Adieu (Album-Zeit)

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Sicht: Christian

Die Kälte des Winters umgibt mich und ich ziehe meinen Mantel näher. Schleichend betrete ich den Friedhof und laufe zu dem Grabstein. Was vor ein paar Monaten geschehen ist, werde ich nie wieder vergessen, doch ich lebe weiter. Nicht weil ich es will, sondern wegen den anderen. Ich knie mich vor das Grab und kalter Schnee rieselt auf mich nieder. Kann man denn nicht die Zeit rückgängig machen?

Ein paar Monate zuvor

Wir haben heute die Tour beendet und fahren nach Hause. Weil ich mich mit den anderen gestritten habe, fahre ich in meinem separaten Wagen. Die anderen haben sich in zwei Autos eingeteilt. Ich bin alleine und höre ein wenig Musik. Die Straßen sind eisig und nass. Die anderen fahren vor mir und legen an Tempo zu, doch ich kann ihnen folgen. Es beginnt zu nieseln und die Wolken werden immer dunkler. Die Autobahn ist fast leer, bis auf einen LKW neben uns. Gerade als ich zu den anderen aufschließen will, kommt der LKW gefährlich nahe an das Auto von Richard und Paul. Sie wollen ausweichen, doch der Platz wird knapp. Was macht denn er?! Ein knall ist zu hören, doch es kommt nicht vom LKW. Etwas ist vorne passiert! Aus Angst rammt der LKW-Fahrer Richards Auto, welche dann über die Leitplanke gedrückt werden. Der Lastwagen durchbricht diese auch und folgt ihnen. Ich bremse und hallte dann inne. Das Auto von Till, Olli und Christoph wurde frontal gerammt! WIE?! Ängstlich wähle ich den Notruf und mir wird schwarz vor Augen. Adieu

Sicht: Richard

Das Radio läuft und wir brettern über die Autobahn. Vor uns fährt Till mit Ollie und Christoph, Flake fährt alleine hinter uns. Gerade will ich den Lastwagen überholen, doch er kommt mir gefährlich nah. "Verpiss dich, Arschloch!" rufe ich wütend. Was fällt dem denn ein so nahe zu kommen! Jeden Moment zerkratzt dieses Schwein meinen schönen Wagen. "Ganz ruhig, es passiert schon nichts" Paul berührt meine Hand und strichelt diese. Tatsächlich werde ich ruhiger. "Danke Pauli, hab dich lieb" "Ich dich auch Reeshy" Das ist das letzte, was ich von ihm höre. Vor uns kommt ein Geisterfahrer und knallt in Till seinen Wagen. Erschrocken will ich bremsen, doch der Lastwagen zieht aus Angst voll zu uns. Er presst den Wagen über die Leitplanke und folgt uns. Mehrfach überschlägt sich unser Wagen und Paul ist schon ohnmächtig. Ich will ihn berühren, doch meine Augen fallen zu. Seine Hand kann ich noch halten, bevor alles um mich herum schwarz wird. Goodbye

Sicht: Till

Wir fahren an der Spitze der kleinen Wagenkolonne. Der Schnee rieselt sachte gegen die Scheibe und die Wolken lassen alles düster erscheinen. Ich bekomme plötzlich ein komisches Bauchgefühl und will am liebsten anhalten, doch ich muss mich irren. Ich fange an etwas von uns zu summen. Schon jetzt freue ich mich auf ein warmes Bad zuhause, denn der Winter ist wirklich kalt! Vor uns tut sich das Wetter zu und der Schnee verdeckt meine Sicht zum Teil. Schnell mache ich die Scheibenwischer an. Hinter uns kann ich sehen, wie der LKW fast in Richards Auto fährt. Ich schaue nach vorne und erkenne den Grund. Ein anderes Auto kommt uns entgegen! Ich muss dem doch irgendwie ausweichen! Nichts tue ich und warte ab. Der Fahrer wechselt den Kurs und fährt auf mich zu. Irgendwie will ich uns noch retten, doch der Wagen knallt in uns. Direkt verliere ich mein Bewusstsein. Auf wiedersehen

Sicht: Flake

Nun sind schon ein paar Monate her und doch weine ich noch. Ich sehe die Schrift auf dem Grabstein an:

Richard Sven Kruspe (1967-2023)

Paul Heiko Landers (1964-2023)

Till Lindemann (1963-2023)

Oliver Riedel (1971-2023)

Christoph Schneider (1966-2023)

Doch die Zeit kennt kein Erbarmen. Schon ist der Moment vorbei.

Es ist das Gemeinschaftsgrab von ihnen. Sie alle sind verstorben, wegen diesem Unfall und so auch ich, wenn ich mitgefahren wäre. Till, Paul und Oliver verstarben schon sofort. Christoph hat es leider nur bis in das Krankenhaus geschafft, bevor der Tod ihn mitnahm. Richard, war der einzige, für den noch Hoffnung bestand, denn er war am Leben, wenn auch nur knapp. Es hat eine Woche lang überlebt, bevor auch er den Kampf aufgeben musste und zu Paul in den Himmel kam. Auch ich hätte mir fast das Leben genommen, doch sie würden enttäuscht sein, wenn ich mein Glück so sehr verschenke. Langsam lege ich die Blumen hin. Sie bestehen aus den Lieblingsfarben von ihnen. Weinend rapple ich mich auf und will wieder nach Hause gehen oder zu unserem Studio, welches bald geräumt wird. Mit diesem Unfall ist leider auch Rammstein gestorben.

In meiner Wohnung habe ich angefangen, die Bilder von mir und Till zu entsorgen, denn es tut mir nur noch mehr weh. Müde lege ich mich in mein Bett und schliesse die Augen, wodurch ich einschlafe.

Ich wache auf in einem anderen Raum. Verzweifelt blicke ich umher und setzte mich auf. Plötzlich kommen Ollie, Till, Richard, Paul und Christoph herein, welche sich vor mich setzten. Jeder sieht mich glücklich an und Ollie spricht. "Danke Flake für deine wohltuende Art, ich vermisse sie im Jenseits." verwirrt blicke ich ihn an. Der nächste ist Pau. "Bitte lache wieder und bleibe verspielt! Tu es doch für mich, nur einmal" tatsächlich huscht mir ein trauriges Lächeln über das Gesicht. Nun spricht mein Tilly. "Es tut mir leid, dass ich gegangen bin. Deine Depression ist stark und doch tust du immer noch alles, um am Leben zu bleiben. Ich bin stolz und habe dich lieb" eine Träne kullert über meine Wange. Jetzt beginnt auch Christoph "Ich habe leider versagt, aber du lebst noch. Bleib weiterhin so stark, ich werde dich immer beschützen!" es fühlt sich gut an. Richard redet auch noch. "Bitte gibt nie den Glauben und die Hoffnung auf! Es mag vielleicht schwer sein, doch du kannst das schaffen. Leider habe ich den Kampf verloren und das tut mir leid, Flake" ich beginne zu weinen und doch fühle ich einen Funken von Glücklichkeit in mir.

Ich schrecke auf und betrachte das dunkle Zimmer. Langsam merke ich das ich nur geträumt habe, sie wieder zu sehen und doch bin ich nicht traurig. Ich beginne zu lächeln für Paul und stehe auf. Für Till. Mein Leben wird nie wieder dasselbe sein, doch ich will es zum Guten ändern. Zum ersten Mal seit Tagen esse ich etwas und habe es nicht bereut. Es schmeckt köstlich und ich esse es langsam. Ab heute werde ich alles dafür tun, um zu leben. Meinen Hobbys wieder nachgehen und Freunde besuchen. Es wird schwer und doch werde ich das schaffen.

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1074 Wörter :3

Allen wünsche ich einen erholsamen Abend/Tag :)



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