2. 12 Säulen

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"Nun denn, Izuku. Beginne."
Sagte seine Mutter und schritt weit zur Seite.

Izuku drehte sich zu dem Gegenstand um und zog das Tuch weg.

Ein Spiegel kam zum Vorschein.
Sein Rahmen war aus Gold und seltsame Schriftzeichen waren darin eingraviert.

Er konnte sein Spiegelbild klar erkennen, doch er wusste, dass es nicht alles war, was dahinter steckte.
Seit seiner Geburt wurde er hier für vorbereitet.
Nicht nur von seiner Mutter, von seiner ganzen Umgebung.

Seine Hand berührte ein Symbol am Rahmen, welches scheinbar tiefer saß als alle anderen.
Als seine Finger es berührten, leuchtete es auf.
Das grüne Licht sprang auf alle anderen Symbole über und im Bruchteil einer Sekunde war der Spiegel völlig erleuchtet.

Das Spiegelbild veränderter sich.
Verschwamm, wie ein Ruhiges Meer, was plötzlich aufgewirbelt wurde.

Izuku, scheinbar gelassen legte seine Hand auf den Spiegel, dessen Oberfläche nun schwarz war.
Er wusste, ihm drohte keine Gefahr, doch sein Herz schlug laut.
Es war Freude, Erwartung und Hoffnung, die ihn trieben.

Seine Hand reichte durch die Schwarze Masse, die eine angenehme Wärme von sich gab.
Izukus Hand verschwand, dann sein Arm und schließlich seine Schulter.
Einmal durchatmend machte er einen schritt und ließ sich durch die Spiegel ziehen.

Die andere Seite war nicht das, was er erwartet hatte.
Hatte er überhaupt Erwartungen?
Worauf hatte er überhaupt gehofft?

"Oh schon wieder jemand der sein Glück versucht?" Eine Stimme erhellte den Weißen Raum.

Es gab nichts.
Weiß nur weiß.
Keine Schatten, kein Anfang und kein Ende.
Nur Diese Stimme.

"Ich bin Izuku Midoriya, Teil der 12 Säulen Verneinung und ich trete vor euch, um meinen Platz als Prophet des Wissens einzunehmen."
Sprach er laut und deutlich.
Da war keine Furcht in seiner Stimme.
Keine Sorge in einer Haltung.

Er wusste was er wollte.

"Das haben schon oh so viele versucht. Warum glaubst du, dass du würdig bist diesen Platz einzufordern?"

"Du bist nicht der, der das zu entscheiden hat." Sprach der Junge und ballte seine Faust.
"Du bist nicht die Säule des Wissens!" Rief er aus.

Ein Lachen laut und klar erfüllte nun den Raum.

Aus dem weiß erschien ein Wesen.
Izuku schaute es mit immer größer werdenden Augen an.

"Da hast du recht... ich bin die dritte Säule, die Säule des Kampfes."
Das Wesen schlich um Izuku herum.
Seine riesigen Tatzen hinterließen keine Spuren oder Töne.

Sein Fell war weiß mit schwarzen Streifen.
Sein Schweif ähnelte, dem eines Drachen, mit schuppen übersät.
Das Fell schien hart und undurchdringlich.
Gebogene Hörner brachen aus seinem Kopf hervor.
Seine weißen Flügel lagen ihm eng am Körper angelegt.

Er schien eine Mischung aus einem Schneetiger zu sein.

"Schon seit langer Zeit hat mich keiner mehr Besucht. Sag, solltest du die Kraft der Weisheit erlangen, was willst du damit tun?"
Fragte die Säule der Kraft.

"Ich will Menschen helfen!" Rief Izuku aus, ohne groß darüber nachzudenken.

"Mit Weisheit? Das ist mal was neues."
Das Tier drehte weiter seine Runden um Izuku herum.
Während es sprach, bewegte sein Mund sich nicht.
Stattdessen hallte die Stimme im Raum umher.

"Wissen kann ein Segen aber auch ein Fluch sein. Wenn ich es kontrolliere, kann ich Menschen vor der Schmerzlichen Wahrheit schützen, aber kann ich auch Wissen weiter geben, um das Leben zu erleichtern. Das will ich tun."
Sagte Izuku fest entschlossen und das erhabene Wesen nicht aus den Augen lassend.

"Mhm... so ist das also... Nun gut ich habe mich entschieden."
Sagte das Tiger-Wesen.
"Ich gebe dir meine Macht, um dein Ziel zu helfen zu erreichen."

Izuku schüttelte nur den Kopf.
"Das will ich nicht. Ich will mich nicht anderer Menschen Recht bedienen. Du gehörst zum Propheten der dritten Säule, nicht zu mir, der Prophet der ersten Säule. Ich habe nicht das Recht mit deiner Kraft zu bedienen."

Das Wesen stoppte ein seiner Bewegung und hatte sich im nächsten Moment auf das Kind gestürzt.

Izuku blickte direkt in den Rachen des Tieres, welches innehielt, da der Junge sich nicht weg bewegte.
"Ich hätte dich verschlingen können. Hast du keine Angst vor dem Tod?"

"Nein, die habe ich nicht, da ich weiß, dass du mir kein Leid tun wirst."

"Woher willst du das Wissen?" Fragte das Wesen und begann wieder seine Runde zu gehen.

"Ich bin der Prophet des Wissens, stell mir eine Frage und ich werde sie beantworten können."
Antwortete Izuku selbstbewusst.

"Nun gut. Wie heiße ich junger Izuku?"

Izuku schaute das Tier fragend an.
"Das kann ich dir nicht sagen."
Sagte er dann Kopf schüttelnd.

"Also weißt du anscheinend doch nicht alles!"

"Du hast keinen Namen. Den Namen, den dein Meister dir gegeben hat, kennst du nicht mehr. Deswegen befindest du dich im Spiegel der Weisheit, du hast auf mich gewartet, damit ich dir deinen alten Namen zurückgeben kann."

Das Tier Stockte.
Sein Blick wendete sich zu Boden.
Trauer stand in seinen Roten Augen.
Es drehte sich zu Izuku und legte sich vor ihm auf den Boden.
Den Kopf drückte es ganz tief zu Boden.

Mit flehenden Augen blickte er auf Izuku.
"Ich flehe dich an, gib mir einen Namen. Lass mich dir treu ergeben sein. Wenn du mich nicht akzeptierst, so werde ich jeden anderen Töten, der zu mir kommt, selbst wenn es ein weiter Prophet sein sollte."

Izuku, der so klein war, dass er nicht mal die Nase des Tieres berühren konnte, drückte sich ans Maul des Wesens.
"Wenn das dein Wille ist, werde ich dich unter meine Dienste nehmen... Rashta."

Das Tier schnurrte.
"Du bist ein gutes Mädchen Rashta." Wiederholte Izuku und strich sanft über ihre Schnute.

"Von heute an seit ihr mein Herr und Meister Izuku. Ich will euch helfen auch die anderen Säulen finden und zu beherrschen.
Doch lass mich dir zuerst sagen, was meine Kräfte für euch bedeuten.
Mit unserem Bund verdoppele ich eure Magie Kraft.
Dies ist das wichtigste, was ihr wissen müsst, von heute an müsst ihr euch zurückhalten."
Erklärte Rashta.

Izuku löste sich von dem Tier.
Der Nebel war wieder aufgetaucht und es wurde für ihn Zeit zu seinen Anhängern zurückzukehren.

"Wartet Herr! Bevor ihr geht, nehmt dies!" Rief Rashta und ein grünes licht erschien über Izukus Kopf, daraus entstand ein Umhang.
Izuku fing ihn auf und besah in sich.

Er war weiß und total flauschig.
Nur war er viel zu lang für Izuku.
Mittig auf dem weiß zog sich ein breiter, roter streifen, auf den Goldene Schwerter eingestickt waren.

"Der Umhang ist wunderschön! Doch ist er viel zu groß!" Sagte Izuku, nachdem er ihn umgelegt hatte.
Der Umhang war nicht so schwer wie er aussah.

Das Problem war, dass er erst vier war und die Kapuze hing ihm bis zum Bauch, wenn er sie aufsetzte.
"Ihr werdet bestimmt hinein wachsen." Sagte Rashta sanft und ganz vorsichtig ergriff sie die Kapuze mit ihrem Maul und zog sie hinunter.
Izuku fragte sich, wie sie so präzise bei ihrer Größe sein konnte.

"Nun könnt ihr gehen mein Herr, ich werde euch immer zur Seite stehen, ihr braucht nur meinen Namen zu rufen."

Izuku winkte dem Tier zu, während er vom Rauch eingehüllt wurde und langsam verschwand.

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