23. Es liegt nicht alleine in deiner Hand

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Regulus saß allein in der Bibliothek, das schwache Licht der schwebenden Kerzen über seinem Kopf warf lange Schatten auf die Reihen alter Bücher. Vor ihm lag ein aufgeschlagenes Buch über Zaubertränke, doch seine Gedanken waren weit entfernt von den Seiten. Sein Blick war starr, die Worte verschwommen. Die Begegnung mit Sirius im Innenhof hatte ihn mehr getroffen, als er zugeben wollte. Sein Bruder hatte ihn abgewiesen, als ob er nichts bedeutete.

Die Tür der Bibliothek öffnete sich leise und Severus Snape trat ein, seine Schritte kaum hörbar auf dem Steinboden. Regulus bemerkte ihn und hob den Kopf, ein Hauch von Erleichterung in seinem Blick. Severus war einer der wenigen, mit denen er sich wohlfühlte.

"Regulus," sagte Severus mit einem kurzen Nicken, während er sich auf einen Stuhl gegenüber setzte. "Du siehst aus, als ob dich etwas bedrückt."

Regulus seufzte und lehnte sich zurück. "Es ist Sirius. Wir haben uns im Innenhof gesehen, aber er wollte nicht mit mir reden. Er war bei seinen neuen Freunden, den Rumtreibern."

Severus zog eine Augenbraue hoch. "Die Rumtreiber. Potter, Lupin, Pettigrew und dein Bruder. Ein Haufen von Unruhestiftern und Angebern. Besonders Potter. Er glaubt, dass die Regeln für ihn nicht gelten."

Regulus nickte. "Ich verstehe einfach nicht, warum Sirius sich so verändert hat. Früher waren wir uns so nah, aber jetzt scheint er mich zu verachten, nur weil ich in Slytherin bin."

Severus lehnte sich vor, seine dunklen Augen funkelten vor Zorn. "Dein Bruder hat sich schon immer von den Erwartungen seiner Familie distanziert. Er will anders sein, rebellisch. Und seine neuen Freunde bestärken ihn darin."

Regulus spürte eine Mischung aus Wut und Traurigkeit. "Aber wir sind immer noch Brüder. Das sollte doch etwas bedeuten, oder?"

Severus seufzte leise. "Familie bedeutet nicht immer Loyalität, Regulus. Nicht in der Art, wie wir es uns wünschen. Manche Menschen lassen sich von ihrer Umgebung und ihren neuen Freunden beeinflussen. Sie vergessen, was wirklich zählt."

Regulus starrte auf das Buch vor ihm, die Worte von Severus hallten in seinem Kopf wider. "Ich will nicht, dass es so endet. Ich will nicht, dass wir uns völlig entfremden."

"Das liegt nicht allein in deiner Hand," sagte Severus leise. "Du musst deinen eigenen Weg gehen und deinen eigenen Wert erkennen. Du kannst Sirius nicht zwingen, dich zu respektieren oder zu lieben. Das muss von ihm kommen."

Regulus nickte langsam. "Du hast recht. Ich werde mich auf meine eigenen Ziele konzentrieren. Vielleicht wird er eines Tages erkennen, was er verliert."

Severus legte eine Hand auf Regulus' Schulter. "Das ist die richtige Einstellung. Und vergiss nicht, du hast Verbündete hier. Wir Slytherins müssen zusammenhalten. Die Rumtreiber mögen denken, dass sie über allem stehen, aber wir wissen es besser."

Regulus fühlte eine Welle der Entschlossenheit durch sich hindurch fließen. "Danke, Severus. Ich schätze deine Unterstützung."

Severus nickte und zog ein Buch aus seiner Tasche. "Lass uns weiterarbeiten. Die Zukunft gehört denen, die sich darauf vorbereiten."

Regulus lächelte leicht und öffnete wieder sein Buch. Die Worte machten nun mehr Sinn. Er hatte noch viel zu lernen und viele Herausforderungen zu meistern, aber er wusste, dass er nicht allein war. Mit Freunden wie Severus an seiner Seite fühlte er sich stärker und bereit, seinen eigenen Weg zu gehen.

Da sind wir schon wieder ein bisschen weiter mit dem Buch.

Eine kurze Frage für die feeeeeerne Zukunft. Irgendwelche Ships dir eingebaut werden sollen?

Wir waren Brüder | Regulus Black FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt