Into My World //EXO-ff//

62.

//Luhan//

Würde man mir die Frage stellen, womit ich die letzten Tage meine Zeit verbracht hatte, könnte ich sie nicht beantworten. Es war eine Sache zu erklären, dass ich kein Verständnis gegenüber dem Plan meines Chefs, entgegenbrachte. Aber es war etwas ganz anderes, zu erklären, dass man nicht nur mit seinen Fähigkeiten ein wenig herum probiert hatte, sondern anschließend auch noch dafür gesorgt hatte, das einer von den Menschen verschwunden war. Ich meine klar, von dem was mein Chef für die Menschen vorgesehen hatte, war es eh etwas, was er willkommen heißen würde.

Er würde annehmen das ich nun doch mit machen würde, nachdem ich die anderen für ein paar Tage gemieden hatte. Das ich den Menschen jedoch lediglich daran hindern wollte mein Geheimnis zu verraten, würde er natürlich eher im Moment nicht in Betracht ziehen. Ich meine immerhin glaubte ich mittlerweile zu wissen das ich ihnen eh schon zu genüge indirekt mitgeteilt habe, dass ich was meine Fähigkeiten betraf, größtenteils im Dunkeln tapte. 

Wüsste ich nämlich wie ich meine 'nennen wir es doch mal, Begabung' richtig einzusetzen hatte, dann hätte ich die letzten male garantiert verhindern können das wir oder auch die Anderen von den Menschen mitgenommen worden waren. Da ich es jedoch nicht wusste, genau wie mir die Antwort auf die Frage fehlte, was ich meinem Chef nun erzählen müsste, zögerte ich noch für einen Moment an die Tür ihrer Wohnung zu klopfen. Einfach nur weil ich noch immer nach einer passenden Antwort suchte, die ich ihm geben könnte.

Denn wie sollte er mir glauben, dass ich den Menschen doch mit zu mir genommen hatte, trotz dass ich von Anfang an eigentlich strikt dagegen gewesen war. Auch wenn es eh nicht die ganze Wahrheit war. Ich würde ja schon alleine dadurch durchdrehen, sollte ich den Mensch echt bei mir in meinem Versteck gefangen halten. Er würde alleine nur mit seinem Blick welchen er über meine Sachen werfen könnte, anfangen einschätzen zu wollen was für eine art Person ich so war. Und sowas konnte ich gar nicht ab.

Xiumin schenkte mir einen leicht skeptischen Blick als er mein leichtes zucken bemerkte, nachdem ich mich aufgrund dessen erschrak als der Wolfswandler die Treppe zu der Wohnung hochgerannt war. „Alles okay bei dir?" der Wolf zuckte nur mit seinen Schultern durch meine Frage und klopfte sechsmal an der Tür, bevor er mir erneut seine Aufmerksamkeit widmete. Nun war es er der mir fragend zunickte und mich ein wenig genauer musterte. Vermutlich um mal wieder einschätzen zu können ob bei mir alles okay war. Es war eines der Dinge, die mich an ihm faszinierten. Während es für andere natürlich war sprechen zu können, besaß er das Talent dafür sich in die Gefühlslage oder auch die Perspektive anderer hineinzuversetzen. Was garantiert daran lag dass er sich von klein auf mit den Verhaltensweißen anderer und seiner Umgebung anderster auseinandersetzte als es jeder anderer tat.

Es war seine Art zu sprechen und sein weg zu kommunizieren. Ich musste bei dem Gedanken lächeln, da ich es als etwas ziemlich Besonderes empfand, das er stets so fest entschlossen war, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Egal wie viele sich schon darüber lustig gemacht hatten oder meinten ihn damit ärgern zu müssen. Denn obwohl er nie in der Lage gewesen war irgendetwas darauf erwidern zu können, war er dennoch nicht auf den Kopf gefallen und hatte sich davon noch nie unterkriegen lassen.

Er löste seine Probleme einfach nur anderst als es die Meisten tun würden. Und wenn du es dennoch irgendwie fertig bekamst, es dir mit ihm zu verscherzen, dann hattest du wenig später ein ziemliches Problem. Denn obwohl er eher jemand war der Streitereien am liebsten aus dem Weg ging, scheute er sich dennoch nicht davor, jemandem weh zu tun. Immerhin hatte auch er gewisse Grenzen. Naja und außerdem war er immer noch ein Wolf. Ein Punkt welchen die Menschen meist nicht beachteten, vielleicht auch einfach weil es etwas war was ein Sterblicher normalerweise nicht wusste. 

„Danke, bei mir ist so weit alles gut" Xiumin hob skeptisch eine Augenbraue auf meine Aussage und schenkte mir einen Blick welcher mich spüren ließ das er mir nicht glaubte. Doch trotz dass es nur eine kleine Geste war, gab er mir dennoch das Gefühl das ich mich rechtfertigen müsse, was vermutlich damit zusammen hing, das ich noch immer nicht ganz wusste was ich wegen dem Mensch unternehmen sollte.

