Als ich den entschlossenen Schritt vor die Tür seines Zimmers setzte, spürte ich einen Kloß in meinem Hals. Die Tür vor mir wirkte plötzlich so massiv, als ob sie mir den Weg zu meinem Bruder versperren wollen würde. Doch ich zwang mich dazu, die Hand nach der Türklinke auszustrecken und die Tür langsam zu öffnen.
Das Zimmer war in halbdunkel getaucht, nur das Licht der untergehenden Sonne drang durch das Fenster und tauchte den Raum in ein warmes, goldenes Licht. Mir fiel auf, das ich das ganze Jahr nicht hier reingegangen bin. Vieles hat sich verändert. Über seinem Bett hing eine Flagge vom Haus Gryffindor, auch der Rest war gold-rot geschmückt.
Ich trat ein und sah Sirius, der am Fenster stand und hinausblickte. Er schien in Gedanken versunken zu sein, und für einen Moment zögerte ich, ihn zu stören. Doch dann sammelte ich all meinen Mut und sprach ihn an.
"Sirius", sagte ich leise, und meine Stimme klang ungewohnt brüchig. "Darf ich reinkommen?"
Er drehte sich langsam zu mir um, und ich konnte die Müdigkeit in seinen Augen sehen. Doch trotz allem leuchteten sie vor Freude auf, als er mich sah. "Regulus", sagte er mit einem Anflug von Erleichterung in der Stimme. "Natürlich, komm rein."
Ich trat näher und schloss die Tür hinter mir. Für einen Moment herrschte Stille zwischen uns, und ich spürte die Spannung in der Luft. Dann brach Sirius das Schweigen.
"Es tut mir leid, dass du das alles mit ansehen musstest, was Mutter gerade getan hat", sagte er leise, und seine Stimme klang verzweifelt. "Ich wollte nicht, dass du in all das hineingezogen wirst."
Ich schüttelte den Kopf und trat näher zu ihm. "Es ist nicht deine Schuld, Sirius. Unsere Eltern einfach so. Sie werden nie verstehen, warum du das getan hast."
Ich spürte eine Welle der Erleichterung durch mich hindurchfließen. Trotz allem, was zwischen uns und unserer Familie stand, war Sirius immer noch mein Bruder, Das Gefühl, ihm egal zu sein verschwand, es wirkte alles wie an dem Tag, an dem er mich verließ
"Ich will das wir Brüder bleiben", sagte ich aufrichtig. "Egal, was passiert, wir stehen das gemeinsam durch."
Sirius nickte und drückte mich kurz. Dann ließ er mich los und trat einen Schritt zurück, als ob er sich wieder sammeln müsste. "Natürlich bist du mein Bruder", sagte er und wandte sich dem Schrank zu. "Aber ich halte es hier nicht aus. Ich kann das nicht mehr, nach der Pfeife unserer Eltern zu tanzen. Sie sind krank, ihre Ideologie, ihre Meinung. Das ist ekelhaft. Sie sind ekelhaft Regulus, verstehst du das?."
Ich nickte, auch wenn ich nicht sicher war ob er wirklich genau mit dem recht hatte. Er war schließlich der, der mir nicht schrieb. Der mich alleine ließ.

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Wir waren Brüder | Regulus Black FF
FanfictionIn dieser FF geht es um das Leben von Regulus Black, seine schwere Kindheit und sein leben auf Hogwarts und vor allem um sein Verhältnis zu Sirius. Ließt einfach mal rein