55. Chaos

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Es brauchte nur einen kurzen Moment der Überwindung, dann war er in der Luft.

Elegant, mit viel Wucht landete er mitten auf der Straße.
Izuku löste ein Erbeben aus und um ihn herum wurde alles in einer großen Druckwelle durch die Luft geschleudert.

Autos prallten gegeneinander, sofort waren die ersten Explosionen zu hören.
Der Geruch von Öl, Flammen und Blut lag in der Luft.
Schreie erfüllten seine Ohren, als das Ereignis seinen Lauf nahm.

Es brauchte keine 5 Minuten, damit viele Menschen ihr Leben ließen.
Izuku verspürte rein gar nichts.

Es erfüllte ihn nicht mit stolz, auch nicht mit Freude, oder Glücksgefühlen. Doch verspürte er auch keine Trauer, keine Angst oder Empathie.
Er war völlig regungslos, kalt, als wäre das wie der morgendliche Gang zu seinem ersten Kaffee.

Routine, nichts besondere.
Es war nichts für ihn... hunderten Menschen, unschuldigen Menschen das Leben zu entreißen, aus seinen Selbstsüchtigen Wünschen.

Izuku ging inmitten der Zerstörung. Es schien fast so, als wäre es unmöglich ihn erreichen, als sei er von außerhalb dieser Welt.
Kein Funken, kein bisschen Dreck, rein gar nichts traute sich, ihn oder seine Kleidung zu berühren.

Da hörte Izuku eine kleine, klägliche Stimme weinen.

Es war ein junges Kind, was unter einer Tür eines umdrehten Autos feststeckte.

Izuku fand Kinder immer schon merkwürdig. Sie hatten dieses Funkeln in den Augen. So eine Reinheit und Wissbegierde, als wären sie noch nie mit etwas bösem in Berührung gekommen.

Der Junge beugte sich hinunter.
Ein sanftes, nicht echtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, während er nur mit einer kleinen Bewegung seines kleinen Fingers das Auto weg bewegte und das Kind befreite.

"So kleines Ding, jetzt bring' ich dich noch in Sicherheit."
Sagte er und nahm das Kind auf den Arm.

"B...Bist du ein H...Held?" Fragte sie ängstlich zitternd und klammerte sich an Izukus Robe.
"Nein mein Kind, ich bin etwas viel besseres."
Antwortete Izuku.

"Bist du ein Engel?"
Fragte es mit großen, Kulleraugen.

"So etwas kann man mich nennen." Lachte Izuku.
Dann teleportierte er das Kind hinaus.
Direkt ins Höllenfeuer des Kults, das das Kind wohl nun zu genau so einer Puppe machten, wie Izuku es eine für es war.

Der Prophet ballte die Fäuste.
"Ich bin keine Puppe." Knurrte er und ließ jedes bisschen seiner wütenden Aura Raubeinmal aus.

So viel Furcht hatten die meisten Menschen noch nie empfunden.
Izukus Aura führte so weit, dass es Menschen traf, die ihn nicht einmal sahen und auch sonst von dem Angriff nicht betroffen waren.

Izuku ging immer weiter voran.
Die Strecke führte über einen ganz kleinen Hügel.

Dort blieb er stehen. Er blicke auf sein Werk und sah, dass mehrere Helden dabei waren zu helfen wo sie konnten.
Wie lange sie wohl noch mit ihrem ersten Angriff brauchen würden?

Doch sie würden nicht kommen. Es war unmöglich, die Aurenwand zu durchdringen, die Izuku fest um sich gehüllt hatte.
Ob das nun Absicht war oder nicht, es erfüllte seinen Zweck.

Das Chaos reichte weit.
Es war ein Festmahl des Todes.

Izuku hob seine Hände in die Luft.
Der Himmel über ihm verdunkelte sich und Blitze zuckten über ihm.

Er merkte, dass die Kraft, die er nutzte, nicht leicht zu kontrollieren war.
Er versicherte seinen Stand noch einmal und begann.

Seine Rechte Hand ließ er in den Himmel gerichtet, während er die linke auf den Boden richtete.
Der erste Blitz durchfuhr ihn und erschütterte seinen ganzen Körper.

Er leitete die Blitze direkt in den Boden.
Izuku biss die Zähne zusammen, Konzentration war gefragt.

In dem Moment konnte er eine Präsenz spüren.
Sie ging einfach durch seine Aura, was so gut wie unmöglich war.

Izuku war Schutzlos, er konnte seinen Zauber nicht einfach abbrechen.
Dann sah er, wer da kam.

Es waren drei Gestalten, die sich ihren Weg zu ihm Bahnten und sich an seine Seite stellen.
"Meister, wir sind hier, um dich zu unterstützen." Sagte Shigaraki und blickte auf das Chaos, wo sich eine Gruppe von Helden sammelten, die scheinbar zum Gegenangriff übergehen wollten.

Toga zückte ihre Messer und machte sich Kampfbereit.
Auch Twice schien mit erhobenen Fäusten bereit.

Izuku lächelte.
"Das habt ihr gut gemacht. Wenn ihr wollt kämpft, ich werde versuchen euch nicht zu treffen."

"Verstanden." Antworteten alle drei im Chor und sprangen los.
Izuku schaute zu, wie sie sich immer weiter entfernten.

Izuku empfand stolz.
Er konnte sich auf seine Krieger verlassen.
Sie waren gekommen, weil sie erfahren hatten, wo er war.
Sie hatten es vermutlich gespürt, dass er wieder zurückgekehrt ist.
Auch die drei hatten nicht vor allzu langer Zeit gegen ihm gekämpft. Und doch, sie vertrauten ihm, ohne mit der Wimper zu zucken und warfen sich für ihn in den Kampf.

Izuku schloss für einen kurzen Moment die Augen.
"Für euch tue ich das. Euch eine Neue Welt, die Freiheit zu geben. Das wird mein Geschenk an euch."

Die Blitze wurden stärker, rissen Rillen in den Boden unter ihm und zogen sich weit, bis an den Boden des Hügels.

Izuku blickte auf und sah Toga, sie war so in den Kampf vertieft, dass sie nicht sah, dass sich jemand an sie heranschlich.

Automatisch löste sich seine Linke Hand von Richtung Boden und richtete sich auf den Gegner.
Der nächste Blitz durchzuckte ihn und brach aus seiner Hand wieder aus.

Der Held viel augenblicklich Tod zu Boden.
Izuku holte Luft.
Es war schmerzhafter als erwartet gewesen.

"Krieger!"
Rief er und die drei hoben ihre Köpfe zu ihm.
"Kommt zu mir." Befahl er und die drei rannte sofort zu ihm.

Die übrig gebliebenen Helden wollten das nicht zu lassen und folgten, doch Izuku feuerte weiter Blitze, um seinen Leuten Rückendeckung zu geben.

"Ihr habt gut gekämpft, nun stellt euch hinter mich." Befahl Izuku und die Krieger folgten gehorsam.

Goldenes Licht umhüllte Izuku und der Himmel klärte sich auf.
Beide seine Hände legte er nun auf den Boden und kniete sich nieder.

Izuku begann.
"Ich habe euch Leben geopfert, um neues Leben zu erschaffen.
Ein Fluss aus Blut und eine Insel aus Leben, das ist mein Wunsch."

Ein helles Licht ging von ihm aus, das sich in Wellen weiter verbreitete.
Unter ihren Füßen brach die geteerte Straße auf und Gras spross hinaus.
Hier und da öffneten Blumen ihre Blüten und wendeten ihr Gesicht zu Izuku.

Die Rillen, die zuvor die Blitze geschaffen hatten, füllten sich erst mit Wasser, dann, je tiefer sie Flossen, so dunklerer wurde die Flüssigkeit.

Das Gras hatte sich ausgebreitet und war zu einer hübschen Wiese geworden.
Die Rillen gingen noch weiter als das und hatten all das Chaos in sich verschluckt.

Sie waren mit Blut gefüllt.
Ein Fluss aus Blut, der sich auflöste und zu Wasser wurde, kaum dass er die Wiese erreichte.

GötterboteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt