5. Erwachen

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Izuku nickte langsam und wollte nach der Strähne greifen, um sie zu retten doch der Löwe sprang zur Seite.

Der Junge folgte und versuchte das Tier wieder zu erwischen doch ging er ihm durch die Lappen.

Izuku kniff seine grünen Augen zusammen und stellte sich zum Sprint bereit hin.
Sein Ziel nicht aus den Augen lassen.

Der Schweif des Löwen Peitsche hin und her, als er sich das Maul leckte und angespannt auf Izukus nächsten Zug wartete.

Doch Izuku bewegte sich nicht.
Er wartete.
Es war eine angespannte Aura zu spüren, die die beiden aneinander zu ziehen schien.

Der Junge hatte erkannt, dass der Löwe nicht plante anzugreifen, wenn Izuku ihm nahe käme, würde er einfach nur zur Seite springen.

Izuku wusste das und ließ seine Haltung fallen.
Auch der Löwe lockerte seinen stand und kam wieder auf den Jungen zu.

Allerdings hatte dieser noch ein Ass im Ärmel.
"Rashta!" Rief er auf einmal.

Leonard musste einen schnellen Schritt zur Seite machen, als das Tiger Wesen auf ihn zugesprungen kam.

Doch genau das wollte Izuku erreichen, der den kurzen Moment der Überraschung ausnutzte und den Löwen bei der Mähne packte.

Leonard war erst irritiert, doch dann richtete er sich blitzschnell wieder auf.

"Gut gemacht Izuku. Das war eine vernünftige Entscheidung. Hätten wir ein Spiel von Katz und Maus gespielt, hättest du es nicht geschafft. Du hast mitgedacht und alle dir zur Verfügung stehenden Mittel genutzt. Genau das ist es, was du immer tun musst. Schätze deine Chancen ein und gehe kein Unnötiges Risiko ein."

Izuku nickte gespannt. Er hatte damit gerechnet, dass Leonard so etwas abziehen würde.
Als Säule der Vernunft war es zu erwarten gewesen, dass ein Kampf mit ihm nicht zu gewinnen war.

Leonard legte sich nieder und ließ Izuku wieder seine Mähne flechten.
"Ich erachte es für sinnvoll, wenn wir dich hier Trainieren. Dein Körper und dein Geist können sich hier weiter bilden, während es nicht möglich ist, dass du Schaden nimmst."

Izuku nickte interessiert.
"Was ist das eigentlich für ein Ort?"

Leonard überlegte für einen Moment.
"Das kann ich dir nicht beantworten. Die Säule der Magie wird das eher sagen können.
Das Einzige, was ich über diesen Ort weiß ist, dass er unsere Heimat ist. Eine eigene Galaxie. Ein Ort den Menschen nicht erreichen können.
Es ist ein Ort, an dem Zeit und Raum frei sind. Deswegen vergeht hier auch keine Zeit. Deine Realität ist gerade in einem Stopp.
Wenn du wieder zurückkehrst, wird keine Sekunde verstrichen sein."

"Aber das kann doch gar nicht stimmen. Immerhin ist es gerade ungefähr 2 Uhr morgens, das würde bedeuten, dass es auch 2 sein muss, wenn ich wieder aus meinem Traum aufwache, doch dann ist es bereits morgen."
Hinterfragte Izuku verwundert.

"Das liegt daran, dass du, wenn du diesen Ort verlässt, wieder in den Zustand zurückkehrst, in dem du hier hergekommen bist. Das bedeutet schlafend. Wenn du aufwachst, erwachst du also aus deinem Schlaf."
Erklärte ihm Leonard.

"Dafür, dass du nichts über diesen Ort weißt, kannst du aber ganz schön viel darüber erzählen."
Sagte Rashta und machte es sich bei ihnen bequem.

"Das liegt einfach nur daran, dass ich ganz ähnliche fragen an die Säule der Magie gestellt habe, als wir noch vereint an diesem Ort waren."

"Das ist typisch für dich, Leonard, allerdings frage ich mich, wieso du immer so dramatisch sein musst."
Entgegnete Rashta.

"Was hat das bitte mit unserem Thema zu tun?!" Fragte Leonard empört.

Izuku lachte nur und beendete den ersten Zopf.
Er streckte seinen rechten Zeigefinger aus, deutete auf den Zopf und drehte ihn dann mehrfach im Kreis.

Ein weißer Magie-Faden wickelte sich um den Zopf und endete mit einer hübschen schleife.
Das Magie band materialisierte sich und Izuku zog es mit seinen Händen fester.

Rashta blickte ihn überrascht an und auch Leonard, der die Magie spüren konnte, wirkte überrascht.
"Ich wusste zwar, dass du mit dem Segen der Magie geboren wurdest, aber ich hatte nicht gewusst, dass du sie tatsächlich nutzen kannst."
Sagte er.

Izuku zuckte nur mit den Schultern.
"Nutzen wäre übertrieben gesagt. Ich kann nur solche kleinen Dinge wie Fäden, oder Kerzen anzünden. Ich habe mich auch mal an Heilungsmagie versucht, aber das klappt leider nicht. Auch kann ich keine Wunden mit meinen Fäden verschließen."

"Trotzdem ist das eine unglaubliche Leistung. Wenn du hier weiter trainierst, wirst du in der Lage sein unser Zuhause wieder Bunt zu machen und deinen eigenen Headspace zu kreieren."
Sagte Rashta.

Izuku schaute sie nur fragend an.

"Wie ich bereits erwähnt hatte ist dies die Heimat von uns Säulen. Bis vor kurzem waren wir in einen tiefen schlaf versetzt, aus dem du uns erwacht hast. Dieser Ort wurde von der Säule der Magie geschaffen, damit unser Leben nicht bedroht wird. Da du über Magie verfügst, wirst du in der Lage sein, diesen Ort nach deinen Wünschen zu gestalten.
Dann gibt es noch deinen Headspace. Der ist so wie dieser Ort, nur kannst du alle Menschen und Wesen mit hinein nehmen die du möchtest."

"Ich verstehe. Das heißt ich bin im Besitz zweier Universen die ich freischalten kann, sobald ich die Säule der Magie unterworfen habe?"
Fragte Izuku, in der Hoffnung alles richtig zusammengefasst zu haben.

"So kann man es sehen, ja." Sagte Leonard, offensichtlich unzufrieden mit Izukus Auslegung seiner Worte, schien aber keine Diskussion über das Thema anfangen zu wollen.

"Ich werde mal davon ausgehen, dass es Bedingungen gibt, die erfüllt werden müssen, um die anderen Säulen zu treffen. Welche sind das?"
Fragte Izuku nach.

Der Junge hatte sich indessen zwischen die beiden Wesen gelegt, die auf ihn hinunter blickten, während er seine Augen nachdenklich geschlossen hielt.

"Das wissen wir auch nicht. Mich hast du getroffen, weil du ein übermenschlich starkes Artefakt mit deiner Magie aktiviert hast. Das war bis jetzt noch keinem Menschen möglich, also musst du über eine immense Kampfkraft verfügen, das hat mich erweckt."
Erklärte Rashta.

Leonard legte seinen Kopf auf Izukus Bauch nieder, der von dem Gewicht halb erdrückt wurde, jedoch die Wärme sehr genoss.
"Bei mir war es anders. Ich bin auch kurz nach Rashta erwacht und habe dich beobachtet. Ich war nicht in der Lage mit dir Kontakt aufzubauen. Eigentlich hat sich das eh mehr wie ein Traum angefühlt. Erst als meine Kräfte vonnöten waren, konnte ich völlig erwachen."

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