Wir waren Brüder | Regulus Black FF

41. Gespräche unter Geschwistern

Die Tage zu Hause vergingen quälend langsam, doch schließlich, nach unzähligen Nächten des Grübelns, fasste ich einen Entschluss. Ich musste mit Sirius reden. Das Schweigen zwischen uns war zu einer unerträglichen Last geworden, und ich konnte nicht länger warten. Es war an der Zeit, die Dinge zu klären, egal wie schwer es auch sein würde.

Es war ein grauer, trüber Nachmittag, als ich endlich meinen ganzen Mut zusammennahm und die knarrende Treppe zu Sirius' Zimmer hinaufging. Mein Herz schlug laut in meiner Brust, und ich konnte spüren, wie meine Hände zitterten. Vor der Tür angekommen, atmete ich tief durch und klopfte an.

„Ja?“ kam die muffige Antwort von drinnen.

Ich öffnete die Tür und trat ein. Sirius lag auf seinem Bett, ein Buch in der Hand, aber er sah sofort auf, als ich hereinkam. Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich, und er legte das Buch beiseite.

„Was willst du, Reggie?“ fragte er kühl.

Die Abkürzung meines Namens, die früher immer so liebevoll klang, war nun mit einer distanzierten Schärfe behaftet. Ich schluckte schwer und trat näher an sein Bett heran.

„Sirius, wir müssen reden,“ begann ich, meine Stimme zitterte leicht. „Ich kann dieses Schweigen nicht mehr ertragen. Wir sind Brüder.“

Sirius setzte sich auf und sah mich aufmerksam an, sein Blick jedoch distanziert. „Was gibt es da noch zu reden?“

„Ich weiß, dass wir unterschiedliche Wege gehen,“ sagte ich, bemüht, ruhig zu bleiben. „Aber das ändert nichts daran, dass wir Brüder sind. Wir waren uns einmal so nah.“

Sirius seufzte und schüttelte den Kopf. „Es ist nicht so einfach, Regulus. Du bist so tief in ihren Erwartungen gefangen. Ich habe versucht, dich da rauszuholen, aber du wolltest nicht hören.“

Ich fühlte, wie die Worte zwischen uns schwer in der Luft hingen. Es war offensichtlich, dass Sirius nicht bereit war, in die Vergangenheit zurückzugehen, nicht bereit zu diskutieren. Vielleicht war es besser, nicht über die alten Wunden zu sprechen, sondern nach vorne zu schauen.

„Ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut,“ sagte ich schließlich. „Nicht für irgendetwas Bestimmtes, sondern allgemein. Es tut mir leid, wie alles gelaufen ist.“

Sirius' Gesichtsausdruck wurde weicher, und für einen Moment schien er nicht zu wissen, was er sagen sollte. Schließlich nickte er langsam. „Das hätte ich nicht von dir erwartet, Regulus. Danke.“

Ich setzte mich auf den Rand seines Bettes und schaute zu ihm auf. „Ich weiß, dass es schwer ist. Es ist für mich auch nicht einfach, immer ihren Erwartungen gerecht zu werden. Aber ich will nicht, dass das zwischen uns steht.“

„Es ist schwer, das einfach zu vergessen,“ sagte Sirius und sah nachdenklich aus dem Fenster. „Aber vielleicht können wir einen Weg finden, trotzdem Brüder zu sein.“

„Das hoffe ich auch,“ sagte ich und spürte, wie ein kleiner Teil der alten Verbundenheit zwischen uns zurückkehrte. „Ich möchte es versuchen, Sirius. Wirklich.“

„Ich auch,“ sagte er leise. „Aber du musst verstehen, dass ich meinen eigenen Weg gehen werde. Ich kann nicht so leben, wie sie es wollen.“

„Ich verstehe,“ sagte ich und nickte. „Und ich werde versuchen, meinen eigenen Weg zu finden. Aber es wird Zeit brauchen.“

Sirius legte eine Hand auf meine Schulter und lächelte schwach. „Vielleicht schaffen wir es ja doch, irgendwie zueinander zu finden.“

Ich erwiderte sein Lächeln und fühlte, wie die Last auf meiner Brust ein wenig leichter wurde. „Danke, Sirius. Ich werde mein Bestes tun.“

„Das ist alles, was ich verlange,“ sagte er und lehnte sich zurück. „Pass auf dich auf, Reggie.“

„Du auch, Sirius,“ antwortete ich leise.

Als ich sein Zimmer verließ, fühlte ich mich ein wenig erleichtert. Es war ein kleiner Schritt, aber es war ein Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung für uns beide, auch wenn wir möglicherweise nie so verbunden wie früher sein könnten.

Mal sehen, was die Zeit bringt...

Ich bin überrascht, wie viele Kapis man doch schafft an einem Tag am Strand