Benzin (Album-Rosenrot)

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In dem Kapitel werde ich Mal was Neues ausprobieren, im Punkte Schreibstil :3

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Draussen bricht die Nacht an, alles wird ruhiger. Aber noch lange nicht so ruhig wie in der Feuerwehrstation, welche ein wenig abgelegen in der Landschaft steht. In dieser befindet sich das gigantische Feuerwehrauto, welches schon lange nicht mehr zum Einsatz kam. Auch im Gemeinschaftsraum herrscht eine Stille, die nur von klirrendem Besteck oder dem Schnarchen von einem der fünf durchbrochen wird. Der Raum hat seine schönsten Tage schon längst hinter sich, wirkt fast schon ein wenig unangenehm. Auf dem Tisch, welcher in der Mitte steht, liegt alles Mögliche und auch sonst überall in dem kleinen Raum ist es chaotisch. An der Wand stehen Betten. In einem von diesen döst Till, ein Muskulöser, großer Mann, welcher schon seit Jahren als Feuerwehrmann tätig ist. An dem Tisch hocken seine Kumpanen, Paul, Christoph und Oliver, welche gemütlich ihre Zeit vertrödeln. Neben ihm in einem Bett schläft Richard, schnarcht dabei leise vor sich hin, so, wie er es immer tut, wenn ihm langweilig wird.

Till schlägt die Augen auf, als ihn ein fast schon fremder Ton weckt. Schon seit Jahren hat das Orange licht nicht geblinkt. Es signalisier einen Einsatz, genauso wie das Klingeln der kleinen Sirene. Träge klopft Till auf den Bauch seines schlafenden Kollegen, steht danach selber auf. Er ist der erste, der sich in die Feuerwehrkleidung begibt, sieht den anderen belustigt zu. Vor allem bei Richards Anblick muss er schmunzeln, denn dieser kann kaum die Augen offenhalten, selbst im Stehen nicht. "Na, Scholle? Zu wenig geschlafen, bei der vielen Freizeit?" Till bekommt einen finsteren Blick von dem schwarzhaarigen. "Du bist doch kein Stück besser!" zickt er ihn an, doch es ist es ihm wert. Mit einem leichten lächelnd auf den Lippen schreitet er voran und rutscht als erster die Stange runter, dicht gefolgt von seinen Freunden. "Komm Christoph! Wir müssen das Tor hochfahren, das kann ich schlecht alleine." ruft Till, bereits das Seil in der Hand. Doom packt sofort mit an, zieht gemeinsam mit ihm an dem dicken Tau. Das Tor wird langsam geöffnet, lässt einen seichten Windzug in die Station dringen. Der ganze Vorgang dauert einige Zeit, in welcher die anderen den Wagen mit den wichtigsten Sachen beladen.

Das Tor oben, der Wagen befüllt. Till ist der erste der die hohe Leiter erklimmt, gefolgt von den anderen. Er hat seinen Platz ganz rechts. Neben ihm kommt Richard, der am Steuer ist, danach Paul, Christoph und zum Schluss, Oliver. Till schnallt sich sofort an, mit einem Missmutigen Blick zu dem Fahrer. "Festhalten Jungs, Richard fährt wieder einmal, was so viel bedeutet wie: Wir könnten alle dabei drauf gehen" meint er amüsiert. Paul kichert leise, bekommt den Ellbogen von dem Igel in die Seite gestoßen. Er krümmt sich kurz zusammen, kann sich aber sein verspieltes Grinsen nicht verkneifen. Der Motor springt an, ist ein lautes grollen in der Stille. Till Atmet einmal tief durch, genießt das Gefühl eines Einsatzes. Wie sehr er es doch vermisst hatte wieder in diesem Wagen zu sitzen, den Geruch von Benzin zu schmecken und das Adrenalin in seinen Venen. Kein Nikotin oder Koffein gibt ihm solch ein wunderbares Gefühl. Niemals.

Mit einem ruckeln fahren sie alle los. Immer mehr wird der rote Gigant beschleunigt, bis er seine absolute Grenze erreicht hat. Mit einem Blick zu Richard merkt er, wie sehr dieser das Fahren liebt. Sein konzentrierter Blick, die Bewegungen und seine Sorgfalt waren nicht zu übersehen. Niemand hat dieses Auto so im Griff wie er es tut, auch wenn er fährt wie ein wahnsinniger. Richard kennt die Grenze von dem Feuerwehrauto, die Schwächen und Stärken. Till ist ein wenig fasziniert von ihm. Selbst reparieren konnte der Schwarzhaarige es, das meist sogar ohne Große Probleme. Till verspürte einen Stolz gegen über ihm, aber auch gegenüber den anderen. Zum Beispiel Paul, welcher sich die wildesten Einsätze ausdenkt, die er einmal erleben will. So ein verträumter Fröhlicher Bursche. Oder Christoph, der stehts sein Bestes gibt, keinen einzelnen Befehl missachtet und alles dafür gibt, damit niemand bei einem der Einsätze, wenn es welche gibt, stirbt. Auch Oliver ist eine Bereicherung für unser eingespieltes Team. Er bleibt stehts ruhig und konzentriert, hat immer den Überblick über das Geschehen.

Mittlerweile rast das Kraftfahrzeug durch die Stadt, hinterlässt eine größere Zerstörung als überhaupt nötig. Till hat schon bange das etwas passieren könnte, denn Richard kichert immer wieder kurz, was ihn wie ein Irrer dastehen lässt. Er wollte ihn gerade darauf ansprechen, doch merkte das etwas nicht stimmt. Das Feuerwehrauto kommt in eine Schräglage, genau in der letzten Kurve. Immer näher kommt es dem Boden, bis es sich überschlägt und alles schwarz wird.

Träge öffnet er seine Augen. Seine Gliedmaßen pochten vor Schmerz, seine Sicht ist leicht verschwommen, somit sieht er sogar doppelt. Till liegt auf seinem Bauch, streckt den Kopf eine wenig in die Höhe. Ein alter Mann zeigt auf ein Gebäude gleich vor ihnen. Als er seinen Kopf zu diesem dreht, entdeckt er einen Jungen Herrn, welcher drauf und dran ist, von diesem Hochhaus zu springen. Schleunigst rappelt Till sich auf, ruft die anderen. Richard ist der erste der bereit ist und das Sprungtuch aus dem Wagen holt. Till beobachtet die anderen dabei, ruft lautstark Anweisungen. "Nach links!! Nein, NEIN! Weiter rechts!" Das Ganze geht immer weiter, bis sie endlich perfekt stehen. Er grinst stolz, doch hört etwas, was ihm gar nicht gefällt. Ein Reissen ist zu vernehmen und in der Mitte von dem Tuch zieht sich ein riesiger Riss durch. Anscheinend ist das Sprungtuch schon so alt, sodass der Stoff einfach reißt bei einer zu hohen Spannung. Was ein Pech aber auch.

"Wir hatten eine Aufgabe, aber wir haben völlig versagt" meint Richard mit einem Seufzer. "Noch ist er am Leben!" ruft Christoph, doch keiner scheint ihn ernst zu nehmen. Till nimmt die Beine in die Hand und rennt so schnell er kann in das Gebäude. Mit polternden Schritten erklimmt er die Treppen, sein Atmen wird zu einem leichten schnaufen. Die Stufen scheinen sich bis in das unendliche zu ziehen, doch Till gibt keine Sekunde nach. Innerhalb weniger Minuten erreicht er die Spitze. Einen Moment muss er innehalten, seinen Atem wieder regulieren, bevor er auf das Dach hinaus geht. Leise öffnet Till die Türe, blickt hinaus und kann den jungen Mann erkenne. Langsam dreht sich der fein gebaute Herr um. "W....Was wollen s....sie hier?" seine Stimme ist schwach, kaum zu vernehmen. "Hey...mein Name ist Till...wie heißt du?" fängt er vorsichtig an, damit er ein Vertrauen aufbauen kann. "Christian..." "Freut mich dich kennen zu lernen, Christian. Willst du zu mir kommen? Dann können wir uns in Ruhe, ohne irgendwelchen Druck, unterhalten, Okay?" Christian sieht ihn ein wenig ängstlich an, zögert einen Moment, doch tritt von der Kante weg. Till legt seine Jacke ab und kommt ihm näher. Christians Augen werden glasig, bevor sich leichte Tränen den Weg runter auf seine leicht roten Wangen bahnen. Till kommt auf ihn zu, breitet seine Arme aus. Kaum sieht sein Gegenüber das, so schlingt er seine Arme um ihn. So stehen die beiden eng umschlungen auf dem Dach, Till gibt eine Entwarnung und tröstet Christian weiterhin. Er weint bitterlich, doch Till scheint eine beruhigende Wirkung auf ihn zu haben. "Shhhh...ich bin bei dir, dir kann nichts passieren" flüstert er leise, bekommt ein schwaches Nicken. Christian wird nach einiger Zeit ein wenig gesprächiger und Till freut sich darüber insgeheim sehr.

Lange Zeit haben sie sich noch unterhalten, sogar die Nummern ausgetauscht. Till ist mittlerweile zurück in der Feuerwehrwache und isst erst einmal etwas, nach diesem kleinen Abenteuer. "Du warst heute echt toll" gibt Richard wieder und lächelt den größeren an. "Danke, du hast zwar alles Mögliche auf der Fahrt zerstört, aber dafür warst du schnell genug da" Till kichert und löffelt seine Suppe weiter. Den ganzen Abend plaudern sie miteinander, genießen die Zeit. Jetzt müssen sie wieder eine lange Zeit für den nächsten Einsatz warten, doch vielleicht kommt schon gleich morgen der Nächste. Wer weiss...

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Ganz Okay geworden 0.o 1277 Wörter

Schönen Tag/Abend noch :D

JA! NEIN! RAMMSTEIN!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt