Regulus betrat den Zaubertrankraum und nahm tief die Mischung aus Kräutern und geheimnisvollen Substanzen in der Luft wahr. Der Raum war groß und kühl, die Wände gesäumt von Regalen voller schillernder Fläschchen und mysteriöser Zutaten. Ein langer, hölzerner Tisch stand in der Mitte des Raumes, an dem bereits einige seiner Mitschüler saßen. Regulus fand einen freien Platz und setzte sich, legte seine Bücher und Materialien sorgfältig vor sich hin.
Er war nervös, obwohl er es sich nicht anmerken lassen wollte. Die Erwartungen seiner Eltern lasteten schwer auf ihm. Die Blacks waren eine alte und angesehene Familie, und von ihm wurde Perfektion erwartet - in allem, was er tat.
Kurz darauf betrat Professor Slughorn den Raum. Der rundliche, ältere Mann hatte ein freundliches, aber auch berechnendes Lächeln auf den Lippen. Sein goldbestickter Umhang glitzerte im schwachen Licht der Kerzen, die den Raum erhellten. Slughorn klatschte in die Hände und die leisen Gespräche verstummten.
"Willkommen zu eurer ersten Stunde Zaubertränke!" sagte er mit einer warmen Stimme. "Ich bin Professor Slughorn, und ich freue mich sehr, euch alle hier zu sehen. Heute werden wir mit einem einfachen Trank beginnen, der aber eine sorgfältige Hand und präzise Zutaten erfordert - den Aufrischungstrank."
Regulus spürte, wie sein Herz schneller schlug. Dies war seine Chance, sich zu beweisen. Er erinnerte sich daran, wie oft seine Mutter ihm gesagt hatte, dass er der Familie Ehre machen müsse. Fehler waren keine Option.
Slughorn deutete auf die Tafel, auf der die Zutatenliste und die Anweisungen erschienen: Belladonna, Schlangenzähne, getrocknete Brennnesseln und ein Schuss Essenz von Knieselpflanzen. Regulus las die Liste sorgfältig und begann, seine Zutaten in präzise Stücke zu schneiden. Jeder Handgriff musste sitzen.
Während er arbeitete, glitt sein Blick zu den anderen Schülern, die ebenfalls konzentriert ihre Tränke vorbereiteten. Einige von ihnen wirkten selbstsicher, andere nervös. Regulus wusste, dass er sich nicht ablenken lassen durfte. Seine Eltern hatten ihm oft gesagt, dass er sich auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen musste und sich nicht von den Schwächen anderer beeinflussen lassen sollte.
Er gab die Zutaten in den Kessel und rührte vorsichtig, genau wie in den Anweisungen beschrieben. Der Trank begann langsam, seine Farbe von einem trüben Grün in ein klares, helles Blau zu ändern. Regulus hielt den Atem an - es schien zu funktionieren.
Professor Slughorn wanderte durch den Raum, beobachtete die Schüler und machte gelegentlich Komplimente oder gab Hinweise. Als er an Regulus' Platz kam, musterte er dessen Trank und nickte anerkennend.
"Sehr gut, Mr. Black. Die Farbe sieht vielversprechend aus. Weiter so," sagte Slughorn, bevor er weiterging.
Regulus fühlte eine Welle der Erleichterung und des Stolzes. Er hatte es geschafft, zumindest diesen ersten Schritt. Aber er wusste, dass dies nur der Anfang war. Es würde noch viele Herausforderungen geben, und er durfte nicht nachlassen.
Während er seinen Trank weiter beobachtete, dachte er an die Worte seiner Eltern und daran, wie wichtig es war, die Erwartungen zu erfüllen. Er war ein Black, und das bedeutete, dass er immer das Beste geben musste. Hogwarts war seine Chance, und er war entschlossen, nicht zu enttäuschen.

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Wir waren Brüder | Regulus Black FF
FanfictionIn dieser FF geht es um das Leben von Regulus Black, seine schwere Kindheit und sein leben auf Hogwarts und vor allem um sein Verhältnis zu Sirius. Ließt einfach mal rein