimm, aber ich war stolz auf mich, dass ich es bis jetzt meistens ausgehalten habe, und mich in schlimmen Situationen, in denen es hätte extrem schiefgehen können, nicht geritzt habe. Ich schob meine Ärmel wieder hinunter und ließ mich auf mein Bett fallen. Mein Zimmer war nicht sonderlich groß, aber für mich groß genug. Der Fakt, dass ich überhaupt ein eigenes Zimmer hatte, war schon ausreichend, denn manche Geschwister müssen sich ein Zimmer teilen, bis einer von den beiden auszieht. Also hatte ich mich nicht zu beschweren. Ich stand von meinem Bett auf und wollte gerade auf meinen Teppich treten, als ich merkte, dass ich noch Straßenschuhe anhatte. Ich zog sie schnell aus und stellte sie neben mein Bett. Dann ging ich zu meinem Bücherschrank und überlegte, was ich lesen sollte. Ich hatte alle Bücher schon einmal gelesen, aber was sollte ich jetzt sonst machen? Kurze Zeit später hatte ich ein Buch gefunden, und setzte mich auf mein Bett.

Nach einer Ewigkeit hörte ich auf zu lesen und schloss die Augen. Ich wollte nur noch raus hier. Es hatte ja einen bestimmten Grund gegeben, warum ich mich umbringen wollte. Das Gefühl der Verwirrtheit, das Gefühl am Leben bleiben zu wollen, doch gleichzeitig auch um jeden Preis sterben zu wollen, ließ mir keine Ruhe. Ich setzte mich aufrecht auf mein  Bett. Eine Weile starrte ich auf meinen Zimmerboden, die letzte Nacht in Gedanken wiederholend. Es war so surreal, was passiert war. Ich konnte es kaum glauben. Kopfschüttelnd ließ ich mich auf mein Bett fallen und starrte die Decke an.

Als mich meine Mutter dann schließlich für das Mittagessen rief, ging ich runter und setzte mich zu ihr an den Tisch. "So. Hast du darüber nachgedacht, dass das nicht ok war, einfach wegzubleiben?", fragte sie mich. "Ja.", murmelte ich. "Ich hoffe, du hast jetzt gemerkt, dass das was du gemacht hast, nichts Gutes mit sich bringt. Hier hast du dein Handy wieder, und den Strom stelle ich dir auch wieder an." - "Danke.", sagte ich etwas überrascht und nahm mein Handy. Als ich fertig mit dem essen war, ging ich wieder hoch in mein Zimmer und checkte meine Nachrichten.

30 verpasste Anrufe, 25 Nachrichten und 7 Whatspp Nachrichten. Alle von Unbekannt. Ich lass mir die Nachrichten durch.

"Wo bist du?"

"Komm wieder!"

"Ich warne dich! Komm sofort zurück oder du wirst es bereuen!"

"Ich will dir doch nur helfen!"

"KOMM. SOFORT!"

"Du wirst schon sehen, was jetzt passiert."

Dieser Junge.. Er hatte mir das bestimmt geschrieben. Ich kannte nicht einmal seinen Namen und woher hatte er meine Nummer? Plötzlich rief jemand an. Ich wusste zuerst nicht ob ich rangehen soll, entschied mich dann aber dafür. "Hallo..?", fragte ich ängstlich.

"Na endlich! Ich habe mir Sorgen gemacht!", sagte eine Stimme, die eindeutig dem Jungen von gestern gehörte.

Ich legte auf. Ich konnte das nicht. Ich wollte nicht mit diesem Typen reden, ich musste mich nicht vor ihm rechtfertigen! Überhaupt nicht. Ich schaltete mein Handy aus und beschloss, meiner Mutter bei was auch immer zu helfen. Ich brauchte jetzt Ablenkung. Viel Ablenkung.

[Überarbeitet am 14.03.2018]

The Badboy and the suicide girl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt