21. Bücherei

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"Gut, dann wollen wir beginnen. Bleibt einfach ruhig und gelassen. Ihr braucht rein gar nichts zu tun."

Goldene Fäden begannen um Izuku herumzutanzen und übertrugen sich auf die beiden anderen, die aber nichts davon bemerkten.

Dann wurde die Welt um sie herum völlig dunkel.
Überrascht öffneten sie ihre Augen.
Sie standen im Nichts.
Ein dunkles Nichts ohne Anfang und ende.

Ein goldenes licht erschien vor ihnen und wurde immer größer. Es erhielt die Gestalt einer Person. Izukus Gestalt.

Das Licht, was ihn umhüllte, wurde immer Heller und stärker.
In einer explosionsartigen Ausbreitung dieses lichtes entstand der Raum.

Die Bibliothek, die Izukus Gehirn war.

"Einfach unglaublich." Sagte Todoroki monoton, doch seine Augen funkelten beeindruckt.

Die schwarzhaarige schaute sich ehrfürchtig um.

Izuku atmete tief durch.
"Willkommen in meinem Gehirn."

Nach einem kurzen schweigen fragte er schüchtern:
"Macht uns das jetzt eigentlich zu Freunden?"

"Ja, ich denke schon. Nenn mich einfach Momo." Sagte Momo und streckte Izuku die Hand hin, der sie grinsend schüttelte.

Todoroki nickte nur.
"Shoto."

Izuku lächelte fröhlich und zwei Bücher erschienen.
Sie waren recht dünn und die meisten Seiten waren leer.
Sie flogen auf das vollste Regal der Bücherei zu und sortierten sich ein.

Im vorbeifliegen konnten die beiden sehen, wie ihre Namen auf dem Cover standen.

"Tut mir leid, passive Informationsaufnahme!" Sagte Izuku und kratzte sich peinlich berührt am Hinterkopf.

"Bedeutet das in diesen Büchern alles steht, was du weißt?" Fragte Momo.

"Ja. Aber es gibt nicht nur wissen, wenn man geradeaus durch dann zweimal rechts und einmal links geht, kommt man an ein Regal wo alles an Büchern und Geschichten sind, die ich bereits gelesen habe. In meinem Kopf sieht es recht leer aus, das liegt aber einfach daran, dass ich alles sehr gut Sortierte. Jedenfalls versuche ich das."
Sagte Izuku.

"Was bringt dir all das?" Fragte Shoto und schaute auf das Regal, in dem sein eigenes Buch stand.

"Ich vergesse nicht mehr. Außerdem, wenn ich Dinge unbewusst wahrnehme, kann ich sie hier bewusst nach lesen. Das hat sehr viele Vorteile."

"Du hast aber ganz schön viele Freunde." Meinte Shoto, als er die vielen, mit Namen bezeichneten Bücher sah.

Izuku lachte kurz auf.
"Ich hatte noch nie Freunde. Das sind Menschen, denen ich meinem Leben bereits begegnet bin."

Shoto griff nach einem Buch und blätterte es durch.
"Du weißt viel über Menschen, denen du begegnest."

"Ja, das ist leider der Nachteil, wenn man so gut wie all wissend ist. Ich bin nicht in der Lage die Informationsaufnahme einfach so abzustellen."
Erklärte ihm Izuku.

Auf einmal drehte er sich blitzschnell um.
Seine Hand schnellte nach vorne.
Goldene Ketten brachen daraus hervor, die Momo ergriffen und von einem Bücherregal weg zogen.

Pure Panik stand in Izukus Augen, als er das Buch aus ihrer Hand riss.
Das Buch war völlig schwarz. Doch in roten Buchstaben war groß Opfer darauf geschrieben.

"Egal was ihr tut. Lasst die Finger von den Schwarzen Büchern. Die sind nicht für eure Augen bestimmt."
Sagte Izuku.
In seinen Augen war ein unlesbarer Schatten zu sehen.

Izukus stellte das Buch wieder dahin. Wo Momo es unachtsam hinausgenommen hatte.
Es waren Erinnerung, die Izuku tief in seinem Geist verschlossen hatte.

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