Götterbote

4. Bezahlung

"Ich bin etwas enttäuscht von Rashta, ich hätte erwartet, dass sie besser auf dich aufpasst, aber Andererseits kann ein verwöhntes Kätzchen auch Schlecht auf..."
Der Löwe schaute Izuku von oben bis unten an.
"...Auf das da aufpassen. Was auch immer du sein magst."

"Nun, du bist klug Junge, du bist unter dem Segen der Magie und der Weisheit geboren, dass ist selten. Auch dass du dir eine weitere Säule unterwürfig machen kannst ist erstaunlich, doch ist dir das Ausmaß all dem hier bewusst."

Izuku legte den Kopf schief.
Dies war der Moment, an dem er das erste mal sagen musste:
"Das weiß ich nicht."
Er war selber überrascht, dass ihm diese Worte über die Lippen kamen.

"Nun, als Säule der Vernunft ist es meine Pflicht, die Situation zu beurteilen und Vernünftig zu handeln. Dich weiter im Dunkel tappen zu lassen und somit Zeit zu verschwenden ist unvernünftig, weshalb ich mich dazu entschieden habe, ehrlich mit dir zu sein."

Jetzt blickte der Junge gar nicht mehr durch, gleichzeitig war er aber wie gebannt von den Worten des Löwen.

"Dass du als Prophet in den Kult der 12 Säulen geboren ist, ist ein glücklicher Zufall. Dass du als erstes Rashta begegnet bist, war schlecht, doch lässt sich das nicht mehr ändern.
Ich möchte, dass du verstehst, dass du ein besonderes Kind bist und das einzige lebendige Wesen im Universum, welches über die Macht verfügen kann, alle Säulen zu unterwerfen.
Allein uns zu treffen ist schon schwierig genug, aber uns an dich zu binden, ist noch schwerer, als du glauben magst."

"Was bedeutet ist, die 12 Säulen zu beherrschen?" Fragte Izuku gespannt.

"Die 12 Säulen werden dir als Berater, Krieger, bedienstete, Freunde und Familie Dienen. Sie werden ihre Kraft mit dir teilen und dich unbesiegbar machen.
Doch glaube mir Junge, du wirst einen Preis bezahlen, der größer ist als alles, was du dir vorstellen kannst.
Uns zu kontrollieren übersteigt deine Fähigkeiten bei weiten.
Du hast gespürt, was es beutetet dich Rashtas Fähigkeiten zu bedienen.
Also frage ich dich, bist du bereit ein Opfer zu zahlen, um auch mich an deiner Seite zu haben?"

Izuku dachte kurz nach und besah sich den Löwen.
"Wenn ich an das Opfer denken muss, so macht es mir Angst. Ich weiß aber auch, dass ich deine Kraft brauche, um weiterzumachen."

"So sei es, gebe mir einen Namen und ich werde dir Treu ergeben sein."
Sagte der Löwe.

"Izuku tu das nicht!" Versuchte Rashta ihn aufzuhalten, doch Izuku war fest entschlossen.

"Leonard, dein Name lautet Leonard." Sprach Izuku und streckte seine Hand nach dem Tier aus, welches sich auf ihn zu bewegte.
Seine Finger berührten Sanft die Weiche Stirn des Tieres, welches seine Augen schloss.

"Leonard ist von nun an mein Name und nun nehme ich mir das, was mir zusteht.
Als Lohn für meine Loyalität fordere ich..."

Izuku erwachte mit einem Schrei.
Kerzen gerade saß er im Bett.
Schweiß zierte seine Stirn und tropfte ihm langsam hinab.
Er schaute sich um, doch konnte er nichts um ihn herum erkennen.
Es war unheimlich dunkel.

"Izuku! Gott sei Dank!" Rief eine Stimme, die eindeutig die seiner Mutter war.

"Was...was ist mit deinen Augen geschehen?" Fragte sie besorgt.
Inko legte ihre Weichen Hände auf die Wangen ihres Jungen, doch immer noch konnte er nichts sehen.

Dein Augenlicht. Ich fordere dein Augenlicht.

Es dauerte Wochen, bis Izuku endlich aus dem Bett durfte.
Seine Welt hatte sich völlig verändert.
Noch verstand er nicht, was Leonard damit bezweckte, doch er wusste, dass der Löwe ein höheres Motiv hatte.

Izuku begann einige Dinge ganz anders wahrzunehmen.
Auch die Kult-Treffen wurden anders.
Er war immer noch der Prophet, aber die Menschen hatten angefangen, um ihn herum zu flüstern.

Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch es störte ihn.
Es machte ihn unruhig und verwirrte ihn.

Rashta besuchte ihn oft in seinen Träumen, doch Leonard sah er für eine ganze weile nicht mehr wieder.
Glücklicherweise konnte er in seinen Träumen noch sehen, was ihm wieder Hoffnung für die Zukunft gab.

Vielleicht war das alles ja nur Temporär.

"Izuku!"
Rief eine Stimme.

Der Junge öffnete seine Augen.
Er stand wieder in diesem Weißen Raum.

"Es wird Zeit Izuku. Du kannst mich nicht mehr meiden." Es war Leonard, der sich groß vor ihm Aufgebaut hatte.

"Ich meide dich nicht!" Flunkerte der Junge entrüstet.
"Ich bevorzuge eben Rashta!"

Leonard schüttelte mit einem leichten Lächeln in den Augen nur die Mähne.
"Es wird Zeit, dass du wieder dein Training aufnimmst."
Sagte er dann ernst und setzte sich vor Izuku hin.

Dieser lief an seine Seite und strich ihm durch die Lange Mähne.
"Training?"
Fragte er, während er drei Strähnen griff und anfing sie zu flechten.

"Ja, dein Physisches Training ist wichtig, damit du auch für das Treffen der anderen Säulen gewappnet bist.  Außerdem musst du deinen Körper weiter ausbilden, sonst wirst du unsere Kräfte niemals nutzen können."

Izuku nickte und arbeitete weiter konzentriert.

"Das Beste wäre, wenn du als Nächstes auf die Säule der Magie triffst, damit du auch diesen Ort hier gestalten kannst. Da du außerdem eine Magie Veranlagung hast, sollte es dir am leichtesten Fallen, die Kraft der Magie zu kontrollieren und zu nutzen."

Wieder nickte Izuku, doch war er immer noch dabei Leonards Mähne zu flechten.

"Doch auch wenn das wichtig ist, darfst du nicht vergessen, was genau vor dir liegt. Das ist zum Beispiel meine Kraft.
Vernunft hört sich langweilig an, dass weiß ich, aber das schließt weit aus mehr ein, als du zu glauben magst.
Du hast ab jetzt ein Politisches Talent, so wie eine Hohe sozial Kompetenz und die Möglichkeit jede Situation genau zu erkennen und den Ausgang einer jeder Handlung ganz unterbewusst zu berechnen.
Du solltest daher nach dem Prinzip der Vernunft handeln.
Auch deine Intension zum persönlichen Schutz wird sich verbessert haben.
Jetzt sind wir auch schon beim letzten Punkt.
Jede Säule wird dir Magie und Lebenskraft schenken, ich mit eingeschlossen.
Das war eine Zusammenfassung von allem, was du aktuell wissen solltest."

Keine Reaktion von Izuku.

Der Löwe drehte seinen Kopf leicht, wobei Izuku die Strähne, die er fast fertig geflochten hatte, aus der Hand rutschte.

"Hast du mir eigentlich zu gehört?!"