53. Eingesperrt

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Izuku erwachte nur langsam.
Seine Augen brauchten einen Moment.
Es war hell.
Sehr hell, als würde Licht direkt auf ihn strömen.

Er wollte sich erheben, doch sein Körper stieß auf Widerstand.

Das Einzige, was er tun konnte, war den Kopf nach Links und rechts zu drehen.
Weiße Wände starrten ihm entgegen.
Nicht mehr und nicht weniger.

"Izuku, es ist alles gut." Ertönte eine Stimme in seinem Kopf.
Es war Leonard.
Sein Herzschlag beruhigte sich.

"Hör zu. Ich kann dir jetzt nicht alles erklären und ich weiß nicht an wie viel du dich erinnerst, darum kann ich dir nur sagen, was gerade wichtig ist.
Du befindest dich zu diesem Zeitpunkt in Tartarus.
Deine Quirk einzusetzen ist unmöglich.
Wenn du jetzt Magie einsetzt, so wirst du wieder ausflippen und daraufhin sterben. Ich gebe mir größte Mühe herauszufinden, was hier gerade vor sich geht."

Okay, das war beunruhigend. Izuku Herzschlag ging wieder durch die Decke und nahm ein unmenschliches Ausmaß an.
"Hey, es ist okay. Die Krieger sind in der Welt unterwegs und verbreiten weiter die Kunde. Die anderen sind auch dabei.
Spy hat aus eigener Kraft einen Vertrag mit Hawks und Thunder einen mit Lady Nagant.
Ich habe noch niemanden, doch das gibt mir die Möglichkeit dich mit voller und nicht nur mit halber Kraft zu unterstützen."

"Ich... ich verstehe nicht." Izukus Stimme war schwach und hallte durch den Raum.
Er musste Augenblicklich husten.

Menschen kamen in den Raum und hatten ihn umstellt.
Izuku konnte ihre Gesichter nicht erkennen.
Es war, als würde er durch einen Schleier Blicken.

"Midoriya Izuku, du wurdest verhaftet und bist des Massenmordes angeklagt und verurteilt worden."

Eine Welle der Emotionen, größtenteils des Hasses, ergriff den Jungen.
Um seine Hand herum bildeten sich goldene Partikel.
Die Menschen wichen zurück, doch das brauchten sie gar nicht.

Izuku schrie Schmerz verzerrt.
Seine Hand, ohne etwas zu tun, bog sich in einen unnatürlichen Winkel und brach sogleich an mehreren Stellen.
"Ich hatte dir doch gesagt, du kannst noch keine Magie einsetzten!" Rief Leonard in seinem Kopf.

"Wie lange schon?"
Fragte der Junge heiser.

"4 Tage." Antwortete eine der Gestalten.

Izuku hätte mit mehr gerechnet.
Gut.
Situation Erfassung.
Wo war er?
-Tartarus.
Wie lange war er schon hier?
-4 tage.
Kann er seine Quirk nutzen?
-Nein.
Kann er Magie nutzen?
-Nein.
Kann er Kontakt mit den Säulen aufnehmen?
-Ja.

Okay, das war mehr oder weniger gut.

"Wie lange werde ich noch brauchen?" Die Frage war nicht an die Ärzte gerichtet, sondern an Leonard. Izuku schaffte es nicht Telepathisch mit ihm zu reden.

"In zwei bis drei Wochen solltest du wieder auf ungefähr 20% kommen können, ohne gleich wieder wahnsinnig zu werden."
Sagte Leonard.

Izuku schloss erleichtert wieder die Augen.
"Das ist gut... das ist sehr gut."
Antwortete er mit einem lächeln.

Die Wachen und Ärzte warfen sich Blicke zu.
Einer von ihnen wollte sich Izukus Hand annehmen.
Dieser riss die Augen auf.
"Fass mich an und ich bring' dich um, selbst wenn es meine anderen Knochen zerfetzt." Knurrte er.

Izuku fühlte sich unendlich merkwürdig.
Berührung machte ihm Angst.

Was war nur passiert?

Die Antwort brachte ihm Leonard, nachdem er sich selber unter Kontrolle hatte.

Zusammengefasst ließen die Ereignisse einen bitteren Geschmack zurück.

Nachdem er sein Bewusstsein verloren hatte, wurde er scheinbar besessen und war Amok gelaufen.
Jedes Mal, wenn er jemanden mit den Anzeichen einer Quirk gesehen hatte, hat er sich auf sie gestürzt.
Teile davon hatte er gesehen, aber auch nur ein kleiner Bruchteil.