„Mich beschäftigt noch immer, was Baekhyun vor hat. Ich meine ich habe kaum Erfahrung, was Menschen angeht und wüsste auch nicht, was ich mit Sehun machen sollte, ..." Ich war dankbar für die leisen Schritte welche sich der Tür näherten, was mir einen Grund gab seinen Blick meiden zu können ohne das es wirkte das ich noch mehr verheimlichen könnte als ich eigentlich zugab. Zu meinem Glück ließ er ebenso dadurch von mir ab und widmete seine Aufmerksamkeit wenig später Baekhyun, welcher uns gleichzeitig zu lächelnd, die Tür öffnete.

„Super das du gleich Luhan mitgebracht hast, wir wollten gerade damit anfangen zu trainieren." Und noch während Xiumin ihm ein grinsen schenkte, schüttelte ich nur Lachend meinen Kopf. "Du hast dir ja wieder deine Haare gefärbt" Xiumin betrachtete seinen Bruder einen Moment länger als ich, vermutlich um abschätzen zu können ob ihm die schwarzen Haare wohl besser standen als die Grauen, wohingegen ich mich vorsichtig an denn zweien vorbeischob. "Nun ja, Tarnung ist nun mal alles. Wenn du möchtest dann kann ich sie dir ebenfalls mal wieder färben. Würde dir sicher nicht schaden" seine Worte schafften es erneut das ich lächeln musste, was mir das Gefühl gab das ich vielleicht doch nicht alles an Informationen auslassen musste, wie ich zu Anfang angenommen hatte. Lediglich war nur wie ich es formulierte das eigentliche Problem. Und da würde mir sicher schon was einfallen. Die anderen um Hilfe zu fragen, konnte schon nicht so schwer sein, wie sich darauf zu konzentrieren zu müssen nur eine Person in Brand zu setzen. 

Ich versank fast zu sehr in Gedanken, das ich einen kurzen Moment versucht gewesen war eine kleine Flamme in meiner Hand zu erschaffen. Kam jedoch zum Glück rechtzeitig in die Gegenwart zurück, um zu vermeiden das die anderen das sahen, weswegen ich ja eigentlich überhaupt erst wieder hier war. Ich meine ich hatte einfach jemanden entführt um zu vermeiden dass  sie das überhaupt erst sahen. Und normalerweise glaubte ich nicht wirklich an Zufälle, betrachtete es jedoch als einen ziemlichen Glücksfall das Suho mich aus meinen Gedanken hohlte. Auch wenn ich mich ziemlich erschrak als ich plötzlich mit einen schwall Wasser übergossen wurde.

"Was zum, ... Ich dachte ihr trainiert hier?" Ich fuhr mir einwenig verwirrt durch meine nun nassen Haare und überlegte ob ich wohl meinen Pullover ausziehen sollte. kam jedoch zu dem Entschluss dass das Wasser schon trocknen wird. "Suho hat doch herausgefunden das er Wasser beeinflussen kann und jetzt trainieren Baekhyun und er an seinen Fähigkeiten oder eher, sie versuchen es" Suho verdrehte seine Augen bei Taos Worten, widmete sich jedoch weiter ohne auf die Bemerkung weiterhin ein zugehen einem der vielen Wassergläser zu, welche vor ihm auf dem Boden standen.

"Und was macht ihr?" Skeptisch beobachtete ich wie Tao sich darauf konzentrierte zwei Messer herum zu wirbeln. Und vielleicht lag das nur an mir aber irgendwie sah das meiner Meinung nach ziemlich falsch aus. Vielleicht war das passende Wort dafür auch einfach nur 'Ungewohnt'. Genauso wie es ungewohnt war Kai mal nicht am Handy sondern vor Büchern sitzen zu sehen. "Schade das du keine Fähigkeit hast, wie Baekhyun und Suho dann wäre zumindest gleichstand" Tao zuckte aus Reflex zurück, als er bemerkte das er das Messer nicht mehr zufassen bekam. Sah Xiumin jedoch wenig später mit großen Augen an, nachdem dieser es gekonnt gefangen hatte.

"Wie meinst du das?" Xiumin hielt seinem kleinen Bruder das Messer hin, welcher es dankend annahm. "Na überleg mal, würdest du auch irgendeine Fähigkeit haben, dann würde es drei zu drei stehen. Wir Wölfe gegen dich Baekhyun und Suho. Es würde gleichstand herrschen." Er ließ erneut aus versehen das Messer fallen, während ich durch seine Worte erneut anfing gedankenverloren auf meine Handfläche zu starren.

Es wäre so leicht jetzt eine kleine Flamme erscheinen zu lassen. Es wäre aber auch genauso leicht alles einfach so aufs Spiel zu setzen, was ich bis jetzt erreicht habe. "Ja, ... wenn ich eine Fähigkeit hätte, ..."

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