Asche zu Asche (Album-Herzeleid)

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Sicht: Till

Schon etwa neun Tage ist es her, seitdem ich meine Schandtat begangen hatte. Seit neun Tagen plagt mich dieses heftige Gefühl der Schuld und trotzdem bin ich stolz darauf, was ich getan hatte. Die anderen Jungs wissen zu allem Glück noch nicht, was ich angestellt habe, sind immer noch im Glauben, dass Paul als vermisst gilt, auch wenn sein Körper durch meine Hand jetzt unter der Erde verrottet. So manch einer würde sich fragen, was ich getan hatte oder was mich zu so etwas Grausamen bewegt hatte. Doch fange ich erst einmal mit meinem Motiv ein, welches doch so simpel ist. Es war die pure Eifersucht, welche mich zu solchen Dingen trieb, auch wenn es übertrieben scheint. Was dem armen Paulchen passiert ist, ist so eine andere Sache.

Ich hatte ihn vor knapp einer Woche zu mir eingeladen, bin dann mit ihm in einen Wald gegangen, ließ ihn dabei im Glauben, dass wir nur spazieren gehen. Schlussendlich sperrte ich ihn in der alten Holzhütte ein, versuchte ihn dazu zu bringen, nie wieder mit Richard zu sprechen, doch der kleinere schrie und wehrte sich, bis er seine Stimme, sowie als auch seine Kraft fast gänzlich verlor. Es mit anzusehen, wie er leidet, tat mir selber auch weh und doch habe ich einfach weiter gemacht, als wäre es mir völlig egal. Am Ende schloss ich ihn in eine Kiste ein, welche ich in das zuvor gegrabene Loch stieß und alles wieder zu buddelte. Nur wenn ich wieder daran denke, wird mir Kotzschlecht. Ich bin ein Unmensch und doch weiß noch niemand davon, was auch so bleiben sollte.

Nun denn, zurzeit befinde ich mich in meiner Wohnung, überdenke meine Aktionen und werde von der Schuld förmlich zerrissen. Ich konnte nicht mehr. Es verfolgt mich Tag und Nacht. Seine Schreie, die Tränen und diese harte Verzweiflung auf seinem Gesicht. Schnell schüttle ich meinen Kopf, in der Hoffnung, dass all diese Erinnerungen verschwinden würden. Verzweifelt schließe ich meine Augen, rolle mich auf dem Bett zusammen. Zu meinem Glück schlafe ich auch wieder ein, doch das wird nicht lange so wunderschön bleiben.

-Time Skip 01:23-

Ich schrecke hoch, das aber nicht wegen eines Alptraumes, sondern wegen des pochenden Schmerzes in meinem Gesicht. Verwirrt betrachte ich das Buch, welches mir ins Gesicht gefallen war. "Ich hätte das Regal echt nicht über das Bett hängen sollen", nuschle ich mit, vom Schlafen, rauer Stimme. Gerade als ich mich wieder umdrehen wollte, vernahm ich ein lautes Krachen aus der Küche. Ein mulmiges Gefühl überkommt mich langsam, aber sicher, so stehe ich auf. Auf Zehenspitzen schleiche ich zu der Küche, achte aber darauf, dass ich nicht auf die losen Dielen treten, welche verdächtig laut knarzen würden. Als ich in die Küche lunse, sehe ich niemanden. Nur die Kochtöpfe auf dem Boden. Verwirrt mustere ich diese, verräume schnell alles wieder. Wie kommen die aus den Schubladen? Kopfschüttelnd will ich wieder raus, doch vor meiner Nase wird die Küchentür volle Kanne zugeschlagen. Mit einem Aufschrei stolpere ich zurück, nehme mir sofort ein Messer aus dem hölzernen Messerblock und versucht durchzuatmen. "Wer ist da?!", rufe ich, so wie die meisten Menschen in diesen schlechten Horrorfilmen. Bei dem Gedanken muss ich kurz lächeln, doch auch das hält nicht lange ein. Wieder knallt eine Tür zu.

Verängstigt verlasse ich die Küche, mache schnell die Lichter an. Nichts. Keine Menschenseele befindet sich in meiner Nähe und doch fühle ich mich so krass beobachtet, als lauert etwas im Schatten auf mich. Eifrig beginne ich alles abzusuchen, doch gefunden habe ich nichts, außer meiner Sonnenbrille, welche ich schon länger suche. Frustriert setzte ich mich auf das Sofa und beginne an meinem eigenen Verstand zu zweifeln. Träume ich denn noch? Bei dieser Frage zwicke ich mir selber in den Arm, muss dann aber leider feststellen, dass das die Realität ist. Seufzend lehne ich mich zurück, als plötzlich vor meinen Augen Bücher aus den Regalen geworfen werden. Spinne ich?! Schnell nehme ich auf, was gerade geschieht, woraufhin ein Buch, mein Handy mit solch einer starken Wucht getroffen wird, wodurch es mir aus der Hand geschleudert wird. Irgendetwas geht hier absolut nicht mit rechten Dingen zu, so viel weiß ich bis jetzt. Ist das meine Strafe? So ein Quatsch, sowas kann nicht normal sein. Die Bücher haben gestoppt, doch schon die nächste Sache macht sich bemerkbar. Damit meine ich nicht das flackernde Licht, sondern die Kälte, die mich übermannt. Die Heizung ist doch an?

Immer mehr habe ich das Gefühl, dass ich von irgendeinem jähzornigen Geist heimgesucht werde. Verzweifelt gehe ich in mein Zimmer, schnappe mir Notizblock und Stift und sprinte zurück. Ein Versuch kann es wert sein, denke ich, und lege beide Gegenstände nebeneinander auf den kleinen Couchtisch. Ich muss echt verzweifelt sein, sonst würde ich so etwas nicht ausprobieren. "Ehm...Bin ich wahnsinnig?", Stille herrscht im Raum, doch plötzlich wird etwas in den Block gekritzelt. Die Buchstaben sind unsauber geschrieben, gerade so noch leserlich, doch das spielt keine Rolle, denn so oder so wird mir übel von diesen sechs Buchstaben. Auf dem Papier steht nur das Wort Mörder. War das Paul? Sucht er mich für meine Schandtat heim? "W-Wer bist du? Wie...wie heißt du?" Eine Weile lang passiert nichts Besonderes, so gebe ich schon fast die Hoffnung für Kommunikation auf. Nach einer weiteren halben Stunde schreibt es mir wieder. Paul Heiko Landers, das steht nun in meinem Block. Er ist es also wirklich. Ich werde von seinem Geist aus dem Jenseits heimgesucht. Kann ich denn noch so weiterleben?

Viele Optionen bleiben mir leider nicht mehr. Einen Exorzisten will ich mir jetzt nicht so dringend holen und die Ghostbusters gibt es ungünstigerweise nicht hier in der Nähe. Die drei Optionen, die ich wohl habe, sind so weiter leben, sterben oder umziehen, auch wenn letzteres wahrscheinlich nicht klappen würde. Sterben will ich jedoch auch nicht so dringend, jedoch hätte ich den Tod verdient. Wenn die anderen meine Schandtat herausfinden, so werde ich in ein Gefängnis gesteckt, was jetzt auch nicht mein Ziel ist. Ich kann so nicht weiter existieren, nein, das geht nicht mehr. Ich betrachte zitternd das Besser in meiner Hand, setzte es an meinem Hals an. Wieder fühle ich mich beobachtet, doch das ist mir egal. Dann soll Paul doch sehen, wie ich sterbe. Vielleicht besänftigt ihn das oder er wird oft immer in meiner Wohnung spuken. Ich seufze und ziehe das Messer durch, das Blut besudelt ziemlich schnell meine Kleidung. Um den Prozess zu beschleunigen, mache ich selbige an meinen Handgelenken. Das Blut läuft schnell runter, tropft auf den Boden oder saugt sich in meine Kleidung. Unter mir bildet sich eine Blutlache und das Bewusstsein verliere ich langsam aber sicher, bis alles schwarz ist. Der Tod trifft wohl ein...

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Und das nächste Kapitel, bin gerade voll in Stimmung zu schreiben :D

1123 Wörter

Jedem noch einen wunderschönen Abend/ Tag, Tschüssi :)

JA! NEIN! RAMMSTEIN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt