Ich saß auf der Tribüne des Quidditch-Stadions und spürte die Spannung in der Luft. Es war mein erstes Quidditch-Spiel als Schüler von Hogwarts, und das Kribbeln der Aufregung durchlief mich. Gryffindor gegen Slytherin – eine der größten Rivalitäten in der Schule. Die Menge tobte vor Begeisterung, die Farben grün und silber auf der einen und rot und gold auf der anderen Seite dominierten das Stadion.
Neben mir saßen einige meiner neuen Freunde aus Slytherin, darunter Crouch, Rosier und meine ältere Cousine Cissy. Severus sagte, er findet Quidditch wäre überbewertet und blieb deshalb in der Bibliothek. Die Jungs diskutierten eifrig über die Chancen unserer Mannschaft, und ich versuchte, ihrer Unterhaltung zu folgen, obwohl meine Gedanken immer wieder abschweiften.
"Wir haben dieses Jahr ein starkes Team," sagte Rosier, seine Augen funkelten vor Aufregung. "Unser neuer Jäger ist wirklich gut. Ich wette, wir gewinnen heute."
Crouch nickte zustimmend. "Ja, und unser Hüter hat in den letzten Trainingssessions unglaubliche Reflexe gezeigt."
Ich versuchte, mich auf das Gespräch zu konzentrieren, doch meine Gedanken wurden immer wieder von der Tatsache abgelenkt, dass mein Bruder Sirius heute für Gryffindor spielen würde. Es war merkwürdig, ihn dort auf der anderen Seite des Spielfelds zu sehen, in Rot und Gold, während ich hier in Grün und Silber saß.
Die Spieler betraten das Feld, und das Stadion explodierte in Jubel. Ich konnte Sirius unter den Gryffindor-Spielern erkennen, sein Gesicht entschlossen, sein Besen sicher in der Hand. Er sah mich nicht, oder er ignorierte mich bewusst – ich war mir nicht sicher.
"Und da kommen die Mannschaften!" rief der Kommentator, und die Menge brüllte noch lauter. "Gryffindor gegen Slytherin – das wird ein spannendes Spiel!"
Der Anpfiff ertönte, und die Spieler schossen in die Luft. Ich verfolgte das Spiel mit angehaltenem Atem. Der Quaffel wechselte schnell zwischen den Spielern, und die Jäger flogen geschickt um die Klatscher herum, die von den Treibern mit aller Kraft geschlagen wurden.
Sirius war, obwohl das erst sein erster Spiel war, ein blitzschneller und geschickter Spieler. Ich konnte nicht anders, als seine Bewegungen zu bewundern, auch wenn er für das gegnerische Team spielte. Er wehrte Klatscher ab und setzte seine Gegner unter Druck, doch ich konnte sehen, dass er sich voll und ganz auf das Spiel konzentrierte.
Slytherin erzielte das erste Tor, und wir jubelten begeistert. Ich spürte den Stolz meiner Hauskameraden, aber auch einen Stich der Sorge. Ich wollte, dass Slytherin gewann, aber ich wusste, dass eine Niederlage für Sirius schwer zu verkraften wäre. Es war ein merkwürdiger Zwiespalt, in dem ich mich befand.
Das Spiel ging weiter, und die Punkte summierten sich auf beiden Seiten. Es war ein harter Kampf, und beide Mannschaften schenkten sich nichts. Dann, plötzlich, sah ich, wie der Sucher von Slytherin in einen steilen Sturzflug ging. Der Schnatz war in Sicht!
Die Menge hielt den Atem an, als die Sucher um die Wette flogen. Sie waren Kopf an Kopf, als der Schnatz blitzschnell die Richtung änderte. Ich konnte die Anspannung in der Luft förmlich spüren.
Und dann, in einem unglaublichen Manöver, streckte unserer die Hand aus und schloss die Finger um den winzigen, goldenen Ball. Das Stadion explodierte in Jubel, als der Schiedsrichter den Sieg von Slytherin verkündete. Wir sprangen auf und jubelten, unsere Stimmen vereint in einem lauten Chor.
Doch während alle um mich herum feierten, konnte ich nicht anders, als zu Sirius hinüberzuschauen. Er stand mit hängenden Schultern auf dem Spielfeld, seine Enttäuschung war deutlich zu sehen. Meine Freunde bemerkten meinen abwesenden Blick nicht, sie waren zu sehr mit dem Sieg beschäftigt.
Ein Teil von mir wollte zu ihm gehen, ihm sagen, dass er großartig gespielt hatte, dass eine Niederlage nichts an seinem Können änderte. Aber ich blieb auf meinem Platz. Die Barriere zwischen uns schien unüberwindbar, selbst hier, weit weg von Zuhause und den strengen Erwartungen unserer Familie.
Ich wandte mich wieder meinen Freunden zu, zwang mich zu lächeln und mitzujubeln. Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass ich diesen Moment nie vergessen würde. Der Moment, in dem ich meinen Bruder auf dem Spielfeld sah, getrennt durch Farben, Häuser und Erwartungen.
Wieder mal ein härteres Kapitel :/
Hinweis: Ich weiß nicht genau, wann ich wie oft Kapitel hochladen werde, es können mal viele und mal eher wenige sein.
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Wir waren Brüder | Regulus Black FF
Fiksi PenggemarIn dieser FF geht es um das Leben von Regulus Black, seine schwere Kindheit und sein leben auf Hogwarts und vor allem um sein Verhältnis zu Sirius. Ließt einfach mal rein