Die Säulen hatten erkannt, dass Izuku nicht bei Bewusstsein war und hatten die Krieger genutzt, um ihn aufzuhalten.
Das endete in einem aussichtslosen Kampf, in dem Izuku endlich wieder zurückkehrte.

Er war nur wenige Sekunden bei Bewusstsein, bevor er wieder verschwand.

Nach einem Kriegsrat entschieden sich die Säulen und die Krieger dafür, dass Hawks den Jungen nach Tartarus brachte, um einen weiteren solchen Anfall im Notfall aufhalten zu können.

Denn es gab eine Sache um diese Besessenheit.
Er war nicht in der Lage Magie einzusetzen, sondern nur die Quirks, die er mit All for One erhalten hatte.

Izuku verstand es nicht.

Es machte in seinem Kopf einfach keinen Sinn.
Nach dem zweiten Tag, an dem er erwacht war, wurde er von diesem unbequemen Ding abgemacht.
Das geschah aber auch nur unter der Bedienung, dass er sich völlig verarzten ließ.

Dass er sich jetzt in der Zelle bewegen konnte, war eine große Erleichterung.
Sonst wäre er vermutlich noch irre geworden.
All for One hatte damals den Luxus zu sitzen und gerade auszublicken.

Noch nie waren Stunden so langsam vergangen, wie in diesem Augenblick.
Um seinen Hals lag ein schweres Halsband, was wohl ein Elektroschocker war.
Keine Ahnung, wenn ja, dann hatten sie es bis jetzt nicht gebraucht.

Izuku war schon oft an der Grenzen des klinischen Wahnsinns.
Doch dieses Mal war es das einzige Mal, dass er glaubte, wirklich Wahnsinnig zu sein.

Er hatte dauern diese Stimme im Kopf.
Es machte ihn verrückt.

Jedes Mal, wenn er es hörte, stieg sein Puls an und wäre Leonard, seine gute Stimme im Kopf nicht gewesen, dann hätte er wohl wieder die Kontrolle verloren.

Izuku verstand einfach nicht, was diese Stimme bewegte.
War es die Quirk?
Die Magie?
Beides, was sich nicht verträgt?

Es waren keine Antworten in Sicht.

Wie seine Heilung voranging, versuchte er mit Leonard, er baute schon nach wenigen Tagen wieder eine Telepathische Verbindung auf, was sehr positiv war.

Nicht mehr lange.

Nicht mehr lange und wir sind frei.

Izuku schüttelte den Kopf.
Nein, so würde er nicht weiter machen.

Das Ende naht. Unser Ende naht.

Diese Stimme.
Izuku schrie.
Es war scheißegal, wer ihn hörte oder was geschah.
Wenn er nicht bald irgendwas tat, würde er nicht mal 2 Stunden draußen sein können, ohne direkt wieder gefasst zu werden.

Seine Hand schlug gegen die Wand.
Knack.
Schon wieder seine Knöchel.
Doch es tat gar nicht mehr.
Izuku bewegte seine Hand so viel er konnte, trotz des Schmerzes, den er dabei verspürte.

Die zweite Woche ging vorbei.
Izuku war schwach, dreckig und völlig fertig mit den Nerven.
Gleichzeitig versprühte er unglaublich viel Hass.

"Es wird Zeit, Izuku." Sagte Leonard.

Izuku sprang sofort von seiner Pritschte auf.
"Für wie viel glaubst du, habe ich Kraft?" fragte er laut.
Es spielte keine Rolle, wer ihn hörte, er war eh nicht aufzuhalten.

"Alles, solange du dich auf 15% begrenzt." Antworte Leonard.

Izuku hüllte sich in ein goldenes Licht. Augenblicklich wurde ein Alarm ausgelöst, doch das brachte auch nichts mehr.
Das Licht verschwand und er trug wieder seine bequeme Prophetenkleidung.

Er sendete einen Handkuss in Richtung der Scheibe, wo er wusste, dass Menschen waren.
"Schmort in der Hölle, ihr Wichser." Sagte er kindlich süß und tötet sie dann augenblicklich mit zwei Lichtgeschossen.
Die Scheibe zersplitterte.

Rauch stieg um Izuku auf und als er sich wieder legte, war der Junge völlig verschwunden.

18 Tage.
Nur 18 konnten sie ihn festhalten.

GötterboteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt