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„Hey! Hör auf zu träumen!“
Beim „hey“ schnippst Theo vor meiner Nase herum.
„Häh? Hab ich doch gar nicht“, verteidige ich mich und lasse mich in den warmen Sand fallen.
Seit gestern Abend sind Theo, Blaise und Greg bei mir zu Besuch, nachdem Hermine vorgestern erstmal in den Fuchsbau zurück gereist ist.
Nachdem die Jungs den Fernseher bestaunt haben, haben wir spontan einen der Filme geschaut, die Hermine mir geschenkt hat. Es hat ihnen allen richtig gut gefallen. Insbesondere Blaise war ganz aus dem Häuschen – manchmal ist es richtig drollig, wie er sich für Dinge begeistern kann – und er meinte, wir müssten bald noch mal einen solchen Abend mit Malcolm und den anderen Jungs machen.
Heute morgen haben wir uns Brote belegt und haben danach einen Muggelabwehrzauber auf mein Haus und das Grundstück gelegt, der Muggel automatisch den Blick von ungewöhnlichen Vorkomnissen abwenden lässt. So konnten wir auf Besen ein wenig einen Quaffel durch ein Quidditchtor (das sich durch einen Zauber beliebig schrumpfen und ausdehnen kann, was praktisch zum Verstauen ist) zu werfen und in der Luft ein paar Manöver zu üben.
Danach waren wir am Strand joggen, ehe wir in einem kleinen Bistro gegessen haben, wobei ich für alle bezahlt habe, da die anderen logischerweise kein Muggelgeld dabei hatten.
Abschließend haben wir uns nun einen schönen Fleck am Strand gesucht, unsere Turnschuhe und T-Shirts ausgezogen und in unseren Shorts in den Sand gesetzt oder gelegt.
Hier sind wir nun, schauen einer Gruppe junger Männer beim Beach-Volleyball zu und amüsieren uns unauffällig über zwei Mädchen, die in der Nähe sitzen, vielleicht zwei oder drei Jahre jünger sind als wir und uns anstarren, als hätten sie noch nie ein männliches Wesen gesehen.
„Ach, leugnen ist zwecklos, Drachenjunge“, sagt Theo und lässt eine handvoll Sand auf meinen nackten Bauch rieseln, was ich mit einem ärgerlichen Grunzen quittiere. „Wir wissen alle, dass du an dein Mädchen gedacht hast. Dabei war sie gerade eine Ewigkeit bei dir!“
„Sie war eine Woche bei mir“, sage ich und verdrehe die Augen.
„Sag ich doch, ewig für deine Verhältnisse. Normalerweise hält es doch kein Mensch so lange mit dir aus.“
„Mistkerl“, sage ich, muss aber grinsen, während Blaise und Greg lachen.
„Und wie lange bleibt sie jetzt bei der Wieselbande?“, fragt Blaise.
„Keine Ahnung“, antworte ich. „Wir haben nur abgemacht, dass wir das die Tage mal besprechen.“
Blaise zieht die Augenbrauen hoch.
„Und du willst wie lange warten?“
Ich muss wieder grinsen.
„Ich denke, ich werde ihr gleich morgen eine Eule schicken und sie wieder zu mir einladen.“
„Du hältst es tatsächlich kaum ohne sie aus, was?“, stichelt Blaise.
„Pff“, mache ich. „Und wenn schon. Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich total gerne mit ihr zusammen bin. Es ist wirklich etwas Besonderes.“
„Verstehe“, sinniert Blaise und starrt einen Augenblick ins Leere.
„Tust du?“, frage ich und schaue Blaise intensiv an.
Er erwidert kurz meinen Blick, ehe er flüchtig grinst und sich mit der Hand durchs Haar fährt.
„Ja. Ja, ich denke, ich verstehe dich.“
„Das heißt... du und Daphne...“
Ich lasse den Satz unvollendet in der Luft hängen.
Bisher haben wir uns alle noch nicht so richtig getraut, Blaise auf Daphne anzusprechen.
Nur, weil sie sich auf meiner Party von ihm hat küssen lassen, heißt das nicht, dass sie zusammen sind.
„Ja, das heißt es“, bestätigt er.
„Was ist denn an dem Abend noch passiert?“, fragt Theo neugierig.
„Mit Daphne und mir? Nichts. Ich meine, ich habe sie zum Glück überzeugen können, dass ich sie nicht nur einfach ein zweites Mal rumkriegen will, sondern dass es mir um mehr geht. Wir sind dann nur noch ein wenig auf dem Grundstück des Stadthauses spazieren gegangen und haben geredet. Zwei Tage später waren wir zusammen essen, und zwei Tage darauf habe ich sie zu mir nach Hause eingeladen.“
Wir wissen, dass Blaise direkt nach dem Abschluss ein eigenes Haus erworben hat, da er sich so gut es geht von seiner Mutter distanzieren möchte.
„Naja“, schmunzelt Blaise. „Und bei diesem Treffen habe ich ihr kommuniziert, dass ich sie zwar nicht nur rumkriegen will, was aber nicht heißt, dass ich nicht ziemlich gerne mit ihr ins Bett möchte.“
„Aha“, macht Theo. „Und wie hast du ihr das kommuniziert?“
Blaise grinst breit.
„Nicht mit Worten jedenfalls.“
Und wir müssen lachen.
„Bei Greg gibt’s aber auch Neuigkeiten“, verkündet Blaise.
Greg wirft ihm einen undeutbaren Seitenblick zu.
„Du musst nicht drüber reden, Greg“, sage ich.
„Häh?“, kommt es von Theo. „Du musst nicht drüber reden? Was zur Hölle, Draco? Greg, natürlich musst du uns erzählen, was jetzt los ist! Raus mit der Sprache!“
„Gibt nichts zu erzählen“, nuschelt Greg.
„Ach komm schon“, mischt sich Blaise ein. „Jetzt tu mal nicht so, Greg. Also, unser guter Greg hier hat sich seit der Party täglich mit Astoria getroffen.“
„Hört, hört“, sagt Theo und ich pfeife leise.
„Das hat ja nichts zu heißen“, stellt Greg fest und rutscht kurz unbehaglich hin und her.
„Habt ihr euch geküsst?“, frage ich und Greg schüttelt den Kopf.
„Kommt noch“, behauptet Theo.
„Nur, weil sie sich mit mir trifft, heißt das nicht... Ich meine, sie könnte es immer noch freundschaftlich meinen!“
„Ich bitte dich, Greg!“, tadelt Theo. „Welches Mädchen trifft sich denn täglich mit einem Typen, nur, weil sie mit ihm befreundet sein will.“
„Hm“, macht Greg nachdenklich.
„Ich sag dir, sie wartet darauf, dass du den ersten Schritt machst“, behauptet Blaise.
„Meinst du?“, fragt Greg unsicher und vergräbt seine nackten Zehen im Sand.
„Absolut“, bestätigt Blaise und ich bin erstaunt, dass Greg tatsächlich etwas zuversichtlicher schaut. Er gibt mittlerweile wirklich viel auf die Meinung von Blaise.
„Und wie sieht es bei euch aus, Draco?“, fragt Theo. „Ich meine, deine Eltern überschlagen sich ja nicht gerade vor Begeisterung, wie du erzählt hast.“
Ich seufze.

Friendship and other Disasters (Dramione) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt