Kapitel 9

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Foto: „Izzy" 


Malcolm war ohne Amy gekommen. Was das hieß, wusste wohl noch keiner von uns so genau. Meine Großmutter, hatte Tränen in den Augen, nachdem sie bemerkt hatte, dass Malcolm, nur zusammen mit Sunny und Taylor gekommen war. »Mein armer Junge«, hatte sie gesagt.

Daraufhin hatte ich meine Mutter leise zu meinem Vater sagen hören. »Wenn Andrea wüsste!«

Woraufhin er gesagt hatte, dass sie sich zurückhalten sollte. Sunny schien glücklicher, glücklicher als gestern. Der Tag mit ihrem Vater schien ihr gutgetan zu haben. Taylor wirkte ebenfalls wacher, klarer, als sonst. Vielleicht tat es ihnen mal ganz gut, dass ihre Mutter nicht beim Sonntagsessen dabei war. Mein Großvater nutze die Gelegenheit, als alle in Gespräche vertieft waren.

»Fox«

Seine alte, raue Stimme zitterte ein bisschen. Er hatte vor Jahren einen Herzanfall gehabt und obwohl er das Rauchen danach aufgegeben hatte, hatte er vor gut einem Jahr einen erneuten gehabt. Wir standen damals unter Schock und meine Eltern hatten Sorge, dass er es nicht schaffen würde. Doch er war ein robuster Mann und überlebte auch diesen.

»Grandpa«

Seine zwar wässrigen, dennoch sehr wachsamen blauen Augen, musterten mich und dieser Blick war original der meines Vaters. »Wie läuft das Boxen?«

Mein Großvater hatte sich auch schon immer dafür interessiert. Als er gesundheitlich noch besser zurecht gewesen war, war er öfters zu meinen Kämpfen gekommen. »Gut, ich hab nächsten Monat einen Kampf.«

Sein Blick glitt rüber zu meinem Dad.

»Habt ihr schon einen neuen Sponsor?«

Die Frage aller Fragen. Mein Großvater hatte meinem Dad schon gesagt, dass wir endlich einen richtigen Sponsor brauchten. Mein Dad hatte bis jetzt aber die Füße still gehalten und meinem Großvater nichts von Dreyer erzählt. Ich sah ebenfalls rüber zu meinem Dad und fragte mich, ob er es ihm nun endlich erzählen würde. Mein Vater, der immer genau nachdachte, bevor er etwas sagte, sprach: »Warten wir den Kampf ab.«

Es war enttäuschend, dass er es nicht erzählte. Ich freute mich wirklich darüber und wollte es am liebsten in die Welt hinaus schreien, doch mein Dad hielt mich zum Stillschweigen an.

»Nun Hank, du musst den Jungen, machen lassen. Er weiß, was er tut. Er ist genau wie du!«

Auch das hatte mein Großvater schon des Öfteren gesagt. Meine Mom ergriff die Hand meines Großvaters und drückte sie. »Das machen wir, keine Sorge!«

Seitdem er einen Herzanfall gehabt hatte, redete Mom mit ihm besonders sanft. Das Gespräch wurde, von mir auf Ben, dann auf Sunny und zum Schluss von Taylor auf Barney gelenkt. Mein Großvater war ein sehr geduldiger und äußerst ruhiger Mann. Doch selbst er konnte es nicht so ganz verstehen, dass sein jüngster Sohn, seinen Sohn ständig alleine ließ.

»Wann kommt dein Vater von, wo auch immer zurück?«, wollte er wissen.

Barney zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung hat er nicht gesagt.«

Andere Jungen in seinem Alter wären schon längst drogenabhängig bei solchen Eltern.

»Er ist momentan wieder bei uns«, erklärte meine Mutter, so als ob das hier nicht jedem am Tisch bereits klar gewesen wäre.

Wo gingen die Kinder meiner Onkel sonst hin, außer zu uns. Nach dem Essen, das wieder einmal köstlich geschmeckt hatte, hatten Sunny und ich uns freiwillig für den Abräumdienst gemeldet, damit wir reden konnten.

»Was geht da ab, warum ist Amy nicht dabei?«

Sunny, die dabei war, die Teller abzuspülen, sagte: »Ich glaube, diesmal trennt Dad sich.«

Deepest Fight - The Fox Story (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt