Wir waren Brüder | Regulus Black FF

3. Wir sind doch eine Familie...

Die Nacht brach herein, und der Schmerz in meinen Wangen ließ langsam nach, während ich mich unter meiner Decke verkroch. Die Ereignisse des Tages hatten mich erschüttert, und die Worte meiner Mutter hallten immer noch in meinem Kopf wider. Ich hatte versagt, meine Familie enttäuscht, und ich wusste nicht, wie ich es wieder gutmachen sollte.

Ein Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen düsteren Gedanken. Langsam setzte ich mich auf und rieb mir die Augen, bevor ich mit zittriger Stimme antwortete: "Herein."

Die Tür öffnete sich, und Sirius trat leise in mein Zimmer. Sein Gesichtsausdruck war ernst, und ich spürte sofort, dass etwas nicht stimmte.

"Regulus", begann er leise, "wir müssen hier weg. Wir dürfen nicht länger zulassen, dass unsere Eltern uns so behandeln. Es ist nicht fair, und es ist nicht richtig."

Ich sah meinen Bruder überrascht an. Sirius war normalerweise derjenige, der gegen unsere Eltern rebellierte, der sich ihren Erwartungen widersetzte. Dass er jetzt plötzlich so entschieden sprach, verwirrte mich.

"Aber Sirius, das ist immer noch unsere Familie", entgegnete ich zögerlich. "Wir können nicht einfach gehen und sie im Stich lassen."

Sirius' Augen funkelten vor Zorn. "Du verstehst es einfach nicht, Regulus! Sie sind nicht unsere Familie. Sie haben uns nie geliebt, nie respektiert. Sie haben uns nur benutzt, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Ich dachte, du würdest das endlich begreifen."

Die Schärfe in seiner Stimme traf mich wie ein Schlag. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ein Teil von mir sehnte sich danach, meinem Bruder zu folgen, aber ein anderer Teil konnte die Bindung zu unserer Familie nicht einfach abschütteln.

Bevor ich etwas erwidern konnte, stürmte Sirius aus meinem Zimmer, und ich hörte die Tür ins Schloss fallen. Ich blieb allein zurück, mit einem Gefühl der Verwirrung und der Einsamkeit.

Die Entscheidung, die vor mir lag, war nicht einfach. Sollte ich meinem Bruder folgen und alles hinter mir lassen, oder sollte ich bleiben und versuchen, die Bande zu unserer Familie wiederherzustellen? Ich wusste es nicht, aber ich wusste, dass ich eine Wahl treffen musste.